Torsten Ratschat

Als Gott das Licht anmachte


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nach einer Verheißung, die Gott Adam und Eva offenbarte, eine ganz wesentliche Aufgabe haben würde: Er sollte der Schlange den Kopf zertreten (1. Buch Mose 3, 15)! Die Schlange steht in der Bibel für den Feind Gottes, den Satan, den Teufel (Offenbarung 12, 9), den Inbegriff allen Bösen. Diesen Erzfeind Gottes, dem alles Gute zuwider ist und dessen Streben es ist, Gott Schaden zuzufügen und alle guten Werke Gottes zu zerstören, sollte der Messias bekämpfen und vernichten. Demnach war der Messias von Gott von Anfang an nicht exklusiv für die Juden gemeint. Er sollte ein Segen für alle Völker sein (siehe auch 1. Mose 12, 3)! Einfach gesprochen: Er sollte ein Retter für Menschen aus allen Völkern sein!

      Übrigens, der Name Jesus, den Maria ihrem Sohn geben sollte, bedeutet “Gott rettet”!

      Kapitel 2

      Wie können wir etwas über Gott wissen?

      Niemand hat Gott je gesehen - das bezeugt selbst die Bibel (Johannes 1, 18). Wir können ihn also nicht beobachten, anfassen oder untersuchen. Er hat keinen Körper, der sich mit unseren üblichen wissenschaftlichen Methoden (messen, wiegen, analysieren usw.) erschließen und beschreiben lässt. Die gewöhnlichen Disziplinen wie z.B. die Physik, die Chemie, die Biologie helfen nicht, Gott selber zu begreifen. Wie können wir - sofern wir unterstellen, dass er existiert - also zuverlässig etwas über Gott wissen?

      An dieser Stelle kommt die Bibel ins Spiel, die uns mit einer unfassbaren Behauptung konfrontiert: Die Bibel nimmt für sich in Anspruch, Gottes Wort zu sein. Eine Offenbarung direkt von Gott über sich selber. Gottes Botschaft gerichtet an die Menschen in einer Schrift und Sprache, die für die Menschen lesbar ist. Informationen des unsichtbaren, unfassbaren, übernatürlichen Wesens an den sichtbaren, fassbaren und natürlichen Menschen. Einfach unglaublich, oder?

      Wie Gottes Wort zu uns kam

      Die Geschichte der Bibel ist faszinierend und einzigartig. Die Bibel besteht aus insgesamt 66 Büchern - 39 Bücher im Alten, 27 Bücher im Neuen Testament. Der Begriff "Buch der Bücher" ist also allein in dieser Hinsicht sehr passend! Die verschiedenen Teile wurden über einen Zeitraum von ganz grob 1.600 Jahren von Menschen unterschiedlicher Herkunft, in unterschiedlichen Ländern (u.a. Israel, Babylonien, Griechenland) und in verschiedenen Sprachen (hebräisch, aramäisch, griechisch) geschrieben. Die Geschichte der Zusammenstellung der einzelnen Bücher zum heutigen Alten und Neuen Testament ist sehr spannend, sehr gut erforscht und belegt. Sie erfolgte anhand von eindeutigen und nachvollziehbaren Kriterien. Kein Buch der Welt ist darüber hinaus bewiesener Maßen so gut und zuverlässig über die Jahrhunderte hinweg überliefert worden wie die Bibel. Wir verfügen über so viele alte Manuskripte und Schriftfunde von einzelnen Versen, Abschnitten oder ganzen Büchern der Bibel, dass es als sicher gilt, dass uns der Urtext der Bibel heute originalgetreu vorliegt. Unter Kennern und Wissenschaftlern, die sich hiermit ernsthaft und unvoreingenommen beschäftigt haben, ist dies weitgehend unbestritten. Die jüdischen und später die christlichen Schreiber und Kopierer in den Klöstern haben über Jahrhunderte eine bewundernswerte Arbeit geleistet. Sie haben Techniken entwickelt, die dazu führten, dass beim Abschreiben und Kopieren der Texte nur vergleichsweise wenige Fehler gemacht wurden. Durch Vergleiche mit anderen verfügbaren Manuskripten konnten diese Fehler in den allermeisten Fällen nicht nur identifiziert, sondern auch zuverlässig korrigiert werden. Die bisher noch nicht eindeutig erklärbaren Abweichungen, unterschiedlichen Schreibweisen und Textvarianten sind - bezogen auf den Inhalt und den Sinn der betroffenen Textpassagen - unbedeutend.

      Was die Bibel über die Bibel sagt

      Über die Bibel scheiden sich die Geister. Viele Zeitgenossen meinen, sie sei völlig unverständlich, enthalte weitgehend nur wirres Zeug und sei deshalb völlig belanglos. Etliche Leute, die die Bibel für nicht relevant halten, haben jedoch nie auch nur einen ernsthaften Blick in dieses Buch geworfen. Aber auch zwischen den Menschen, die die Bibel ernsthaft betrachten, gibt es gewaltige Meinungsunterschiede.

       Bei der Frage "Ist die Bibel Gottes Wort?" geht die Spanne von "Nein, sie ist Menschenwort." über "Sie enthält Menschenwort und Gotteswort." bis "Ja, sie ist uneingeschränkt Gottes Wort!". Christen, die die Bibel als Menschenwort betrachten oder die meinen, sie enthalte Menschen- und Gotteswort, haben ein großes Problem: Sie haben keine hundertprozentig zuverlässige Basis. Sie haben kein festes, irrtumsloses Fundament, auf dem sie ihren Glauben aufbauen können. Menschen, das wissen wir alle, können sich irren und Fehler machen. Wenn die Bibel Menschenwort ist oder enthält - wie kann ich wissen, auf welchen Text oder auf welche Textteile ich mich verlassen kann? Wenn die Bibel nicht Gotteswort ist, sondern nur Gotteswort (in Textabschnitten) enthält, wie kann ich erkennen, welche Textteile der Bibel das genau sind? Die Frage, ob du an Gott glaubst oder nicht, was das Fundament deines Glaubens und wie stark dieses Fundament ist, kann sich daher schon daran entscheiden, wie und was du über die Bibel denkst.

      Vor diesem Hintergrund ist es interessant zu schauen, was die Bibel selbst über sich aussagt. Hier sind zwei wesentliche Textstellen:

       "Denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, ..." (2. Tim. 3, 16).

       "Umso fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in euren Herzen. Und das sollt ihr vor allem wissen, dass keine Weissagung in der Schrift aus eigener Auslegung geschieht.

       Denn es ist noch nie eine Weissagung aus menschlichem Willen hervorgebracht worden, sondern getrieben vom Heiligen Geist haben Menschen in Gottes Auftrag geredet" (2. Petrus 1, 19 – 21).

      In diesen Versen geht es darum, dass Gott selber bzw. der Heilige Geist (Gottes) bestimmten Menschen prophetische Worte, Weissagungen sowie die (Heilige) Schrift eingegeben hat und dass sie im Auftrage Gottes geredet und geschrieben haben. Zudem lesen wir in der Bibel an vielen Stellen immer wieder “So spricht der HERR …” (z.B. Jesaja 43, 14), “Und des HERRN Wort geschah zu mir:” (z. B. Hesekiel 16, 1) und ähnliche Formulierungen. Solche Aussagen machen deutlich, dass Gott direkt und unmittelbar durch den Mund von bestimmten Menschen gesprochen hat. Die Bibel behauptet - und das durchzieht sowohl das Alte wie das Neue Testament - dass sie Gottes Wort ist. Darum wurden auch die entsprechenden Texte bereits sehr früh “Heilige Schriften” bzw. die Bibel als Ganzes “Heilige Schrift” genannt.

      Das Fundament, auf dem das Christentum von Anfang an ruhte, lautet schlicht gesprochen: Gott existiert und spricht zu uns durch die Bibel, sein Wort! Es ist beinahe atemberaubend, aber das heißt nichts anderes als: Gott, dieses nicht sichtbare, übernatürliche Wesen, behauptet diese Welt geschaffen zu haben und sich durch die Bibel den Menschen, seiner Schöpfung mitzuteilen!

      Hier sind wir nun also angelangt. Das ist die Basis, von der das Christentum ausgeht und auf der alles Weitere aufbaut. Und das ist natürlich der Punkt, an dem massive Kritik, heftige Angriffe von Menschen, die gegen das Christentum sind oder je gewesen sind, ansetzt. Um dieses Fundament des christlichen Glaubens tobt ein großer Kampf, besonders in den letzten hundert Jahren. Denn, wenn diese Festung fallen sollte, dann ist es ein für alle Male aus mit dem Christentum. Doch die Mauern dieser Festung halten bereits seit mehr als 2.000 Jahren! Auch wenn manche Leute meinen, sie seien schon längst eingestürzt …

      Kapitel 3

      Wie Evolution geht

      Ein ganz wesentlicher Faktor für die Evolutionstheorie ist Zeit. Viel Zeit! Sehr viel Zeit!

       Dazu kommen die Mechanismen der graduellen und der sprunghaften Veränderungen. Die Vertreter der Evolutionstheorie nehmen an, dass sich über den Faktor Zeit Dinge und Leben bzw. Lebewesen vom Einfachen zum Komplexeren und zur Vielfalt sowie in der Regel vom weniger Guten zum Besseren entwickelt haben. Für die Aufrechterhaltung ihrer Theorie brauchen sie nicht nur Tausende, sondern Millionen, gar Milliarden von Jahren mit entsprechend vielen Lebenszyklen und Todesfällen bis zum Menschen wie wir ihn heute kennen. Ihre Erkenntnisse leiten sie unter anderem aus der Untersuchung von Erdschichten und Fossilienfunden sowie aus Beobachtungen des Weltalls ab. Aber was, wenn die Welt oder unser Planet Erde tatsächlich nur einige wenige tausend Jahre alt wäre?

      Erdgeschichte