begannen die Angestellten des italienischen Eiscafés, Stahlrohrtische und -stühle hinaus zu stellen. Die Tische waren schon mit Plastikdecken gedeckt, so dass dem Personal nur übrigblieb, die Stühle, die alle zu viert übereinandergestapelt waren, einzeln hinzustellen. Dann wurden noch die Eis- und Getränkekarten auf den Tischen ausgelegt und die Aschenbecher hingestellt. Nach und nach setzten sich Passanten an die Tische. Der Ober kam und die Gäste bestellten. Nach einer Weile erhielten sie das gewünschte Eis, Kaffee oder Cappuccino.
Ein Paar mit einem Kinderwagen setzte sich an einen freien Tisch. Sie nahmen das Baby heraus, und die junge Mutter gab dem Kleinen aus einer Flasche mit Schnuller zu trinken. Dann kam die Bedienung und sie bestellten. Die Mutter hielt das Kind vor sich. Es war gut in Winterkleidung eingepackt.
Manch ein Gast schaute zu dem Elternpaar, andere unterhielten sich und wieder andere saßen nur einfach da. Die Kellner kamen und gingen.
Jetzt war auch das Elternpaar dran. Dem Vater wurde ein Kaffee gebracht, der Mutter ein kleines Eis ohne Sahne. Am Nachbartisch zündete sich ein älterer Mann eine Zigarette an, und Rauchschwaden stiegen auf.
Ein Mann mit einem motorisierten Rollstuhl kam nun heran. Er fuhr an einen der Stühle und wuchtete sich ohne fremde Hilfe auf ihn. Er war klein, trug eine Brille, sein Rücken war gekrümmt, und sein Alter war schwer zu schätzen. Beim Kellner bestellte er einen Kaffee.
Bald darauf gesellte sich eine Frau, ebenfalls in einem Rollstuhl, zu ihm, und sie unterhielten sich. Die Frau blieb im Rollstuhl sitzen, vermutlich war sie nicht in der Lage, ihn allein zu verlassen. Ihre Hände waren ein wenig gekrümmt, und sie war sehr klein. Sie wünschte einen Kakao.
Kurz darauf brachte der Ober den beiden ihre Getränke. Der Mann bat den Kellner, ihm die Milch in den Kaffee zu schütten, was der tat. Die beiden Rollstuhlfahrer unterhielten sich so vertraut, dass sie niemand belauschen konnte.
Ab und an nahm der Mann einen Schluck Kaffee, nachdem er Zucker hineingetan hatte. Die Frau trank den Kakao mit einem großen Strohhalm aus ihrer Tasse. So saßen sie lange dort, unterhielten sich, und irgendwann fuhren sie zusammen weg. Wie selbständig die beiden trotz ihrer Behinderung waren!
Veilchen im Januar 2009, Ausgabe 24
Karl Farr
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