U. Kirsten

Das Glasperlen - Prinzip


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verliebt sind oder wenn wir das Gefühl der Aufregung, eventuell der Angst spüren. Der antike Philosoph Aristoteles sah das Herz als den Sitz der Seele. (6)

      Die Seele wiederum war und ist über Jahrhunderte der Inbegriff unseres „wahren Ichs“, der Schmelztiegel unserer Gefühle, Emotionen, Gedanken, die Essenz unseres „Selbst“.

      Das deutsche Wort „Seele“ leitet sich aus dem altgermanischen „Saiwaz“ - See ab. (7) Die Mythologie der alten Völker besagt, dass die Seele vor der Geburt in einem See lebte und dorthin nach dem Tod zurückkehren würde. Überliefert ist uns die Sage der „Nebel von Avalon“, eine mythische Feen-Insel im See, die „Anderswelt“ der Kelten, ein Ort, der Hort der Seelen, des Geistes und der Unsterblichkeit. Dieser See soll heute am Glasbury Tor in England zu finden sein. Es ist ein, seine Umgebung überragender Hügel, der früher von Sümpfen umgeben war. Mit der Turmruine einer mittelalterlichen Kirche St. Michels ist er noch heute ein Pilgerort für Fans der Artus-Sage auf der Suche nach dem heiligen Gral, für Glückssucher. 8

      Der Begriff der Seele wird religiös, mythologisch, philosophisch verwendet und spielt eine Rolle für die Psychologie.

      In vielen Religionen ist die Seele unsterblich. Körper und Seele trennen sich nach dem Tod. Die Seele sei unsterblich und setzt ihren Weg fort. In östlichen Religionen wechselt die Seele den Besitzer in Form einer Inkarnation, einer Wiedergeburt, einer Seelenwanderung.

      Heute wissen wir, dass die Psyche die Gesamtheit unserer geistigen und gefühlsmäßigen, biologischen Abläufe verantwortet. Trotzdem lässt sich dieses schöne, visuelle Wort-Bild der „Seele“ nicht aus der Literatur, Kunst und unserer Sprache verdrängen. Die „Seele“ ist der Ort unserer Gedanken und unseres gefühlten, erlebten Daseins. Und welch schöne Metapher ist es, die „Seele“ als See, als Wasser, zu sehen. Wir Menschen haben eine tiefliegende, innere, fast seelische Beziehung zum Wasser, zum Fluss, zum Meer. Wen wundert das, denn wir bestehen zu über 70% aus Wasser. Spannend ist dabei, dass dessen Anteil im menschlichen Körper während unseres Lebensweges abnimmt – 85% bei Kleinkindern, 70% bei Erwachsenen bis zu 50% im Alter. Wasser ist also unser Lebenselixier. Wir sind die Summe von vielen kleinen Wassermolekülen, die beständig in Schwingung zueinanderstehen. Manchmal sind wir stürmisch, wie das aufbrausende Meer und dann ist unsere See(le) wieder ruhig und spiegelglatt. (9)

      Negative Gefühle als Resultat von Auseinandersetzungen, Krisen, Stress, Überforderung bringen unsere Seele aus dem Gleichgewicht, bringen unsere Zellen, Moleküle zum Schwingen in einen Zustand der Aufregung und Disharmonie. Negative Energie sammelt sich in unserer Seele und potenziert sich. Negative Gefühle schaffen weitere negative Gedanken und Gefühle. Wir sind dann angespannt und aufgewühlt. Unsere innere Energie vibriert. Unsere Moleküle spielen verrückt. Wir lassen unsere Energie sich in unkontrollierten Ausbrüchen entladen und verletzen damit Menschen, die wir eigentlich lieben. Negative Gefühlsausbrüche und negative Handlungen können in wenigen Augenblicken das zerstören, was wir über Jahre aufgebaut haben. Viele Menschen scheitern daran, scheitern an sich selbst. Aber auch bereits das Verweilen in negativen Gedanken und Gefühlen verhindert, dass wir das Glück, die positive Energie anziehen können.

      Kritisieren, statt zu Optimieren und Lösungen zu suchen, ist kontraproduktiv für unseren Energiehaushalt. Unbewusste Angst vor der Zukunft, das Zurückschauen auf Fehler in der Vergangenheit hemmen, noch schlimmer sie verzehren unsere Energiereserven.

      Daher können wir nur im Zustand der inneren Harmonie und Balance Glück empfangen und empfinden. Erst wenn unsere Seele zur Ruhe kommt, wenn die vielen Zellen und Atome in unserem Körper, die Moleküle in einen Zustand der Harmonie und Balance, der inneren Ruhe und Ausgeglichenheit eintreten, dann schaltet unsere Seele, unser inneres Energiereservoir wieder auf Empfang. Wir können wieder positive Energie wahrnehmen, empfangen, in uns speichern. Wir haben wieder einen Blick für die schönen Dinge um uns herum. Wir genießen bewusster und aufmerksamer die positiven und schönen Augenblicke des Lebens. Du bist in diesem Zustand positive Energie und kannst Positives anziehen und empfangen.

      Achte daher darauf, dass Deine Seele, Dein inneres SELBST so oft es Dir möglich ist, in einem Zustand der inneren Harmonie und Balance verweilt. Es ist der Zustand, in dem Du bereit für das Glück bist, denn: „Nur in einem ruhigen Teich spiegelt sich das Licht der Sterne.“ (1)

      Wir alle kennen die energetischen, physikalischen Gesetze, den sogenannten Energieerhaltungssatz, (10) nachdem Energie in einem System nicht verschwinden, vernichtet werden kann. Die Energie ist konstant und kann sich nur in seiner Form wandeln. Wenn das Universum also in seiner kleinsten Form reine Energie ist und alle Dinge, Menschen, Lebewesen, die ganze Natur, unsere Umwelt sich in einem intensiven Energieaustausch befinden, dann kann die Energie eines Menschen in diesem Universum nicht verschwinden. Sie kann sich nur in eine neue Form wandeln, transformieren.

      Die verschiedenen Religionen haben eine Antwort für sich gefunden, die besagt, dass die Bündelung der menschlichen Energie in Form der Seele unsterblich ist. Die Seele geht nach dem Leben auf eine Wanderung. Im Hinduismus und im Buddhismus spricht man von der Inkarnation. Es ist der immer wiederkehrende Einzug einer Seele in einen physischen Körper. Menschen haben als Folge der Handlungen ihres bisherigen Lebens, über ihr Karma, eine Bestimmung erworben. Sie kehren auf diese Welt in einer neuen Form zurück. (11)

      Im Hinduismus gibt es die Astralwelt, eine Welt der Energie, ein Ort der Transformation menschlicher Energie. Die Seelen, die Energieformen der Menschen halten sich nach dem Verlassen unserer Welt übergangsweise an diesem Ort auf. Als meine Mutter gegangen ist, hatte ich mich in der Nacht zuvor intensiv mit dem Mysterium des Regenbogens beschäftigt. Immer wenn ich seit dieser Nacht einen Regenbogen sehe, dann denke ich an sie und erinnere mich dankbar an unsere gemeinsame Zeit in diesem Universum. (12)

      Mich besuchen regelmäßig ein kleines Rotkehlchen und ein bunter Eichelhäher in unserem Garten und ich spüre eine tiefe energetische Anziehung, wenn mich diese schönen Vögel lange aus ihren kleinen Augen anschauen. Ich bin dem Universum dankbar, dass ich so in Kontakt mit mir lieben Menschen, mit ihren Seelen bleiben kann.

       Erst wenn wir nicht mehr an einen Menschen denken, dann ist er wirklich aus unserem Leben verschwunden.

      Energie-AusZEIT und das Energie-Tanken

      Freiheit und inneren Frieden kann Dir Niemand geben. Du kannst sie in Dir selbst erschaffen.

      Wenn dieses gigantische Universum und Dein kleiner Mikrokosmos von Energie getragen, befeuert, gesteuert wird, dann kann und wird es Zeiten geben, in denen Du spürst, dass Dein Energiehaushalt begrenzt ist und zur Neige geht.

      Du spürst, dass dann oft Deine Gefühle sich melden. Negative Emotionen machen sich breit. Geistige und körperliche Erschöpfung lassen Dich antriebslos dahinvegetieren und halten Dich auf Deiner Couch, in Deinen eigenen vier Wänden gefangen. Deine Energiereserven laufen im Sparmodus.

      Wenn Du Dich dann der Sucht von Schokolade, dem Fernsehen, dem Computerspiel, dem Internet, dem Alkohol, dem Kaufrausch zu sehr und dauerhaft hingibst, dann ist das ein Zeichen, das Deine innere Harmonie und Balance aus dem Gleichgewicht geraten ist. Die Sucht ist ein Zeichen des Mangels, eine Mangelerscheinung. Suchtmittel vermitteln Dir kurzfristig einen Glückszustand, mittelfristig wirst Du danach jedoch den Mangel an positiver Energie um so deutlicher spüren. Du suchst das Glück in einer Sackgasse.

      Einige Kämpfertypen, werden solange ihre inneren Warnsignale ignorieren und wegdrücken, mit mehr und mehr Aktivitäten, so dass das Leben sie nur komplett gegen die Wand laufen lassen kann. Nichts geht mehr. Das Burnout, die völlige Ausgebranntheit, die komplette Energie-Losigkeit lässt alles zum Stillstand kommen. Es setzt uns auf den Zustand „Null“ zurück. Es ist Zeit für eine Auszeit.

      Auch unsere Gesellschaft ist von einem ständigen Wachstum getrieben, von der Produktion, dem Anhäufen und dem Konsumieren von immer mehr materiellen Werten. Die Geschwindigkeit der technologischen Entwicklung hat sich in unserer menschlichen Entwicklungsgeschichte immer mehr potenziert, beschleunigt. Wir rasen sprichwörtlich durch das