Gregor Kocot

Durch die Hölle in die Freiheit


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entfernt, indem er meine Feinde in die Knie gezwungen hat. Er erfüllte sie mit Furcht und Ehrfurcht. Er hat meiner Seele eine mir bisher unbekannte Strategie beigebracht, und zwar mit der Strategie der allmächtigen Liebe Gottes.

      Dieses Buch erzählt von guten und bösen Kräften, die uns beeinflussen. Dieser Text soll in erster Linie nicht die Leute ansprechen, die ihr Wohl und ihren Trost in Gott schon gefunden haben, sondern diejenigen, die den christlichen Glauben verzerrt haben und eine Wiedergeburt brauchen. Ich richte meine Worte vor allem an die Leser, die zweifeln und keine Hoffnung und Kraft haben auf Gott zu vertrauen.

      Unserem Gott liegen besonders die Leute am Herzen, die sich von dem Bösen besiegt fühlen. Es geht um die Leute, die nicht glauben, dass der Vater ihnen in der Zukunft vergibt und sein Erbarmen zeigt. Ihr Herz verzage nicht, weil der Herr seine Vergebung jedem schenkt, der zu Ihm kehrt und mit seinen niederträchtigen Taten aufhört. Tatsächlich ist Jesus Christus für uns alle am Kreuz gestorben und hat unsere Schulden auf sich genommen, damit wir die Vergebung unserer Schulden und unsere Erlösung schon hier auf Erden erleben und ein würdiges Leben führen können. Wenn jemand das, was ich hier geschrieben habe, lustig findet, soll er zur Kenntnis nehmen, dass ich mich auch in der Vergangenheit darüber lustig gemacht habe. Diese Weisheiten habe ich als Unsinn betrachtet, welche die Leute erzählen, die in der Welt nichts anderes als Gott wahrnehmen. Die, die das Böse tun, sollen nicht glauben, dass sie von dem Bösen geschützt werden – und wenn ja, ist das nur ein kurzfristiger Schutz. In der Tat kann uns nur Gott von dem Bösen jeglicher Art schützen. Er greift in den aussichtslosen Situationen heilsam ein. Wenn ich über die heiligen Sachen gespottet habe, dann stellt sich die Frage, was meine Herangehensweise grundliegend beeinflusst hat, dass ich es jetzt nicht mehr tue?

      In diesem Buch habe ich Lebenserfahrungen geschildert, die mir derart peinlich waren, dass ich anfing, zu Gott um Hilfe zu schreien, mag Er existieren oder nicht. Ich habe für mich schon keine andere Rettung gesehen und ich wollte nicht einfach untergehen. In meinem Leben hat sich erwiesen, dass Gott nicht weit entfernt in den Wolken lebt, so wie viele zu glauben scheinen. Er ist eine reale Kraft, die uns nahesteht. Er ist in der Lage, die schwärzeste Nacht in den hellsten Tag umzuwandeln. Er wirkt in uns, indem Er nach unserem Wohl trachtet.

      Nach all meinen unglaublichen Erlebnissen kann ich ohne Zögern sagen, und zwar als jener, der einst seinen Glauben fast aufgegeben hat, dass Gott tatsächlich existiert. Er ist realer als alles andere, weil ich Seine Gegenwart vielmals erfahren habe und noch immer erfahre. Ich weiß nicht, ob ich – wenn auch nur zum Teil – in der Lage bin, dem Herrn alles Gute zu vergelten, das Er mir getan hat. Ich kann das nur dann leisten, wenn Er mir solch eine Möglichkeit gewährt.

      Vorwort II

      Bestimmt hätte mein Leben einen anderen Lauf genommen, hätte ich die Existenz Gottes nicht angezweifelt und den katholischen Glauben nicht beiseitegelassen. Als ich nach meiner erneuten Bekehrung die Nähe zu Gott gesucht habe, bin ich den “falschen Christen” begegnet. Als ich dann versucht habe, mich von ihnen zu befreien, habe ich ohne Sinn und Verstand die sehr gefährlichen Geheimnisse der Esoterik erforscht und einige Praktiken an mir selbst versucht. Gerade diese Bestrebungen von mir, sowie die sektiererischen Einflüsse, von denen ich auch nicht frei war, haben in mir eine gespenstische spirituelle Macht entstehen lassen. Daraufhin wurde ich vier Jahre lang vielen heftigen Angriffen ausgesetzt. Es stellt sich die Frage, ob ich als praktizierender Katholik Gott wahrhaftig kennengelernt hätte, hätte ich die Hölle auf Erden nicht durchgemacht.

       Geht durch das enge Tor! Denn das Tor ist weit, das ins Verderben führt, und der Weg dahin ist breit und viele gehen auf ihm. Aber das Tor, das zum Leben führt, ist eng und der Weg dahin ist schmal und nur wenige finden ihn. Hütet euch vor den falschen Propheten; sie kommen zu euch wie (harmlose) Schafe, in Wirklichkeit aber sind sie reißende Wölfe. An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Erntet man etwa von Dornen Trauben oder von Disteln Feigen? Jeder gute Baum bringt gute Früchte hervor, ein schlechter Baum aber schlechte. Ein guter Baum kann keine schlechten Früchte hervorbringen und ein schlechter Baum keine guten. Jeder Baum, der keine guten Früchte hervorbringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen. An ihren Früchten also werdet ihr sie erkennen. Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt. Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, sind wir nicht in deinem Namen als Propheten aufgetreten und haben wir nicht mit deinem Namen Dämonen ausgetrieben und mit deinem Namen viele Wunder vollbracht? Dann werde ich ihnen antworten: Ich kenne euch nicht. Weg von mir, ihr Übertreter des Gesetzes! Wer diese meine Worte hört und danach handelt, ist wie ein kluger Mann, der sein Haus auf Fels baute. Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es nicht ein; denn es war auf Fels gebaut. Wer aber meine Worte hört und nicht danach handelt, ist wie ein unvernünftiger Mann, der sein Haus auf Sand baute. Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es ein und wurde völlig zerstört. Als Jesus diese Rede beendet hatte, war die Menge sehr betroffen von seiner Lehre; denn er lehrte sie wie einer, der (göttliche) Vollmacht hat, und nicht wie ihre Schriftgelehrte

       (Matthäus, 7:13-29, Einheitsübersetzung).

      Ich wohne seit 1986 in Deutschland, und ich persönlich habe einen negativen Einfluss der freikirchlichen protestantischen Gemeinden erlebt, die hier stark verbreitet sind. Allerdings waren die Leute, die mich in die finsteren Sackgassen von diesen Gruppierungen eingeführt haben, nicht die Deutschen, sondern ironischer weise die Polen selbst und zwar jene, die mir eng vertraut waren. Meine Tragödie hat 1995 ihren Anfang genommen, als mich die polnisch stämmigen “Brüder und Schwestern im Herrn” (Der Autor setzt diesen Ausdruck in Anführungsstrichelchen, weil er ein verzerrtes Verständnis des Glaubens im Sinne hat), die katholische Wurzeln hatten, jedoch aus der Pfingstbewegung kamen, mich “in Obhut genommen“ haben. Sie haben angefangen, meine Wenigkeit mit pietistischer Frömmigkeit zu evangelisieren. Ihrer Meinung nach war ich in der Welt von Satan gefangen. Meine Geschwister, die solch einer Gruppe angehören, wollten mich auf dieser Art und Weise “erlösen”. Sie und die anderen ähnlich gesinnten Menschen haben dazu beigetragen, dass mein Leben ein Dutzend Jahre lang der Hölle auf Erden gleichkam. Alle Versuche, mich von diesem “Joch” zu befreien, scheiterten hoffnungslos. Mein Leben war mir schlimmer als der Tod. Um mich dagegen zu wehren, habe ich mich in die Bibel vertieft und versucht, die Strategie des Feindes zu enttarnen. Ich war trotzdem weiterhin nur wie ein Windhauch. Mir war damals noch nicht klar, was für eine zerstörerische Kraft gegen mich gerichtet wurde und wie destruktiv meine Freunde auf mich wirkten. Wie konnte ich aber all das erwarten? Am Anfang hat alles doch so schön und harmlos ausgesehen. Von den Menschen, die sich um mich so liebevoll gekümmert haben, dachte ich: “Was für tolle Menschen voller Gottesliebe”. Es gibt ein Sprichwort, das zu diesen Bekanntschaften wunderbar passt: "Gott schütze mich vor meinen Freunden. Mit meinen Feinden komme ich klar."Gott selbst hat mich von dieser Plage gerettet, weil ich mich selbst nicht mehr befreien konnte. Sie glauben von mir tödlich beleidigt worden zu sein, weil sie mich angeblich erlösen wollten, und ich ließ sie ihr Heilwerk nicht zum Ende führen. Daraufhin möchte ich meine Erlebnisse schildern, um ihre Frechheit ans Tageslicht zu bringen. Das soll auch ein Zeugnis über diejenigen sein, die in dieser trügerischen Welt untergehen, sich stets mit dem Trugbild der Liebe bescheren und die professionelle Gehirnwäsche über sich ergehen lassen. Komischerweise sind manchmal selbst die Agitatoren nicht im Klaren darüber, an welchen Machenschaften sie beteiligt sind. Sie sind bereit zur Hingabe und leben in der felsenfesten Überzeugung, dass Gott durch sie wirkt, und dass sie seine treuen Diener sind. Dieses Denken ist auf die irreführende Bibelauslegung zurückzuführen. Da dieser Irrweg nicht bewusst beschritten wird, führt ihre Bibelforschung dazu, dass sie die in der Heiligen Schrift verborgenen Geheimnisse falsch verstehen.

      Man glaubt, dass die radikalen Sekten und die Hausbesucher die größte Gefahr darstellen. Das ist eine furchtbare Fehleinschätzung! Mit den Zeugen Jehovas kam ich hin und wieder in Berührung, aber sie haben mir nichts Schlimmes angetan, weil ich wusste, mit wem ich zu tun habe, und ich konnte mich entsprechend vor ihnen schützen. Von dem Netzwerk der Pfingstbewegung, die mich mit scheinbarer Liebe