Alexa Kim

Wolf Breed - Oliver (Band 4)


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ich die Erinnerung, die mir einst schmerzhaft gezeigt hatte, dass man Menschen nicht trauen kann. Vor Jahren hatte ich ein einziges Mal Gefühle zugelassen, die falsch gewesen waren … sie war heute nur noch ein Gesicht in meiner Erinnerung. Ich konnte mich nicht einmal mehr an ihren Namen oder den Klang ihrer Stimme erinnern – nur ihr Gesicht existierte weiter als stumme Mahnung in meiner Erinnerung. Damals hatte ich gelitten. Ich war immer wieder zu dem Ort zurückgekehrt, an dem wir uns getroffen hatten … hatte gehofft, dass sie zurückkehrte. Ich war sogar ihrer Spur gefolgt, hatte sie aber verloren, sobald ich den Wald verlassen hatte. Drei Jahre hatte es gedauert, bis ich mich von ihr befreit hatte. Noch nicht einmal meiner Familie hatte ich von diesem Mädchen aus meiner Jugend erzählt … aus Scham und Angst, dass mir meine Gefühle als Schwäche ausgelegt werden würden. Ein Alpha durfte nicht schwach sein … und wenn er es doch einmal war, durfte er es nicht zeigen. Ich hatte Verantwortung, und deshalb hatte ich für mich allein gelitten; anders als Vince, der jegliche Verantwortung von sich geschoben hatte, als er Valerie verloren hatte. Und jetzt ist er für unsere Familie verantwortlich … ER … der sich um nichts gekümmert hat, außer um sich selbst!

      Ich stand vom Sofa auf und bedachte Rory mit dem kältesten Blick, den ich zustande brachte. In diesem Augenblick fiel es mir leicht, meine gesamte Wut an ihr auszulassen. „Du hast recht … es ist nicht nötig, dass wir mehr von uns preiszugeben, als notwendig. Wir werden eine Weile zusammen sein … ich kehre zurück in mein Leben und du in deines oder was immer du auch dafür hältst. Du kannst über mich denken, was immer du willst.“

      Ich konnte sehen, dass Rory etwas sagen wollte, aber ich hatte die Lust verloren, ihr zuzuhören. „Ich gehe ins Bad … danach werden wir essen, und danach wirst du duschen und das dreckige Zeug ausziehen.“

      Ich hoffte, dass meine Worte angekommen waren. Was nutzte es, Dinge zu zerreden? Ich wollte Sex … sehr dringend und sehr bald! Der Wolf verlangte danach und mein Körper ebenfalls. Besser, Rory stellte sich darauf ein, denn ich würde nicht sanft sein. Ihr würde früh genug klar werden, dass ich anders war. Es würde ihr Angst machen, und es würde ihr nicht gefallen; aber ich brauchte sie und war es gewohnt, mein Recht einzufordern. Auch Fiona hatte es nicht gefallen, mir ihren Körper zu geben, genauso wenig, wie es mir nicht gefallen hatte, sie gegen ihren Willen zu nehmen. Es war besser, von Anfang an ein Mistkerl zu sein – man konnte ja schlecht eine Frau trösten und ihr danach trotzdem antun, was sie nicht wollte. Wenn man sich von Anfang an mies benahm, kam man emotional besser damit zurecht ...

      Während ich Richtung Badezimmer ging, spürte ich meinen harten Schwanz gegen die Innenseite meiner Jeans drücken. Ich nahm an, dass auch Rory meine körperliche Reaktion nicht entgangen war. Meine Natur verlangte, mich endlich wieder mit einer Frau zu paaren … egal, ob diese Paarung nachwuchstechnisch sinnvoll war oder nicht. Hier ging es nicht mehr um Pflichterfüllung, sondern um das nackte Verlangen.

      Wütend knallte ich die Badezimmertür hinter mir zu und riss an meiner Jeans, bis die Knöpfe absprangen. Mein Schwanz sprang heraus, und ich umfasste ihn mit der Hand. Vielleicht würde ich mich zurückhalten können, wenn ich vorher Druck abbaute.

      Mit fast schon roher Gewalt schob ich meine Vorhaut immer wieder über die Eichel und biss die Zähne zusammen, um nicht laut aufzuheulen, als mein Samen nach wenigen Sekunden aus mir herausschoss. Ich bearbeitete meinen Schwanz einfach weiter und beobachtete das Anschwellen um die Mitte – keine Chance, dass Rory es nicht bemerkte! Nach ein paar Minuten wiederholte ich alles noch einmal – dieses Mal dauerte es etwas länger, bis ich abspritzte.

      Danach stieg ich ein wenig entspannter aus meiner Jeans, zog das T-Shirt über den Kopf und ging duschen. Das warme Wasser prasselte auf meinen Rücken, und immer wenn die Tropfen meinen schon wieder halbsteifen Schwanz trafen, zuckte er, und ich musste der Versuchung widerstehen, es mir noch einmal selbst zu machen. In meinem Kopf nahmen Bilder Gestalt an, in denen ich zwischen Rorys Schenkeln lag. Ob sie sich anders anfühlte, als Mona oder Fiona? Obwohl ich mein Recht als Rudelführer oft und vielleicht auch ein wenig maßlos eingefordert hatte, waren Mona und Fiona die einzigen Frauen, die ich kannte. Mit dem Mädchen aus meiner Jugend war es nicht so weit gekommen, dass ich sie hätte kennzeichnen können. Ich war zu zögerlich gewesen damals … hatte zu viel Rücksicht auf ihre menschlichen Gefühle genommen. Irgendetwas hatte mich zudem davon abgehalten, ihr zu sagen, was ich war … immerhin hatte mein Instinkt funktioniert ...

      Ich hatte keine Ahnung, wie es war, sich mit einem Mensch zu paaren. Vince war besonders in den ersten Wochen kaum von Eveline losgekommen. Es war fast schlimmer gewesen, als damals mit Valerie … und zumindest hatte ich nicht den Eindruck gehabt, dass es Eveline unangenehm gewesen wäre ...

      Entschlossen stellte ich das Wasser ab und stieg aus der Dusche. Nein … es würde Rory nicht gefallen … Aber sie war nun einmal in mein Revier gekommen. Es war Zufall gewesen, dass diese Typen sie in den Wald geschleppt hatten … direkt vor meine Nase … ihr Pech, mein Glück … wie man es sehen wollte …

       Rory

      Oh Mann … mir ging dieser Blick nicht aus dem Kopf, den Oliver mir zugeworfen hatte, bevor er mich hatte stehen lassen … als hätte ich ihm jeden erdenkenswerten Grund geliefert, mich zu verachten. Aber warum wollte er mich dann unbedingt bei sich haben? Dass er es wollte, war nicht zu übersehen gewesen – als Oliver aus dem Zimmer gestürmt war, hatte er eine ziemlich große Beule in der Hose gehabt. Er ist ein Psychopath … kein normaler Mann verhält sich so!

      „Das Essen ist ziemlich gut ...“, ließ Oliver mich wissen, während er die zweite Portion Geschnetzeltes mit Reis in sich hineinschaufelte.

      „Danke ...“ Um ehrlich zu sein, fand ich das Essen nicht wirklich gut, was nicht zuletzt an den Zutaten lag – schockgefrorenes Gemüse, ein Fertigsoßenbinder und das Fleisch zäh wie Leder, weil es zu lange tiefgefroren gewesen war. Ich fragte mich, was Oliver sonst so aß, da er dieses misslungene Essen verschlang, als wäre es das Beste, was er je bekommen hatte.

      Oliver hatte sich umgezogen; ich nahm an, dass er geduscht hatte, denn er trug jetzt ein anderes T-Shirt als vorhin. Ich für meinen Teil trug noch immer den kurzen Rock und das verschmutzte Oberteil, während ich in meinem Essen herumstocherte.

      Mein Blick wanderte zur rustikalen Kuckucksuhr an der Wand. Es war fast Acht und die Sonne machte sich langsam aber sicher bereit, unterzugehen. Unbehaglich fragte ich mich, ob Tommy und Luke sich schon auf die Suche nach mir gemacht hatten. Ich begann, unruhig auf meinem Stuhl herumzurutschen.

      „Mache ich dich nervös?“ Oliver legte das Besteck zur Seite und sah mich fragend an.

      „Nein … eher die Tatsache, dass Tommy nach mir sucht.“

      Sofort bekam sein Blick wieder etwas Überhebliches. „Ich habe dir gesagt, dass du dir keine Gedanken darüber machen musst, solange du bei mir bist.“

      „Tommy hat etwa fünfzig Männer, die springen, wenn er ruft … du bist nur ein einzelner Mann ...“, konterte ich.

      „Ich bin viel mehr als das, Rory ...“, antwortete er leicht genervt. Lag da ein Grollen in seiner Stimme? Es hörte sich seltsam an … nicht menschlich, aber ich konnte mich auch geirrt haben, weil Olivers Stimme normal klang, als er weitersprach. „Dir wird nichts passieren … versuch einfach, mir zu vertrauen.“

      Na klar … Ich stand auf und begann das Geschirr abzuräumen, weil ich ahnte, dass eine weitere Diskussion nicht gewünscht war. Ich hatte im Laufe der Jahre meine eigenen Mechanismen gefunden, Situationen zu entschärfen. Einer davon war, aufzustehen und das benutzte Geschirr abzuräumen. Mich bei der Hausarbeit zu beobachten, hatte Tommy immer beruhigt … es entsprach dem Rollenbild, das er mir als Frau zugedacht hatte … genau wie die Passivität, die ich im Bett an den Tag legte. Lust war allein für ihn bestimmt … mir blieb die Hingabe …

      Ich zuckte kurz zusammen, als ich plötzlich Olivers Hände auf meinen Hüften spürte, während ich das Geschirr in die Spüle stellte. So hatte auch Tommy immer angefangen, wenn ihm nach Sex war. Das Einzige, was Tommy von Oliver unterschied, war, dass mich ein unangenehmes Kribbeln im Nacken vorgewarnt hatte, wenn Tommy sich von hinten an mich heranschlich. Bei Oliver hatte ich