Peter Passus

Die Probezeit gestalten und bestehen


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PETER PASSUS

       Die Probezeit gestalten und bestehen.

       Ihr Grundstein für eine erfolgreiche Karriere

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      "Auch die gewöhnliche Erfahrung zeigt, daß sich Menschen ihren ganzen Lebensaufbau durch ihre Ungeduld zerstören können. Gerade das, was sie so heftig und schnell haben wollen, erhalten sie oft infolge ihrer Ungeduld nicht. Und wenn man weiter beobachtet, daß es oft sehr intelligente Menschen sind, die so selbstzerstörerisch leben, beginnt diese Ungeduld ein menschliches Problem zu werden. Solche Menschen könnten klug sein, aber sie sind es nicht. Sie sind zwar intelligent, aber ihre Intelligenz reicht nicht in ihren Lebensaufbau hinein, obgleich sie an sich die nötige Reichweite durchaus besitzt." (Harald Schultz-Hencke 1989)

EINLEITUNG UND INHALT

       1. Vor dem ersten Tag: Die Ziele kennen

      Falls Sie bereits einen Arbeitsvertrag unterschrieben haben und Ihre Probezeit unmittelbar bevorsteht, möchte ich Sie herzlich beglückwünschen - Sie haben eine Konkurrenzsituation erfolgreich gemeistert und damit bereits etwas geleistet! Hoffentlich haben Sie ein klein wenig gefeiert, auch wenn es noch viel zu tun gibt. Sie haben das Basiscamp erreicht oder sind sogar schon auf dem halben Weg zur Bergspitze. Um jedoch den Gipfel zu erreichen, müssen Sie noch einige Herausforderungen bestehen. Aber auch wenn Ihre Probezeit noch nicht unmittelbar bevorsteht und Sie noch auf der Suche nach einem Arbeitsplatz sind, ist es sinnvoll, rechtzeitig mit der Vorbereitung zu beginnen.

      Ich nehme an, Sie haben in jedem Fall ein klares Ziel vor Augen: Ihre Probezeit schlicht und ergreifend zu bestehen, wie man eine Prüfung besteht. Das ist verständlich, wenn man bedenkt, wie schwierig es heutzutage ist, überhaupt einen Arbeitsplatz zu bekommen. Doch reicht der bloße Wille zum Erfolg schon aus? Haben Sie einen Plan, wie Sie vorgehen wollen? Welchen Weg muss man gehen, um das Bestehen so wahrscheinlich wie möglich zu machen? Und geht es in der Probezeit nicht noch um viel mehr, nämlich frühzeitig die Weichen für eine vielversprechende, langfristige Entwicklung im Unternehmen zu stellen?

      Eine gute Arbeitsleistung zeigen, die Erwartungen des Vorgesetzten erfüllen, ein erkennbarer Gewinn für das Unternehmen sein - es klingt alles so einfach, und der Erfolg scheint zum Greifen nah. Tatsächlich erreichen die meisten neu eingestellten Arbeitnehmer ihr Ziel, die Weiterbeschäftigung nach der Probezeit. Doch in einem immer dynamischer werdenden Arbeitsmarkt wächst der Anteil derer stetig, die scheitern oder sich falsch positionieren, weil sie sich offenbar nicht so verhalten haben, dass sie den oder die Personalentscheider von sich überzeugen konnten. Andere bleiben einfach blass und werden gewissermaßen übersehen. Der Beitrag, den sie zum Wohle des Unternehmens leisten, wird nicht erkennbar.

      Das bloße Ziel, die Probezeit bestehen zu wollen, scheint also nicht in jedem Fall auszureichen. Erforderlich ist vielmehr überlegtes Handeln, d.h. die Kenntnis bestimmter Spielregeln und Handwerkszeuge sowie eine flexible Strategie mit mehreren Haupt- und ständig zu aktualisierenden Unterzielen. Nur wer durchdacht vorgeht und Prioritäten definiert, kann besser werden, denn er hat etwas zur Hand, woran er sich orientieren und seinen Erfolg messen kann. Den Erfolg in der Probezeit und darüber hinaus kann man planen!

      Es sei schon an dieser Stelle ausdrücklich betont: Zwischen Bestehen und Unentbehrlichkeit liegt ein himmelweiter Unterschied. In vielen Fällen holt den Mitarbeiter diese Tatsache erst zu einem späteren Zeitpunkt ein, z.B. wenn es um interessantere Aufgaben, Aufstieg, Wertschätzung, mehr Gehalt oder die Vertragsverlängerung nach einer Befristung geht.

      Die Probezeit ist mehr als eine Phase, die man überstehen muss, um den mühsam erkämpften Arbeitsplatz nicht gleich wieder zu verlieren. Man sollte sie vielmehr als entscheidende Weichenstellung für den langfristigen Erfolg im Unternehmen betrachten. Wer in den ersten sechs Monaten seine Rolle in der Hierarchie nicht gefunden hat, dem wird dies aller Voraussicht nach auch später nicht recht gelingen. Wer erst nach sechs Monaten neue Aufgaben fordert, den wird man fragend anschauen. Das wäre ein bisschen so, als würden Sie mit einem neuen Lebenspartner sechs Monate lang Ballettvorführungen besuchen und dann gestehen, dass Sie Ballett noch nie gemocht haben und sie oder ihn nicht länger begleiten möchten.

      Die Probezeit dient nicht nur dem Arbeitgeber, um zu beurteilen, ob er Sie dauerhaft beschäftigen möchte. Sie dient auch Ihnen, um einzuschätzen, ob Sie sich bei diesem Arbeitgeber dauerhaft engagieren möchten. Sie ist der Zeitraum, in dem sich der Grundstein für gute Beziehungen zu Entscheidungsträgern legen lässt. Vergehen die ersten sechs Monate, ohne dass Sie entscheidend auf sich aufmerksam machen, sich sozial und fachlich voll integrieren sowie ein gewisses Maß an Unentbehrlichkeit erlangen können, so ist nicht nur das Bestehen der Probezeit in Gefahr. Vielleicht verpassen Sie einfach die Chance, sich eine vielversprechende Ausgangslage zu erarbeiten, um sich beruflich stetig weiterzuentwickeln und den Arbeitgeber so lange an sich zu binden, wie es Ihrer Karriere förderlich ist. Genau darin möchte ich Sie mit diesem Buch unterstützen.

       2. Wie Sie mit dem Buch arbeiten können

      Wie Sie den Ratgeber nutzen, hängt davon ab, ob Ihre Probezeit bereits angefangen hat oder nicht. Das Buch ist in zwei Teile geteilt. Im ersten Teil geht es darum, dass Sie sich "einstimmen", d.h. sich der Chancen und Risiken einer Probezeit erst einmal grundlegend bewusst werden. Lesen Sie sich diesen ersten Teil in Ruhe durch, wenn Ihr erster Tag im neuen Unternehmen noch eine Weile hin ist.

      Haben Sie hingegen mit Ihrer Probezeit schon begonnen oder steht der erste Arbeitstag unmittelbar bevor, dann sollten Sie zunächst die entsprechenden Abschnitte im zweiten Teil lesen, der Ihnen konkrete Verhaltenshinweise zu den einzelnen Phasen Ihrer Probezeit gibt.

      Sie können es generell so machen, dass Sie immer genau den Abschnitt des zweiten Teils lesen, der zu der Phase passt, in der Sie sich gerade befinden. Wäre also morgen Ihr erster Arbeitstag, dann widmen Sie sich zuallererst den Abschnitten "Der erste Tag - Offenheit ausstrahlen" sowie "Die erste Woche - Auf den Weg machen". Die folgenden Abschnitte brauchen Sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu kennen, denn Sie beziehen sich auf spätere Phasen, so dass die Gefahr besteht, dass Sie das Gelesene bis dahin nicht mehr vollständig in der Erinnerung haben. Lesen die Abschnitte aus dem zweiten Teil also am besten immer unmittelbar dann, wenn sie "an der Reihe sind".

      Der Grund dafür, warum die konkreten Hinweise zum Verhalten in den einzelnen Phasen der Probezeit im zweiten Teil zu finden sind und nicht im ersten, liegt darin, dass Sie sich zunächst einmal eine Grundeinstellung dazu überlegen sollten, wie Sie sich in Ihrer Probezeit präsentieren wollen. Welche Verhaltensweisen sind besonders vielversprechend, um Erfolg zu haben? Wo lauern die Probleme? Was macht Ihre Persönlichkeit aus, und worin bestehen Ihre Stärken und Schwächen? Welche Methoden gibt es, um Ihre Vorgesetzten sowie Ihre Kolleginnen und Kollegen von Anfang an realitätsnah einzuschätzen? Wie können Sie sich in Ihre Abteilung, in das Unternehmen am besten integrieren? Wie reagieren Sie auf schwierige Rahmenbedingungen?

      Falls