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Ole R. Börgdahl
Alles in Blut
Halls und Bruckners erster Fall
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Inhaltsverzeichnis
Weitere Romane von Ole R. Börgdahl
Das Buch
Er liegt auf dem Bett in einem Hotelzimmer. Er ist nackt und er ist tot. Es gibt keinen Namen, kein Motiv, keine Täter. Kriminaloberkommissar Kurt Bruckner erhofft sich bei diesem acht Jahre alten Cold Case Hilfe vom ehemaligen US-Profiler Tillman Halls. Anstatt aber die Ermittlungen entscheidend weiterzubringen, beschert Halls der Hamburger Kriminalpolizei eine weitere Leiche, die zudem auch noch verschwunden ist. Können Bruckner und Halls das Rätsel dieses ungewöhnlichen Falles lösen? Halls und Bruckners erster Fall.
Die Tillman-Halls-Reihe:
Ein neues Hamburger Ermittler-Duo betritt die Bühne. Kriminaloberkommissar Kurt Bruckner hat für seinen aktuellen Fall eigentlich nur einen Berater gesucht. In der Expertendatenbank des BKA stößt er dann auf einen Mann, der sofort sein Interesse weckt und seine Fantasie beflügelt.
Der Amerikaner Tillman Halls lebt mit seiner Familie seit drei Jahren in Hamburg und arbeitet als Immobilienmakler.
Doch was macht ihn für Bruckner interessant? Das ist ganz einfach: Tillman Halls ist ein ehemaliger US-Profiler!
Bruckner muss ihn zur Mitarbeit überreden, denn Tillman Halls ist längst Immobilienprofi und hat Spaß an seinem neuen Beruf. Bruckner schafft es schließlich, die kriminalistische Flamme in Tillman Halls wieder zu entfachen.
Alles in Blut - Halls erster Fall (2011) - 978-3-8476-3400-3
Morgentod - Halls zweiter Fall (2012) - 978-3-8476-3727-1
Pyjamamord - Halls dritter Fall (2013) - 978-3-8476-3816-2
Die Schlangentrommel - Halls vierter Fall (2014) - 978-3-8476-1371-8
Leiche an Bord - Halls fünfter Fall (2015) – 978-3-7380-4434-8
Weitere Romane von Ole R. Börgdahl:
Fälschung (2007) - 978-3-8476-2037-2
Ströme meines Ozeans (2008) - 978-3-8476-2105-8
Zwischen meinen Inseln (2010) - 978-3-8476-2104-1
Faro (2011) - 978-3-8476-2103-4
Die Marek-Quint-Trilogie:
Tod und Schatten - Erster Fall (2016) - 978-3-7380-9059-8
Blut und Scherben - Zweiter Fall (2017) - 978-3-7427-3866-0
Kowalskis Mörder - Dritter Fall (2018) - 978-3-7427-3865-3
Donnerstag, 3. November 2011
Als ich aus dem Fahrstuhl stieg, wartete Kurt Bruckner bereits vor der verschlossenen Wohnungstür. Ich ahnte schon, was sich in dem breiten Umschlag befand, den er unter den linken Arm geklemmt hatte, aber dazu später. Bruckner hörte mich nicht gleichkommen und so konnte ich ihn ein paar Sekunden lang beobachten, wie er kaum merklich auf seinen Schuhspitzen wippte und konzentriert das weiße Plastikgehäuse der Türklingel betrachtete. Ich versuchte seine Gedanken zu erraten, einfach nur zu beobachten. Offenbar irritierten ihn die Reste des Papiers, die auf dem Klingelschild klebten. Ich hatte das Namensschild eigenhändig abgekratzt. Die blaue Farbe des Filzstiftes schimmerte durch. Der Name war noch zu entziffern. Bruckner strich sich nachdenklich mit Daumen und Zeigefinger über den Nasenrücken. Er dachte sich seinen Teil, das spürte ich. Dann hatte er es akzeptiert und sein Blick wanderte beinahe gelangweilt zu den weißen Kacheln, mit denen die Wände des Flures bis hinauf in Augenhöhe gefliest waren. Erst jetzt hörte er meine Schritte und wandte sich um. Er musterte mich und holte das nach, was ich schon längst getan hatte. Ich hatte mich verspätet und begann unser Kennenlernen mit einer Entschuldigung.
»Sorry, sind Sie schon lange hier?«
Bruckner atmete tief ein und gleich wieder aus. Er lächelte. »Nein, nein, kein Problem.«
Erst jetzt streckte er mir seinen Arm entgegen. Sein Händedruck war kräftig und bestimmend, er beherrschte seine Lektion Körpersprache, was ich auch nicht anders erwartet hatte.
»Ich habe mir gedacht, dass Sie schon hinaufgegangen sind. Sieht ja auch blöd aus, unten auf der Straße zu warten.«
Bruckner nickte. »Ich hatte Glück, jemand hat mich hereingelassen.« Er lächelte wieder. »Sie sind also Herr Halls oder soll ich Mr. Halls sagen?«
»Wie Sie mögen. Hier in Hamburg ist man ja recht international, oder?«
»Ja, das stimmt wohl, Hamburg ist sehr international, das Tor zur Welt, wie man immer sagt.«
Mit diesen einfachen Sätzen hatten wir das Terrain abgesteckt. Der Mann war mir durchaus sympathisch.
»Aber vielleicht sollten wir reingehen«, schlug ich vor.
Ich hatte noch etwas für ihn parat. Ich zog das Schlüsseletui aus meiner Hosentasche und klappte es auf. Ich wählte Hook und Spanner und brauchte nur Sekunden um die Stifte im Schließzylinder zu knacken. Mit dem Spanner drehte ich schließlich den Zylinder und