Schluss, der zeigt nämlich, was Cäsar damit erreichte, als er so in einem Brief an einen Freund den Sieg seiner Soldaten beschrieb.
Ganz nebenbei macht das Beispiel übrigens auch deutlich, dass das überaus nützliche Internet-Lexikon Wikipedia längst kein „Schülerlexikon“ mehr ist. Da schreiben Fachleute in einer Sprache, die erst mal „entschlüsselt“ werden muss. Nun ja, dafür gibt es aber auch inzwischen solche EBooks wie dieses – wir bemühen uns zumindest darum, verständlich zu schreiben ;-)
5.3. Was für "künstlerische Mittel" zeigen sich in der Ballade "Der Handschuh"?
Schauen wir uns jetzt unsere Ballade noch einmal an - unter dem Gesichtspunkt der "Abweichung" vom normalen Sprachgebrauch mit entsprechender Wirkung:
1. Das beginnt schon damit, dass der erste Satz etwas seltsam, nämlich in einer Umstellung der normalen Wortfolge erscheint. Erst geht es um den "Löwengarten" und das "Kampfspiel" - und am Ende kommt erst der König. Der ist hier aber auch nicht wichtig - das Wichtigste wurde an den Anfang gestellt.
2. In der zweiten Hälfte der ersten Strophe sieht man, dass das Wort "und" am Anfang der Verszeile wiederholt wird (man nennt das übrigens "Anapher"): Damit wird erreicht, dass hier die Vielzahl der Besucher angedeutet wird und schon mal Herren und Damen getrennt, aber gleichberechtigt aufgeführt werden.
3. In der zweiten Strophe wird dann die Umstellung des normalen Satzbaus noch deutlich: "Auf tut sich der weite Zwinger" - das hängt zwar mit dem Reim zusammen (Finger-Zwinger), betont aber auch das, was entscheidend ist, nämlich gewissermaßen das offene Gitter - und die damit verbundene Gefahr.
5.4. Wie man "künstlerische Mittel" auch ganz allgemein und einfach verstehen kann
So könnte man weitermachen - aber man kann auch ganz anders an die Frage nach den "künstlerischen Mitteln" herangehen, indem man sich nämlich die gesamte Ballade anschaut und die Frage stellt, wie ist es dem Dichter gelungen, die Aussage, d.h. den Kern des Inhalts besonders eindrucksvoll zu präsentieren:
Und dann ist man eigentlich bei vier Punkten:
Da ist einmal die lange Einleitung - die nur die Funktion hat, die Gefährlichkeit der Situation in der Arena deutlich zu machen: Da liegen vier Raubkatzen und warten nur auf ihren Auftritt. Das zweite Mittel ist der Übergang von "Lagern die greulichen Katzen" zu "Da fällt von des Altans Rand" Damit hat man gewissermaßen das Ende der gespannten Ruhe erreicht. Jetzt wird es gefährlich, jetzt muss überlegt und vielleicht auch gehandelt werden. Das wird dann noch verstärkt durch die gezielte Herausforderung des Ritters durch die Dame - seine privatesten Dinge werden gewissermaßen herausposaunt - und es wird so getan, als ob es sich um etwas ganz Normales handelt, eine Höflichkeit: "Ei, so hebt mir den Handschuh auf." In Wirklichkeit müsste es heißen: "Dann holt mir den Handschuh doch mal aus dieser gefährlichen Umgebung wieder." Das letzte Mittel ist dann der Gegenschlag" des Ritters: "Empfängt ihn Fräulein Kunigunde. Und er wirft ihr den Handschuh ins Gesicht." Damit wird deutlich, dass der Ritter zwar seine Ehre gewahrt hat, aber mit dieser Frau nichts mehr zu tun haben will.
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