Erich Hübener

Drei Lästerschwestern auf Borkum


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      Erich Hübener

      Drei Lästerschwestern auf Borkum

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       Verlagslogo

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Rebekka

       Erika /Maria

       Borkumvoraus

       Probesitzen

       Ungebetener Besuch

       Kontaktaufnahme

       Schnippelbohnensuppe

       Saunagedanken

       Thor, der Wikinger

       Für den kleinen Hunger zwischendurch.

       Was ist schon Geld?

       Frischfleisch?

       Kuriert

       Memmertsand

       Alte Liebe rostet nicht…

       Die Bretter, die die Welt bedeuten.

       Barfuß bis zum Hals

       Neptuns Gold

       Über den Wolken…

       Eine Tasse Kaffee, bitte…

       Tausend Diamanten

       Es riecht nach Fisch

       Kein Feuer, keine Kohle …

       Nackte Tatsachen

       Sie können’s nicht lassen

       Adam und Eva

       Happy End?

       Impressum neobooks

      Rebekka

      „Das kann doch nicht wahr sein“, schimpfte Rebekka nachdem sie den Brief der BfA gelesen hatte. Dann verließ sie ihre Wohnung, schlug die Tür hinter sich zu und stampfte die Treppe zum nächsten Stockwerk hinauf. Sie klingelte bei Maren, ihrer Freundin, die zwar zehn Jahre älter war als sie, mit der sie sich aber hervorragend verstand. Ansonsten hatte sie zu den übrigen Hausbewohnern wenig Kontakt, aber mit Maren verband sie schon eine mehrjährige Freundschaft, die durchaus auf Gegenseitigkeit beruhte.

      Als Maren endlich die Tür öffnete hielt Rebekka ihr den Brief hin und sprudelte los: „Hier, sieh dir das an“, schimpfte sie, „die wollen mich in die Klapse stecken.“

      Maren riss die Augen auf und sagte in entrüstetem Ton: „Waaas?“

      „Ja, hier, lies es selbst“, antwortete Rebekka und händigte ihrer Freundin den Brief aus.

      „Komm doch erst mal rein, Beggy“, sagte Maren, nahm ihre Freundin bei der Hand und zog sie ins Wohnzimmer.

      „So“, sagte sie dann, „setzt dich mal hier hin und beruhige dich. Ich mache uns eben schnell einen Kaffee. Ich glaube, den brauchen wir jetzt beide.“

      „Ein Cognac wäre mir jetzt lieber“, sagte Rebekka, den Tränen nahe.

      „One after the other“, sagte Maren, die es liebte deutsche Redewendungen wortwörtlich ins Englische zu übersetzen. Allerdings sprach sie es dann auch noch so aus: „Wann after sie asser.“

      Sie verschwand in der kleinen Küche des Appartements und während sie mit der Kaffeezubereitung beschäftigt war, saß Rebekka auf dem Sofa und starrte die gegenüberliegende Wand an. Nein, nein, das wollte sie nicht, sechs Wochen in eine Psychokur und dann auch noch nach Borkum, auf eine Nordseeinsel.

      „Nein, ohne mich!“, schimpfte sie leise vor sich hin. „Ich hab doch keine Klatsche, oder?“, rief sie in Richtung Küche.

      „Nein, natürlich nicht“, bestätigte Maren sofort, als sie wieder ins Wohnzimmer kam und zwei Becher heißen Kaffee auf den Tisch stellte.

      „So“, sagte sie dann und setzte sich neben ihre Freundin, „der Kaffee wird dir gut tun. Und nun gib mir doch mal dieses ominöse Schreiben.“

      Während Rebekka vorsichtig den Kaffee schlürfte, las Maren den Brief durch. Schließlich sagte sie: „Was ist denn daran so schlimm? Du bekommst sechs Wochen Urlaub geschenkt.“

      „Ja“, antwortete Rebekka mit einem deutlichen Schuss Verachtung in der Stimme, „mit vergitterten Fenstern und Türen, die sich nur von außen öffnen lassen. Das ist doch ein halber Knast.“

      „Quatsch, wer erzählt denn so was?“

      „Hab' ich doch letztens in einem Fernsehfilm ganz genau gesehen.“

      „Wer weiß, was das für eine Horrorsendung war. Bist selbst Schuld, wenn du dir so einen Mist anschaust.“

      „Ja, aber …“

      „Nix aber. Jetzt hör mir mal ganz genau zu.“

      Rebekka ergab sich in ihr Schicksal, zumal sie den Rat ihrer Freundin schon des Öfteren als sehr hilfreich empfunden hatte.

      „Also, das ist eine Klinik für Psychotherapie. Da gibt es weder vergitterte Fenster noch verschlossene Türen. Da sollst du dich erholen. Und das, denke ich, kannst du auch sehr gut gebrauchen, nach dem, was vor vier Wochen mit dir los war.“

      „Was heißt hier los war“, protestierte Rebekka gleich, „ich hatte doch nur einen Whisky zu viel getrunken.“

      „Und dabei gleichzeitig eine oder zwei Schlaftabletten zu viel geschluckt.“

      „Ja, ja“, lenkte Rebekka ein, „und wenn du mich nicht mit deinem Mutter-