Gregor Bauer

Von Homer zu Jesus


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      Gregor Bauer

      Von Homer zu Jesus

      Sinnangebote der klassischen und biblischen Antike

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Widmung

       Von Homer zu Jesus

       Hesiod: Im Anfang war kein Gott

       Homer: Mord und Totschlag, dazu Hammelkeule mit Fladenbrot

       Griechische Intellektuelle des fünften Jahrhunderts vor Christus: Gewalt geht auch ohne Religion

       Sokrates: Wer nicht zweifelt, glaubt nicht

       Platon: Ein Idealist verirrt sich in die Realpolitik

       Aristoteles: Ein großer Mensch – aber nur für Seinesgleichen

       Epikur: Rezepte gegen irrationale Ängste

       Cicero und die Stoa: Philosophische Gelassenheit im Härtetest

       Das Alte Testament: Du sollst keine Götter haben neben mir

       Flavius Josephus: Chronist derer, die ihn hassen

       Jesus: Gottessohn und Gesetzesbrecher

       Nachwort

       Anhang: Index: Abkürzungen, Fremdwörter, historische Quellen, Sekundärliteratur

       Impressum neobooks

      Widmung

       Inhaltsverzeichnis

      Widmung 2

      Von Homer zu Jesus 3

      Hesiod:

      Im Anfang war kein Gott 14

      Homer:

      Mord und Totschlag, dazu Hammelkeule mit Fladenbrot 23

      Griechische Intellektuelle

      des fünften Jahrhunderts vor Christus:

      Gewalt geht auch ohne Religion 44

      Sokrates:

      Wer nicht zweifelt, glaubt nicht 101

      Platon:

      Ein Idealist verirrt sich in die Realpolitik 134

      Aristoteles:

      Ein großer Mensch –

      aber nur für Seinesgleichen 173

      Epikur:

      Rezepte gegen irrationale Ängste 214

      Cicero und die Stoa:

      Philosophische Gelassenheit

      im Härtetest 228

      Das Alte Testament:

      Du sollst keine Götter haben neben mir 258

      Flavius Josephus:

      Chronist derer, die ihn hassen 300

      Jesus:

      Gottessohn und Gesetzesbrecher 324

      Nachwort 381

      Anhang:

      Index: Abkürzungen, Fremdwörter, historische Quellen, Sekundärliteratur 384

      Für Dr.-Ing. Dieter Renner (1960 – 2000)

      Von Homer zu Jesus

       Inhaltlich unveränderte Neuauflage von „Der Weise und sein Schatten. Sinnstifter der klassischen und biblischen Antike“ (Berlin 2014)

      Worauf kommt es an im Leben? Darüber waren sich die Menschen bereits in der griechischen, römischen und biblischen Antike nicht einig. Lässt sich auf das Leben ein Reim machen, und wenn ja, wie? Das haben damals Dichter, Philosophen, Spötter und Propheten in alle Richtungen ausgelotet. Wenn wir heute über den Sinn unseres Lebens nachdenken, dann denken wir wahrscheinlich etwas, das sie damals auch schon gedacht haben.

      So, haben sie das? Wie kann das sein, wo sie doch in einer völlig anderen Welt lebten als wir? Selbst die genialsten Köpfe wussten damals noch nicht einmal, was ein gedrucktes Buch ist. Was sollen die uns lehren – uns, die wir jederzeit und überall auf eine unendliche Vielfalt an Medien zugreifen können?

      Nun, so vielgestaltig die Möglichkeiten auch geworden sind, die wir früheren Generationen voraus haben – alles kreist doch weiter um die ewig gleichen Themen: Liebe, Hass, Angst, Geburt, Krankheit, Schmerz, Lust, Treue, Verrat, Lüge, Macht, Gerechtigkeit, Geld, Konkurrenz, Fürsorge, Gefahr, Freundschaft, Feindschaft, Tod. Zwar haben wir heute die überlegenen Mittel, um all das so wirkungsvoll wie möglich in Szene zu setzen. Aber unser Vorsprung bröckelt, sobald wir fragen: Wozu das alles? Dann zählt eine Stärke, die unter multimedialem Dauerfeuer nicht wächst, sondern verkümmert: Nachdenklichkeit.

      Nachdenklichkeit? Können wir denn heute das Nachdenken nicht den Wissenschaftlern überlassen? Die sollen uns sagen, was der Sinn des Lebens ist. Doch die winken ab: „Nicht unser Thema.“ Kampflos überlassen sie das Feld denen, die sich trauen, unwissenschaftlich zu sein: Dichtern, Philosophen vom alten Schlag – und Geistlichen: Nach wie vor suchen die meisten Menschen auf dieser Erde den Sinn ihres Lebens in der Religion.

      Dann ist die Frage nach dem Sinn also eine religiöse Frage?

      Bereits in der Antike sahen das nicht alle so. Natürlich dominierte damals ein religiöses Weltbild. Aber es entstanden auch beeindruckende Alternativen.

      Ernsthafte Konkurrenz erhielt die religiöse Sinnstiftung im fünften Jahrhundert vor Christus. Damals ereignete sich in Griechenland der geistesgeschichtliche Umsturz, der eine Wahl zwischen religiösen und anderen Sinnentwürfen überhaupt erst ermöglichte. In Athen entstand eine erstaunlich freie Diskussionskultur, die den religiös Konservativen arg zusetzte. Die Atomisten verbreiteten, alles bestehe aus Atomen, die keinen Göttern, sondern Naturgesetzen folgen. Agnostiker reisten durch die Lande und predigten ein selbstbestimmtes Leben frei von religiösen Zwängen. Alexander der Große und später die Römer ermöglichten die Verbreitung solcher Ideen in der gesamten damaligen Welt.

      Diese frühen Aufklärer fanden durchaus Anklang. So erreichte Epikurs rein diesseitige Lebenskunst im Römischen Reich des ersten nachchristlichen Jahrhunderts einigen Einfluss. Aber wer eroberte am