Ann Bexhill

Mord zum Picknick


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die einen freien Mann zwingen, wollten in seiner Fabrik zu bleiben, auch wenn er ein besseres Angebot hatte. Thomas Hermes Gedanken kehrten zu dem Gast zurück. Warum wollte der mit dem Spinner sprechen? Thomas Hermes betrachtete ihn eingehender. Er hatte ein angenehmes Gesicht und schöne Augen. Ein kluger Mann urteilte Thomas Hermes, alle Menschen mir grünen Augen waren klug, bis auf Williams der faule und freche Junge, der hier sauber machte und den Tee kochte, die einzige Enttäuschung für alle grünäugigen Menschen. Thomas Hermes musste unbedingt wissen, was es so Wichtiges gab, dass der Mann zu der Uhrzeit und bei dieser Saukälte aus seinem gemütlichen Haus irgendwo im Westend kam. Diese Frage würde ihn keine Ruhe lassen, er kannte sich zu gut.

      »Er ist von seiner Runde noch nicht zurück er ist seit zwei Uhr früh im Ratcliff Highway irgendwo in einer dieser Wüsten«, antwortete er. »Er geht immer spät los braucht was für seine Zeitungsartikel und Bücher. Der feinste Gentlemen den Sie in der verlausten Gegend finden werden, Mister Thomas Hermes das bin ich, riet ihm er soll ein scharfes Messer mitnehmen, wenn er dort unterwegs ist, aber vermutlich kann ein Zeitungsmann nur sein Brot damit schneiden! Er sollte sich eine Pistole einstecken, ein amerikanisches Ding mit sechs Schüssen, kann jeder Narr mit umgehen.« Voller Genugtuung sah er den aufflammenden Blick des Gentleman, der sofort erlosch. »Vielleicht kann ich Ihnen helfen? Bin hier sozusagen sein Assistent vertraut mir mehr als seiner Frau Mutter der gute Mann.«

      Walter zögerte zuerst dann betrachtete er Thomas Hermes etwas genauer nach seinen Unterlagen war der Mann der korrupteste Polizist gewesen, der jemals in der Gegend vorgab, seinen Dienst zu tun. Eine sehr komplexe und brauchbare Persönlichkeit. Aber er dürfte nicht mit der Tür in Haus fallen musste ihn umgarnen.

      »Ich bräuchte Rat, und ich glaube, Mister Saint James kann mir jemanden nennen, von dem ich den Aufenthaltsort von einem Freund erhalten kann?«

      »Ist es so eilig das Sie nicht warten können?«, fragte Thomas Hermes und seine Stirn legte sich in Falten.

      »Ich meine ja.«

      Thomas Hermes inspizierte den Gentleman genauer. Seine Kleidung war von ausgezeichneter Qualität, vielleicht Bond Street die Straße der konservativen langweiligen Anzüge. Teuer aber an den Knien etwas fadenscheinig. Seine Haushälterin war eine Null in ihrer Stellung und seine Gattin eine alte Schlampe, wenn sie ihren Mann so unter Leute ließ. Er war selbstbewusst genug, um nicht mit Mode imponieren zu müssen das sprach für einen Haufen sicherer Pfunde auf der Bank keinesfalls ein Schauspieler.

      »Vielleicht ist es besser Sie schreiben ihre Bitte auf und ich bringe ihnen die Antwort nach Hause, Mayfair oder Kensington?«

      Walter Littelwood wusste, wann er befragt wurde und der Mann stellte sich nicht einmal ungeschickt an. Mit der richtigen Schule, wenn er denn eine Schule je von innen gesehen hatte, währe aus ihm ein guter Polizist geworden anstatt ein bestechlicher.

      »Tyburnia!«

      »Nach Tyburnia? Den weiten Weg wollen Sie auf sich nehmen?«

      Walter sah, wie es im Gehirn des Mannes arbeitete. Anwalt oder Schriftsteller war sich Thomas Hermes sicher.

      »Hat Charly Probleme, dass er einen Anwalt braucht?«

      Walter war beeindruckt er hatte sich in dem Mann nicht getäuscht so einer könnte nützlich sein in den Schlünden der Ausgestoßenen. Seine kleine Sammlung mit den Namen der unehrenhaft aus dem Dienst ausgestoßenen Beamten rentierte sich hin und wieder und in ganz speziellen Fällen.

      »Ist es wegen der Leute, die hierherkommen den Armen? Braucht er etwa eine Lizenz für sein null Penny Lodginghouse?«

      »Ja, in der Tat es scheint so. Er muss bei der Feuerpolizei melden, wie viel Menschen hier nächtigen. Aber ich bin nicht deshalb hier«, sagte Walter. »Der Sohn eines Freundes ist in einem ganz und gar unwürdigen tierhaften Zustand gesunken. Wahnsinn noch schlimmer, als das ein zivilisierter Mensch es sich vorstellen könnte, er beleidigt seinen Vater greift Menschen an. Ich möchte den jungen Mann retten, der sich hier versteckt hält, wenn ich es kann, seinem Vater zuliebe.«

      Er nahm sich einen Stuhl und setzte sich an den Schreibtisch, den Thomas Hermes nahe dem Kohleofen gestellt hatte. Verdammt sei die ehrliche Arbeit 4 Schilling am Tag und die Kohlen zum Heizen selber mitbringen, dachte er. Walter blickte ihn an.

      »Ich habe mein Versprechen gegeben, aber ich weiß nicht, wo ich mit der Suche anfangen soll. Ich habe gehofft, dass Saint James zumindest die Straßen kennt, wo ich mit der Suche beginnen könnte. Er ist höchstwahrscheinlich irgendwo in diesem Sumpf versunken.«

      Walter wies mit der Hand zum Schaufenster hinaus. Thomas Hermes musste grinsen.

      »Wenn sie das hier schon als einen Sumpf sehen, sollten sie das mit der Suche lassen, das hier ist das Pimlico vom Eastend ist eine piekfeine Gegend. Es gibt Straßen in Limehouse oder Hockton da macht es einer wie Sie keine Stunde. Wenn sie Glück haben, sticht ihnen keiner sein Messer in die Rippen, weil er wütend ist, dass ein anderer sie schon vorher all ihrer Besitztümer beraubt hat. Lassen Sie das einfach sausen, sagen sie ihrem Freund ist nichts zu machen ohne ein Regiment von Scotland Yards, erfahrensten Beamten.«

      Der Mann schüttelte den dummen Kopf, er sagte nicht einmal die Floskel es sei unmöglich ein gegebenes Versprechen zu, brechen. Thomas Hermes kannte solche Strohköpfe. Das Klang danach, als ob Saint James sich da umsah, wo man ihm nicht mit dem Respekt behandeln würde, der einem ehrlichen Mann zustand. Verdammt in Limehouse gab es Gassen deren Ruf war so bösartig das man damit unartige Kinder erschreckte. Man würde Saint James umbringen, so sicher, wie der Abschluss eines Gebets das Amen und Geld her war. Aber der Gentleman würde den Spinner dazu bringen mit ihm zu gehen und was lag da näher, als ihn mitzunehmen. Er in Begleitung zweier feiner Pinkel sein Name wäre der Lächerlichkeit preisgegeben. Man würde ihn nie wieder respektvoll behandeln. Nein es gefiel ihm hier. Die Arbeit war nicht schlecht, zum Glück hatte er vorgesorgt wer konnte schon von knauserigen vier Schilling am Tag leben? Ja er wurde weich wie eine feuchte Socke auf seine alten Tage. Sehnte sich nach Respekt und solchen Käse. Fehlte nicht viel und er kaufte sich einen kleinen Hof auf dem Land und heiratete. Wurde Alt und weich, die Haare fielen ja schon aus, eine Schande war das. Was Thomas Hermes alarmierte, war nicht nur der Fakt, dass der Spinner dieser weichherzige naive Träumer umgebracht werden würde, und das würden die beiden sicher. Seine andere Sorge war, dass etwas aus seiner Vergangenheit seinem Arbeitgeber zu Ohren kommen könnte und er ihn dann ansah als hätte er ihn bitter enttäuscht.

      »Wenn Suchen Sie denn vielleicht kann ich Ihnen da helfen?«

      Er sagte es ruhig, aber sein Puls schlug heftig als flattere ein kleiner Vogel in seinem Hals. Walter Littelwood lächelte.

      »Das wäre sehr freundlich von Ihnen, Sir. Leider kenne ich Ihren Namen noch nicht.«

      »Die Leute nennen mich Thomas Hermes. Sagen Sie mir, was Sie wollen, und ich höre mich mal um, hab noch gute Freunde in der Gegend. Und naja ein Gefallen unter Gentleman halt.«

      Walter zuckte nicht mit den Augen oder verreit seine Abscheu, dass Thomas Hermes sich selbst als Gentleman bezeichnete. Thomas war sich sicher es mit einem Anwalt besser noch ein sehr guter Anwalt zu tun zu haben. Es war nie verkehrt einen guten Anwalt zu, kennen.

      Als der Mann sich verabschiedet hatte, schlug Thomas Hermes seine Kladde zu. Er schloss es wieder in die Lade seines Schreibtisches ein und machte sich im Gebäude auf die Suche nach Saint James. Er fand ihn im zweiten Stockwerk. Sein schwarzer Rock war zerknittert sein langer Bart ungekämmt. Schämen sollte er sich und das wollte ein erfolgreicher Schriftsteller sein, der herumlief nicht wie ein satter Bürger, sondern wie einer dieser Märtyrer. Die alle so aussahen als hätten sie ihre Leiden irgendwie verdient, so als hätten sie Dreck am Stecken und ein krummes Ding gedreht und ihre Qualen resultierten allein daraus. Saint James schreckte hoch, er kümmerte sich im Krankensaal um einen Greis, der in seinem Bett lag und glühte. Saint James legte ihm ein kühles in Essig getauchtes Tuch auf die Stirn und murmelte Gebete.

      »Nun, Thomas Hermes, was gibt’s?«

      »Das Fragen sie mich?«, rief Thomas Hermes sauer. »Was es gibt, sagen sie es mir. Was ist es Typhus, Cholera, Fleckenfieber, amerikanische Grippe