Ingo T Herzig

Lars


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      Ingo T Herzig

      Lars

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Der Fund

       Anna Nielsen, Lehrerin

       Charlottenlund

       Dienstreise nach Schweden

       Alma Hænning, Haushälterin

       Söndergård

       Rosalinde Svensson, geborene Kongstad

       Gymnasium

       Hanna Jansson, geborene Willenborg

       Dörthe Grabert

       Nachfrage auf dem Schulamt

       Kindergenesungsheim „Christina“ in Kristianstad

       Vizekommissar Gulbrandsen kehrt nach Dänemark zurück

       Charlottenlund, 1. Teil

       Stockholm

       Söndergård

       Äffchen Siw

       Kindergenesungsheim „Christina“

       Grit

       Gymnasium

       Dörthe und Hans-Christoff

       Drottningskär

       Annalena

       Lars Nr. 2

       Charlottenlund, 2. Teil

       Impressum neobooks

      Der Fund

      Ingo T. Herzig

       Lars

       Teil 1

      Vizepolizeikommissar Gulbrandsen knöpfte seinen Mantel bis oben hin zu, klappte den Kragen hoch, um sich gegen den nasskalten Herbstwind zu schützen, der vom Öresund her wehte, und zog an seiner Zigarre, um sich auch innen zu wärmen. Polizeiassistent Hofmann trat neben und vermeldete: „Der Arzt kommt gleich und der Leichenwagen ist auch schon unterwegs.“

      Gulbrandsen nickte nur kurz und wandte sich wieder dem Leichnam zu, den ein Fischer vorhin aus dem Wasser gezogen hatte. Es handelte sich um die Leiche eines etwa 20- bis 25-jährigen Mannes, der mit einem Badekostüm bekleidet war und daher keinerlei Ausweispapiere mit sich führte.

      „Wer um alles in der Welt geht um diese Jahreszeit baden?“, murmelte der Vizekommissar vor sich hin.

      „Und Sie sind sich ganz sicher, dass Sie diesen Mann noch nie zuvor gesehen haben?“, fragte er laut noch einmal den Fischer, dem der Schreck noch immer im Gesicht geschrieben stand. Da es dem Gefragten offenbar noch schwerfiel, nach diesem Schock zu sprechen, schüttelte er hektisch den Kopf.

      „Danke, Sie können gehen“, entließ der Vizekommissar ihn und der Fischer entfernte sich mit großer Erleichterung.

      Wenig später traf der Dorfarzt Dr. Olson ein, welcher den Leichnam in Augenschein nahm. Er stellte auf den ersten Blick keine äußerlichen Verletzungen fest und meinte, der Tod sei wahrscheinlich durch Ertrinken eingetreten. Ob suizidal oder durch Fremdeinwirkung, vermöge er nicht zu beurteilen. Fremdeinwirkung scheide wohl aus; es gab keine Kampf- oder Abwehrspuren. Genaueres könne nur durch eine Obduktion festgestellt werden.

      Der Leichnam wurde nach Kopenhagen ins Spital verbracht, wo er einer gründlichen Leichenschau unterzogen wurde. Aber auch der dortige Chefarzt, Dr. Wallengren, vermochte nichts wesentlich Anderes zu sagen als sein Kollege vom Lande, welcher den Toten zuerst in Augenschein genommen hatte, auch wenn er genauere Angaben machen konnte.

      „Es gibt keine Anzeichen von Fremdeinwirkung. Er ist nicht ertrunken“, lautete Dr. Wallengrens Diagnose. „In der Lunge ist nur ganz wenig Wasser. Die Todesursache war Herzversagen. Er hat dann noch eine kurze Weile gelebt und Wasser aspiriert. Das war aber nicht todesursächlich. – Das ist von meiner Seite alles. Herauszufinden, wie es dazu gekommen, das ist Ihre Aufgabe, meine Herren.“

      „Eine nicht gerade leichte“, murmelte Vizekommissar Gulbrandsen. „Wenn wir wenigstens wüssten, wer er ist!“

      „Können Sie uns sagen, wie lange er im Wasser gelegen hat, Herr Doktor?“

      „Schwer zu sagen. Bei der derzeitigen Wassertemperatur können es Tage oder auch Wochen sein.“

      „Fürs Protokoll“, sagte er zu seinem Assistenten Hofmann gewandt, „Leichenfund: 15. Oktober 1834. Ort: Strand bei Charlottenlund … und so weiter und sofort.

      Anna Nielsen, Lehrerin

      Vizekommissar Gulbrandsen ließ Zeichnungen des Toten anfertigen, die er in den lokalen Zeitungen veröffentlichen und zusätzlich aushängen ließ, damit möglichst viele Bürger angesprochen würden.

      Auch wenn der Vizekommissar damit nicht gerechnet hatte, so zeigte seine Strategie doch rasch Wirkung. Bereits nach wenigen Tagen langte auf seinem Schreibtisch eine Meldung vom Kommissariat in Kopenhagen ein. Jemand, hieß es in der Meldung, habe sich gemeldet, der den Toten kenne. Vizekommissar Gulbrandsen fuhr in die nahe Hauptstadt, um mit der Frau, welche sich auf der Polizeistation gemeldet hatte, persönlich zu sprechen. Sein hiesiger Kollege, Inspektor Nørgaard, hatte