Nelia Gapke

Eva Sofie


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auch“, entgegnete sie und folgte ihm mit dem Blick, bis er die Tür hinter sich geschlossen hatte.

      ***

      Es klingelte an der Tür. Laura erhob sich eilig von der Couch und fragte sich, wer das sein könnte? Sie machte die Tür auf und gab einen freudigen Schrei von sich.

      „Christian! Wie schön, dass du kommst!“

      Sie fiel ihm um den Hals und ließ sich von ihm ausgiebig küssen.

      „Du hast mir gefehlt“, sagte er an ihrem Mund und drängte sie ins Haus.

      „Was denkst du, wie du mir gefehlt hast?!“, entgegnete sie und ließ ihn hereinkommen. „Fast zweieinhalb Wochen bist du nicht bei mir gewesen!“, meinte sie vorwurfsvoll.

      „Dafür haben wir uns umso mehr vermisst.“ Er zog sie fest an sich. „Ich habe ein großes Objekt sehr vorteilhaft verkauft. Nun können wir für uns selbst ein schönes Haus aussuchen und ich habe da schon etwas ins Auge gefasst.“

      Sie sah ihn ungläubig an.

      „Heißt das, dass du mit mir zusammenziehen möchtest?“

      „Ja, das soll es heißen. Willst du das denn nicht?“

      Sie lachte.

      „Du fragst noch?! Natürlich will ich das!“

      „Das freut mich. Aber jetzt, lass uns erst mal in dein Zimmer gehen und nachprüfen, wie sehr wir uns vermisst haben.“

      Er drängte sie ungeduldig zur Treppe und sie musste kichern.

      *

      Etwas später lag Laura neben Christian auf dem Bett, den Kopf auf seine Schulter gelegt, und strich mit den Fingern über seine Brust.

      „Ich bin nochmal bei der Polizei gewesen, aber wieder erfolglos. Zumindest weiß ich, dass Sofie am Leben ist, denn sonst hätten sie ihre Leiche irgendwo gefunden.“ Sie blickte ihm ins Gesicht. „Weißt du, was ich im Fernsehen gesehen habe? Junge unerfahrene Mädchen verlieben sich in gutaussehende Typen und lassen sich voll und ganz auf sie ein. Dann entpuppt sich so ein Typ als Zuhälter und zwingt die Mädchen für sich zu arbeiten“, sie seufzte schwer, „Wenn ich mir nur vorstelle, dass Sofie so etwas widerfahren sein könnte ...“, sie verstummte, denn ein Kloß im Hals hinderte sie am Weiterreden und Tränen traten ihr in die Augen.

      „Könnte die Polizei nicht in diesem Milieu nach Sofie suchen?“

      Sie schüttelte den Kopf.

      „Nein, das machen sie leider nicht. Wäre sie noch minderjährig, würden sie nach ihr suchen, aber da sie bereits achtzehn ist ...“

      „Vielleicht meldet sie sich ja noch. Du sollst die Hoffnung nicht aufgeben. Aber jetzt reden wir lieber über etwas Erfreulicheres, nämlich über uns und unsere gemeinsame Zukunft.“

      Laura blickte ihn an und lächelte schwach. Er legte seine Hand auf ihre Wange und streichelte sie sanft.

      „Na, siehst du. So gefällst du mir schon viel besser.“

      „Hast du vielleicht Hunger? Ich habe noch etwas von der selbstgemachten Pizza über. Ich könnte sie für dich warm machen.“

      „Ich nehme das Angebot gern an. Hast du auch noch etwas von dem Wein, den wir das letzte Mal getrunken haben?“

      „Die Flasche ist noch halbvoll und steht im Kühlschrank.“

      „Dann lass uns duschen und dann in die Küche gehen.“

      ***

      Silvie stellte ihre Kaffeetasse ab und blickte Andres schmollend an.

      „Könntest du die Kuh denn nicht verkaufen? Dann hättest du weniger Sorgen und deine Tante bräuchte nicht mehr zwei Mal am Tag hier vorbeizuschneien.“

      Andres sah sie mit einem festen Blick an.

      „Nein, Silvie, die Kuh bleibt. Ich mag nun mal gerne Milch und es ist ganz praktisch immer welche im Kühlschrank zu haben.“

      „So ein Quatsch! Du kannst dir die Milch aus dem Supermarkt holen und bräuchtest dafür keine eigene Kuh zu halten.“

      „Mir schmeckt die Milch aus dem Supermarkt lange nicht so gut, wie die von meiner Kuh.“

      Er erhob sich, ging zu der Spülmaschine, stellte seine Tasse und seinen Teller hinein und ging zur Tür.

      „Wo willst du denn jetzt hin?“, fragte sie leicht ungehalten.

      „In den Stall natürlich. Tante Milvi müsste gleich da sein.“

      Sie schnaubte.

      „Ach ja, natürlich, deine Viecher sind dir doch so wichtig! Nicht mal an einem Sonntag nimmst du dir die Zeit für mich!“

      „Die Tiere müssen nun mal täglich versorgt werden“, entgegnete er trocken.

      „Und was soll ich in der Zeit machen?“

      Er zuckte mit den Schultern.

      „Vielleicht hättest du Lust aufzuräumen oder noch besser für uns etwas zu Mittag zu kochen?“

      Sie erhob sich und funkelte ihn verärgert an.

      „Also, wenn du gedacht hast, dass ich hier einziehe, um für dich die Putzfrau oder die Köchin zu spielen, dann muss ich dich leider enttäuschen. Ich mache so etwas nicht!“

      Er zuckte mit den Schultern.

      „Dann mach doch einfach was du willst.“

      Er wandte sich von ihr ab und verließ das Haus. Draußen sprang Neli auf, als sie ihn erblickte und lief auf ihn zu. Er beugte sich vor und tätschelte ihren Hals.

      „Na, altes Mädchen, fühlst du dich auch so miserabel, wie ich?“

      „Du hättest dieses Weib nicht in dein Haus lassen sollen, dann würdest du dich jetzt auch nicht so miserabel fühlen.“

      Er blickte sich um und richtete sich auf.

      „Guten Morgen, Tante.“

      „Guten Morgen, mein Junge. Mit jedem Tag sieht dein Gesicht etwas unglücklicher aus. Du hättest diese Silvie wirklich nicht bei dir einziehen lassen sollen, faul und zänkisch wie dieses Weibsbild ist. Ihr Männer seht aber leider nur die schöne Schale und nicht ob die Frucht von innen verdorben ist.“

      „Ach, Tante, so schlecht ist sie doch gar nicht. Sie ist nur in einer Wohnung und nicht auf einem Bauernhof aufgewachsen.“

      „Was hat sie dann hier bei dir zu suchen?“

      „Sie liebt mich.“

      Tante Milvi schnaubte.

      „Silvie liebt nur eine Person in ihrem Leben und das ist sie selbst!“

      Sie schritt an ihm vorbei zum Stall und murmelte noch etwas Unzufriedenes vor sich hin. Andres seufzte, tätschelte noch einmal Nelis Hals und folgte seiner Tante.

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