Nadja Zimmermann

Seelen Detox


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Wir alle leben unsere eigene. Zwei Menschen im selben Raum nehmen unterschiedliche Dinge wahr, da sie nicht denselben Fokus auf etwas, nicht dasselbe Wertesystem und nicht dieselben Erfahrungen haben. Wir sehen nur das, was uns selbst wichtig erscheint.

      Unsere Wahrnehmung ist geprägt durch unser bisheriges Leben. Sie wird gefiltert durch unsere Denkweise, die wir seit vielen Jahren verinnerlicht haben. Wir tragen unsere selbst gefärbte Brille. Daher ist jede Wahrnehmung individuell.

      Es gibt kein Richtig oder Falsch. Und trotzdem empfinden wir unsere Wahrnehmung als die einzig richtige. So wie das auch andere für sich tun.

      Auch uns selbst nehmen wir anders wahr. In der Regel sehen uns die anderen Menschen positiver als wir uns selbst sehen. Genauso verhält es sich auch umgekehrt. Wir sehen das Gegenüber meistens gelassener, zufriedener und glücklicher als wir uns selbst. The grass is always greener on the other side.

      Die Diskrepanz zwischen dem, was wir zu sehen glauben, und dem, was tatsächlich ist, ist nicht sonderlich hilfreich. Sie fördert je nach Situation die Unzufriedenheit. Doch auch wenn es ein schwacher Trost sein mag: Es geht den meisten Menschen so. Du bist nicht allein.

      Wenn wir vergleichen

      Unsere subjektive Wahrnehmung muss nicht zwingend schlecht oder negativ oder für uns ungünstig sein, doch sie kann uns aus dem Gleichgewicht bringen. Wir laufen dabei Gefahr, uns zu vergleichen. Dabei schneiden wir meist ein wenig schlechter ab. Wir schauen, was andere haben, und erkennen dabei, was wir nicht haben.

      Da kannst du nur verlieren. Es gibt immer jemand, der lustiger, schlanker, glücklicher, erfolgreicher, reicher oder schöner ist, der mehr Energie hat, eine besser funktionierende Beziehung, einen liebevolleren Partner, begabtere Kinder, ein schöneres Haus und nettere Eltern. Wenn wir uns vergleichen, macht das etwas in und mit uns. Wir fühlen uns automatisch schlecht und sabotieren damit unseren Selbstwert. In der Folge fühlen wir uns dadurch weniger geliebt. In erster Linie von uns selbst. Wir genügen unseren eigenen Standards nicht. Standards, die wir uns wiederum selbst setzen und die wir jederzeit anpassen können.

      Wenn wir schon vergleichen, dann sollten wir uns besser darauf fokussieren, was wir haben und was andere nicht haben. Das wäre die gesündere Variante. Doch einigen wir uns fürs Erste einmal darauf, dass wir ganz einfach nicht mehr vergleichen. Bleiben wir bei uns.

      Warum gehen wir so hart mit uns um? Warum würdigen wir uns bei Vergleichen direkt oder indirekt herab? Warum winken wir bei Komplimenten oft ab? »Oh … dieser alte Fetzen … den habe ich nur mal schnell übergeworfen.«

      Wir werden später noch genauer darauf eingehen, aber es sei hier schon einmal eingeworfen: Wenn wir uns nicht selbst mögen, dann ist das Glas immer halbleer. Die Welt ist ein klein wenig grauer und freudloser. Wir haben uns schließlich ständig um uns. Und wenn wir uns selbst nicht gut genug sind, wie sollen wir dann mit uns glücklich werden?

      Übung: Selbstakzeptanz

      Magst du dich?

      

Ja
Nein
Manchmal

      Wärst du gerne mit dir befreundet?

      

Ja
Nein

      Warum?

      Wenn du mit dir befreundet wärst, welche Eigenschaften an dir würdest du besonders schätzen?

      Je mehr wir uns selbst mögen, desto höher ist unser Selbstwert. Das ist der Wert, den wir uns selbst geben. Ist dieser Wert hoch, achten wir mehr auf uns, tragen Sorge für uns. Wir betreiben Selbstfürsorge, schauen, dass es uns gut geht. Wir hegen und pflegen uns. Ist unser Selbstwertgefühl niedrig, tun wir das Gegenteil.

      Nun sind wir nicht immer glücklich über uns. Manchmal sind wir von uns selbst enttäuscht, manchmal waren wir in einem wichtigen Moment nicht schlagfertig genug oder haben zu wenig aus unserem Leben gemacht oder empfinden uns als gar nicht oder nur einseitig begabt. Schleichen sich negative Gedanken ein, die deinen Selbstwert torpedieren, versuch, diese auseinanderzupflücken, seziere sie. Frag dich, warum du das tust:

      

Warum denkst du so über dich?

      

Was steckt wirklich dahinter?

      Einer Person, die du gern magst, würdest du nun wahrscheinlich gut zureden und ihre Vorzüge hervorheben, ihr Mut machen, Zuversicht zeigen. Versuch das auch bei dir selbst.

      Letztlich hat jeder Mensch seine ganz individuellen Probleme und Sorgen mit der Partnerschaft, den Kindern, dem Berufsleben, seiner Gesundheit, seinem Geld, der Kommunikation oder der Herkunftsfamilie. Das berühmte Rucksäckchen tragen wir alle mit uns. Kümmere dich nicht darum, wie schwer oder leicht andere Rucksäcke sind. Beachte nur deinen eigenen Rucksack, ordne ihn, räum ihn um, wirf weg, was du nicht mehr brauchst, füll den Rucksack neu, mal ihn an. Es ist dein Rucksack. Damit kannst du tun, was du möchtest. Andere Rucksäcke müssen dich nicht kümmern. Nur dein eigener.

      Das Wichtigste auf einen Blick

      

Halte in schwierigen Situationen erst einmal inne.

      

Was genau belastet dich in diesem Moment?

      

Was fühlst du dabei?

      

Denk daran, dass du jede Situation, jeden Moment immer subjektiv wahrnimmst. Es ist deine ganz eigene Sicht, deine Empfindung. Diese resultiert auf deinen Wertvorstellungen.

      

Frag dich unter diesem Gesichtspunkt: Worum geht es mir in der Situation genau? Womit kämpfe ich? Und warum?

      

Du nimmst dich selbst oft anders wahr, als es andere tun. Sei dir dessen bewusst.

      

Vergleiche dich nicht mit anderen. Du kannst dabei nur verlieren.

      

Bleib bei dir.

      

Fokussiere dich auf dich selbst.

      

Blende andere aus.

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