Gerhard Schneider

Die Drei-Schritte-Methode


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Bezeichnung Zigarette) ist ein meist rundes, stabförmiges Gerät, das mithilfe einer elektrischen Glühwendel eine Flüssigkeit („Liquid“) verdampft, die vom Benutzer inhaliert wird. Es gibt sehr unterschiedliche Ausführungen, sowohl was die Leistung betrifft, als auch die Größe und Form. Neben zigaretten- und zigarrenförmigen Geräten gibt es auch solche in Pfeifenform. Die funktionalen Bestandteile sind aber immer die folgenden:

       Tank für die Flüssigkeit, die verdampft wird.

       Elektrische Heizwendel, der sogenannte Verdampfer

       Spannungsquelle, zumeist ein wieder aufladbarer Akku

       Taste, um die Verdampfung ein- und auszuschalten (es gibt auch Geräte, die sich automatisch durch den entstehenden Unterdruck einschalten, wenn Sie daran ziehen).

       Mundstück

      Es existiert mittlerweile eine große Auswahl an Geräten verschiedenster Hersteller, in der Regel werden Sie in den „Dampfershops“ (Geschäfte, die sich auf den Verkauf von Produkten rund um das elektrische Rauchen spezialisiert haben) dazu gut beraten. Worauf Sie speziell achten müssen, wenn Sie das Gerät zur Raucherentwöhnung einsetzen wollen, erfahren Sie von mir im Kapitel zu Schritt 1.

      Was sind Liquids?

      Als Liquids werden die Flüssigkeiten bezeichnet, die in der E-Dampfe vaporisiert (sprich: verdampft) werden. Sie bestehen aus folgenden Zutaten in variierender Zusammensetzung:

       Pflanzliches Glycerin („Vegetable Glycerin“, VG): Erzeugt den Dampf, wie zum Beispiel auch in manchen Nebelanlagen für die Bühnentechnik.

       Propylenglycol (PG): Ist ebenso ein „Nebelfluid“ wie Glycerin, dient aber vor allem auch als Geschmacksträger für Aromastoffe.

       Wasser

       Lebensmittelaromen

       Nikotin

      Keine dieser Zutaten ist verpflichtend nötig, Sie könnten theoretisch z.B. auch reines, destilliertes Wasser dampfen. Allerdings würde sich damit das „Rauchgefühl“ sehr stark davon unterscheiden, was Sie von der Zigarette gewohnt sind.

      Sowohl VG als auch PG finden in der Nahrungsmittelindustrie reichlich Verwendung und haben daher auch „E-Nummern“ (E422, bzw. E1520).

      Der grundlegende Unterschied zu einer herkömmlichen Zigarette, Zigarre oder Pfeife ist, dass keine Verbrennung von Tabak stattfindet, sondern eine Verdampfung des Liquids. Ob das Inhalieren der oben genannten Stoffe ebenfalls gesundheitsschädliche Folgen hat, ist momentan Gegenstand einer breiten und teilweise heftig geführten Diskussion. Da Langzeitstudien dazu noch fehlen, ist eine abschließende Beurteilung derzeit nicht möglich. Im Anhang finden Sie Hinweise auf Untersuchungen, die sich mit den Risiken von E-Zigaretten beschäftigen. Tendenziell geht die Meinung dahin, dass Dampfen zumindest nicht gefährlicher als Rauchen ist.

      Der erste Schritt:

       Vom Rauchen zum Dampfen

      Wie schon in der Einleitung erwähnt, besteht der erste Schritt auf Ihrem Weg zum Nichtraucher darin, den Umstieg vom Verbrennen von Tabak zum Dampfen von Liquids zu meistern. Das Gute dabei ist, dass Sie dazu weder Ihre Rauchgewohnheiten verändern müssen (statt jeder Zigarette dampfen Sie einfach), noch haben Sie Entzugserscheinungen zu befürchten (Sie verwenden vorerst nikotinhaltige Liquids).Noch dazu gewinnen Sie bereits mit diesem ersten Schritt gewaltige Vorteile:

       Sie inhalieren keine Rauchinhaltsstoffe (Teer, Kondensat) mehr, die als krebsverursachend gelten und die Leistungsfähigkeit der Lunge stark beeinträchtigen. Sie werden den Unterschied bald beim Treppensteigen bemerken!

       Keine vollen, stinkenden Aschenbecher mehr

       Keine gelben Finger, kein schlechter Atem

       Keine nach Rauch stinkende Kleidung

       Keine kalten Hände im Winter: Sie machen einen Zug, dann stecken Sie die Hand mit der E-Dampfe wieder in die Manteltasche. Versuchen Sie das bloß nicht mit einer Zigarette!

       Keine Brandgefahr durch Zigarettenreste

       Ihr soziales Umfeld wird es Ihnen danken – im Allgemeinen ist Dampfen besser akzeptiert als Rauchen, da die Geruchsbelästigung deutlich geringer, ja sogar praktisch nicht vorhanden ist.

       Finanzielle Vorteile: Dampfen ist günstiger als Rauchen. Wenn man seine Liquids selbst mischt, sogar sehr günstig.

      Doch der Umstieg ist nicht trivial. Oft höre ich von Rauchern, wenn ich mit ihnen über E-Zigaretten spreche: „Ja, das habe ich auch schon versucht. Ich habe es aber wieder aufgegeben!“ Wenn man dann genauer nachfragt, kommt in den meisten Fällen heraus, dass sie einen der vielen Anfängerfehler begangen haben und deshalb wieder zur Zigarette zurückgekehrt sind. Damit der Umstieg tatsächlich und vor allem dauerhaft klappt, gilt es nämlich ein paar Fallstricke zu vermeiden!

      Die Wahl der geeigneten E-Dampfe

      Hier lauert schon die erste Falle: Lassen Sie bitte unbedingt die Finger von zu kleinen Geräten, sogenannten „Cigalikes“, die wie Zigaretten aussehen. Diese haben einfach zu wenig Leistung. Sie werden daran heftig nuckeln, zu wenig Dampf (und damit zu wenig Nikotin) abbekommen, und als Folge davon wieder zur Zigarette greifen!

      Außerdem sollten Sie darauf achten, dass das Gerät einen Tank zum Nachfüllen hat und nicht irgendein proprietäres Patronensystem verwendet. Selbst Nachfüllen rentiert sich erstens finanziell und bietet zweitens maximale Flexibilität bei der Auswahl der Liquids, die Sie spätestens bei Ihrem zweiten Schritt zum Nichtraucher benötigen werden.

      Der Akku sollte auswechselbar und einfach aufzuladen sein, zum Beispiel mit einem USB-Kabel. Achten Sie auf eine ausreichende Kapazität, um einen ganzen Tag über die Runden zu kommen (900 mAh oder größer ist ein brauchbarer Wert) und nehmen Sie eventuell einen zweiten Akku als Reserve dazu, wenn Sie sehr viel rauchen. Es wäre schade, wenn Sie panisch in den nächsten Zigarettenladen stürmen, nur weil Ihnen unterwegs der Saft ausgegangen ist!

      Die Verdampfer-Spule ist ausschlaggebend für die „Dampfleistung“ und sollte einen Widerstandswert von weniger als 2 Ohm aufweisen (je kleiner der Widerstand, desto größer die Leistung). Sie ist ein relativ billiges Verschleißteil und muss sowieso alle paar Wochen ausgetauscht werden. Auch hier würde es sich lohnen, sicherheitshalber immer einen Ersatz mit sich zu führen.

      Ob das Gerät eine Taste zum Einschalten hat oder einen Automatikschalter, der reagiert, wenn Sie an der Dampfe ziehen, bleibt Geschmackssache. Die Automatik ist bequemer, aber auch fehleranfälliger.

      Das geeignete Liquid

      Die meisten umstiegswilligen Raucher beginnen mit einem Liquid mit Tabakaroma, um geschmacklich möglichst nah am Tabakrauchen zu bleiben. Dagegen ist überhaupt nichts einzuwenden. Vorsicht ist allerdings bei der Wahl des Nikotingehalts geboten. Das ist überhaupt einer der kritischen Punkte, von denen es abhängt, ob der Umstieg zum Dampfen gelingt. Fertige Liquids werden in den Dampfershops immer in verschiedenen Nikotinkonzentrationen angeboten, z.B. mit 6, 9, 12 oder 15mg pro Milliliter Flüssigkeit. Dieser Wert lässt sich aber nicht direkt mit der entsprechenden Angabe auf Zigarettenpackungen vergleichen oder gar umrechnen, weil sich der Wert auf der Schachtel auf den Nikotinanteil im Rauch bezieht. Wenn Sie starker Raucher sind, beginnen Sie daher eher mit den höheren Werten.

      Als Grundregel sollte hier ausnahmsweise gelten: besser zu viel Nikotin als zu wenig!

      Begründung: Ist Ihnen die Mischung zu stark, können Sie diese leicht mit einem „Nuller-Liquid“ der gleichen Geschmacksrichtung verdünnen. Es gibt in jeder Geschmacksrichtung nämlich immer auch