Michael Czaykowski

Wernyhora, der Seher in der Ukraine II


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den Herrn Nekrasa, er möge uns gegen die Moskowiter führen.“

      Wernyhora schüttelte den Kopf.

      „Es kann nicht sein, ihr Herrn Brüder, wir würden unsere Sache aufs Spiel setzen, nicht auf einem, sondern auf allen Punkten, zugleich müssen wir die Moskowiter bekriegen. In jedem Dörfchen muss sich der Adel mit seinen Leuten bewaffnen, und durch offenen Krieg, oder durch List, die Moskowiter zu vernichten suchen. Würden wir hier Krieg führen, so müssten wir alle unsere Streitkräfte an uns ziehen und auf einem Punkte vereinigen, würden wir dann unterliegen, so würde dies in den Reihen unserer Brüder Schrecken verbreiten, und dies wäre sehr schlimm.“

      „Mord und Tod! Auch ich möchte wohl gleich mit diesen moskowitischen Hunden anbinden; aber folgen wir nur dem Rate Wernyhoras, meine Herrn Brüder, er hat immer Recht, wie wenn er im Buche des Schicksals gelesen hätte.“

      Nach vielem Hin-und-her-Gerede willigte endlich der Adel ein, in seine Heimat auseinander zu gehen, aber man sieht es ihnen an den Augen an, dass sie sich lieber schlagen möchten. Auch Nekrasa ist unzufrieden damit, denn er hat sich überzeugt, dass der polnische Adel und die herrschaftlichen Kosaken sich eben so gut schlagen, wie die Saporoger, und dem tapferen Manne ist es eine Lust, tapfere Leute anzuführen. In der Ecke des Zimmers spricht er lange mit Wernyhora, man kann kein Wort hören, denn sie führen das Gespräch leise, aber auf dem Gesicht des Ataman gewahrt man hartnäckigen Widerstand und der Alte wird immer nachgiebiger.

      „Ich muss sie sehen!“

      „Nun, so mag es sein, wir wollen gleich abreisen, nur muss ich zuvor noch mit dem Kämmerer sprechen.“

      Er nahm Drojewski auf die Seite und sie sprachen miteinander. Währenddessen erklärten die Edelleute dem Brigadier Jerlicz ihr Vorhaben, sich nach Hause zu zerstreuen, überzeugt, dass das Landesheer dem Lande die Ruhe zurückgeben werde. Der Brigadier, über diesen Entschluss erfreut, erklärte ihnen offen und ehrlich, dass er ihn durchaus billige und bürgte ihnen dafür, dass sie auf seinen Eifer, sowie auf die Tapferkeit seiner Krieger rechnen können, und dass, der aus den reußischen Woiwodschaften entflohene Friede bald dahin zurückkehren werde. Wernyhora befahl Bilowus nach Parchomiwka zurückzukehren und gab ihm einen Brief an Glembocki mit. Nekrasa nahm herzlichen Abschied von den mutigen Kosaken und ihrem Anführer, und auch sie nahmen wehmütigen Abschied von ihm und sagten: „Gott gebe, dass wir uns wieder sehen und wieder so einen Tanz aufführen, wie heute.“ Als die Edelleute aufbrechen wollten, umarmte der Jägermeister Nekrasa:

      „Ich hoffe, es wird nicht das erste und zugleich letzte mal gewesen sein, dass wir den Herrn Ataman gesehen haben.“

      „Ich bin überzeugt, wir werden uns überall treffen, wo es gilt, für Polen zu kämpfen und zu sterben.“

      Der Porucznik verabschiedete sich von Nekrasa mit brüderlicher Herzlichkeit.

      „Ataman, vergiss mir meinen Bruder Lucas nicht, gebe Gott, dass er in deine Fußstapfen trete.“

      Wernyhora und Nekrasa reisten ab und die Trennung ging den Edelleuten so hart ans Herz, wie wenn es ihre leiblichen Brüder gewesen wären. Die gutsherrlichen Kosaken sind traurig, sie hatten gedacht, sich jetzt nach Herzenslust im Waffenspiele ergehen zu können und jetzt gleich beim ersten Anlauf reitet ihr Anführer davon, Gott weiß wohin.

      Mit Sonnenaufgang brach der Adel mit den gutsherrlichen Kosaken auf. Jerlicz sendete zwei Fahnen zur Verfolgung Gontas ab, einer andern befahl er die Gefangenen nach Kodnya zu bringen. Mit einer Fahne blieb der Major Kordysz im Standlager zu Ladyschyn zur Beschützung des Adels in der Umgebung. Nachdem die Verwundeten versorgt und die Toten bestattet waren, brach der Brigadier selbst mit Maloklenckis Bataillon nach Scharhorod auf.

      Viele Jahre werden verfließen, Würmer werden die Gebeine der Gefallenen zernagen, auf Salisnjaks Grab wird manches Geschlecht von Felddisteln wachsen und vergehen; der überweise Geschichtsschreiber erwähnt vielleicht nicht einmal die Schlacht bei Hubnyk, aber das Landvolk bewahrt sie in seinem Gedächtnis als einen Beweis moskowitischen Verrats. Die späten Enkel werden es sich wiederholen: hier kämpften Brüder gegen Brüder. Die moskowitische Zarin rief sie mit gotteslästerlichen Lippen auf, im Namen des Glaubens, im Namen der Freiheit, und bewaffnete Bruderhände gegen Bruderblut. Hier an dieser Stelle hat der Adel, im Verein mit den Kosaken, die sinnverwirrten Frevler erdrückt und gezüchtigt; eine Warnung für unsere Nachkommen, dass die Kosaken mit dem Adel in Eintracht leben sollen, als die Söhne einer Mutter, und nicht hören auf fremde Einflüsterungen, die sich bemühen, auch das polnische Volk in kleine Stücke zu zerhauen, wie sie das polnische Land schon geteilt haben. Vielleicht kommt einst noch die Zeit, wo der ljachische Adel, im Bunde mit dem Kern der Kosaken, aufs neue den Kriegstanz aufführen wird gegen die Feinde für Polens Existenz, für Polens Ruhm.

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