Martin Danders

Die Vorgesetzte


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Abendtoilette legen wir uns nackt nebeneinander ins Bett. Ihr Kopf wandert hinunter zu meinem Schwanz, den sie leidenschaftlich küsst. Schnell schafft sie es, mich erneut in Fahrt zu bringen. Wenig später setzt sie sich breitbeinig auf mein Becken, während ich auf dem Rücken liege. Nachdem sie sich meinen Schwanz eingeführt hat, beginnt sie auf mir zu reiten, erst nur langsam, aber dann bald schneller werdend. Öfters spannt sie ihren Vaginalmuskel an, sodass meine Leidenschaft jedesmal einen Sprung macht. Wenig später bekommen wir gleichzeitig einen Orgasmus, den wir uns gegenseitig in unsere Ohren schreien. Danach bleibt sie auf mir noch einige Minuten sitzen, sodass ich dieses warme Gefühl in meiner Genitalgegend genießen kann. Schließlich rollt sie langsam von mir herunter, wenig später schlafen wir erschöpft ein.

      5. Kapitel

      Claires Wecker klingelt mit einem unangenehmen Geräusch. Heute ist Montag, also müssen wir jetzt leider beide zur Arbeit. Wir erheben uns aus den Federn und gehen in die Küche, um gemeinsam das Frühstück zu decken. Etwas später erscheint verschlafen Peter, weil er heute in die Schule muss. Nach dem Frühstück gehe ich mit Claire ins Badezimmer, um mit ihr gemeinsam zu duschen. Sie braucht in der Regel morgens immer wesentlich länger als ich, weil sie sich noch perfekt herrichtet, bevor sie aus dem Haus geht. Deswegen verlasse ich mit Fritz ihre Wohnung, ohne auf sie zu warten. Wenig später befinden wir uns auf dem Bürgersteig vor ihrem Haus und laufen einen abwechslungsreichen Weg durch Parks und Wohngebiete zur Arbeit. Leider trödelt Fritz mal wieder so extrem, weil er sich an jedem dämlichen Busch festschnuppert, um die Duftmarken anderer Hunde zu inspizieren und um seine Eigene zu setzen.

      Als ich das Büro betrete, sitzt Hugo bereits am Schreibtisch und prüft gerade seine neuen E-Mails. Es gibt Tage an denen man schier in E-Mails erstickt. Leider kann man sie nicht einfach löschen ohne sie vorher gelesen zu haben, da manchmal auch wichtige Schreiben dabei sind.

      „Und, wie war dein Wochenendausflug?“ fragt Hugo.

      „Es war sehr interessant! Am Samstag habe ich schwachradioaktives Oberflächenwasser im Flüsschen Altenau gefunden. Am nächsten Tag habe ich bei einer alten Oma mit Gartengrundstück schwachstrahlendes Grundwasser entdeckt. Dieses Wasser stammt aus einem Handbrunnen und wird von der alten Dame nur zur Bewässerung der Pflanzen genutzt.“

      „Das ist ja der Hammer! Willst du nicht die Umweltbehörde in Niedersachsen informieren?“ fragt er sichtlich besorgt.

      „Nein, ich werde die Story an die Presse verkaufen. Nach der Veröffentlichung in den Medien werden es die Behörden erfahren.“

      „Wahrscheinlich gibt es schon länger einen Kontakt zwischen dem Grundwasser und dem radioaktiven Abfall im Salzbergwerk Asse II, sonst wäre das Grundwasser in der Umgebung nicht radioaktiv“, meint er erschüttert.

      „Mich wundert das nicht, weil es in der Vergangenheit unzählige Wassereinbrüche im Asse-Bergwerk gegeben hatte. Außerdem werden die ehemaligen Betreiber der Öffentlichkeit immer nur die halbe Wahrheit erzählt haben, weil sie die Bevölkerung nicht beunruhigen wollten.“

      „Das sehe ich auch so“, antwortet er resigniert.

      Bevor ich mich in die Arbeit stürze, lese auch ich meine E-Mails und beantworte sie, wenn sie wichtig sind. Eine E-Mail hat tatsächlich eine hohe Priorität, weil sie von einer wichtigen Vorgesetzten ist.

      „Heute um 11 Uhr?“ schreibt sie.

      „Ich komme um 11 Uhr!“ antworte ich und schicke die E-Mail ab.

      Diese Vorgesetzte gehört zu meinen persönlichen Altlasten als Angestellter hier im Haus. Als ich vor ein paar Jahren in die Behörde gekommen bin, hatte ich zunächst hintereinander nur mehrere Zeitverträge, die nach ein paar Jahren nicht mehr verlängert wurden. Der öffentliche Arbeitgeber befürchtete, dass ich mich in das Angestelltenverhältnis gerichtlich einklagen würde, deswegen gab es keinen weiteren Zeitvertrag. Sie wollten auf gar keinen Fall einen neuen Festangestellten, den sie bis zur Rente mitschleppen müssen, weil Bremen hoch verschuldet ist. Die Frau hatte mir damals ein unverschämtes Alternativangebot unterbreitet, wenn ich mit ihr einmal die Woche Sex habe, werde ich einen Festvertrag bekommen. Das Problem ist, dass sie nicht sehr vorteilhaft aussieht und massiv übergewichtig ist.

      Niemand von meinen Kollegen weiß von diesem Kuhhandel, auch nicht Hugo. Um 11 Uhr gehe ich zur Vorgesetzten und leiste meinen wöchentlichen Liebesdienst. Es ekelt mich so dermaßen an, dass ich kaum eine Erektion bekomme. In meiner Phantasie stelle ich mir dabei vor, dass ich mit einer hübschen Frau bumse. Die Details will ich an dieser Stelle nicht schildern, weil die Angelegenheit zu unappetitlich ist. Leider kann ich unsere schmutzige Abmachung nicht einfach abbrechen, weil sie dann ganz sicher mit unangenehmen Repressalien gegen mich beginnen würde.

      Leicht verschwitzt bin ich um 12 Uhr wieder bei Hugo im Büro. Zum Glück fragt er nicht, wo ich in der Zwischenzeit war. In der Mittagspause gehen wir zusammen mit Karl, ein anderer netter Kollege, in ein Gartenlokal, um uns eine warme Mahlzeit zu gönnen. Dort sind Hunde erlaubt, sodass Fritz uns an der Leine begleiten kann. Nach dem Essen gehen Hugo und Karl noch in ein Kaufhaus, während ich mit Fritz zur Weser laufe. Ich will heute ein wenig alleine sein, um diesen unangenehmen Vormittag schnell zu vergessen. Wenn Claire es wüsste, würde sie mit mir sofort Schluss machen. Was macht man nicht alles, um weiter sein Geld zu verdienen. Wenn man die 45 überschritten hat, bekommt man in den Ingenieurbüros keine Anstellung mehr. Die deutschen Behörden vergeben bundesweit nur noch Zeitverträge, die wegen der staatlichen Finanzknappheit nicht in einer festen Anstellung münden. Es ist wahrlich ein Drama, dass ich mich jetzt Prostituieren muss, um meinen Job zu erhalten. Viele Frauen müssen bei der Arbeit ihren Körper verkaufen, um einen Job zu bekommen oder zu behalten. Mittlerweile sind auch Männer davon betroffen, weil es jetzt auch Frauen in wichtigen Positionen gibt, die ihre Macht ungeniert ausnutzen.

      Nachdem ich eine Weile an der Weser gesessen habe, laufe ich mit Fritz zurück ins Büro und widme mich meiner Arbeit. Am Nachmittag haben Hugo und ich eine wichtige Projektsitzung, die in unserem Büro stattfindet. Der von uns beauftragte Planer einer Sanierungsmaßnahme auf einem landeseigenen Grundstück streitet sich mit den Vertretern einer Baufirma, die auch von uns beauftragt ist, aber ihre Arbeit nicht zu unserer vollsten Zufriedenheit ausführt. Hugo und ich versuchen angestrengt, den Überblick zu behalten, weil das Thema nicht ganz einfach ist. Nachdem unsere Besucher gegangen sind, schreibe ich das Besprechungsprotokoll. Als es meinen Vorstellungen entspricht, versende ich es per E-Mail an die Gesprächsteilnehmer. Danach verabschiede ich mich von Hugo und laufe mit Fritz nach Hause in meine Wohnung. So ein Feierabend ist eine gute Sache!

      Zu Hause angekommen, gehe ich erst einmal unter die Dusche, um die letzten Geruchsspuren vom Vormittag zu beseitigen. Dann hole ich mir ein Bier aus dem Kühlschrank und setze mich mit dem Handy auf meine Dachterrasse. Nachdem ich eine Zigarette geraucht habe, rufe ich Claire an.

      „Hallo“, meldet sie sich.

      „Hallo, ich bin´s! Was machst du gerade?“

      „Ich koche für meinen Sohn gerade etwas zu essen. Willst du auch kommen?“ fragt sie.

      „Nein, ich komme nicht zu dir! Ich habe heute Mittag bereits mit meinen Kollegen warm gegessen, sodass mir jetzt ein paar belegte Brote reichen“, antworte ich, obwohl der wahre Grund für mein Bedürfnis nach Einsamkeit das gruselige Erlebnis mit der Vorgesetzten ist.

      „Dann komme ich nachher bei dir vorbei! O.K.?“

      „Ich habe nichts dagegen“, antworte ich, damit sie nicht misstrauisch wird.

      „Bis nachher!“

      „Bis nachher“, verabschiede ich mich.

      Jetzt kommt sie also doch bei mir vorbei. Frauen haben ein spitzenmäßiges Gespür, um untreue Partner zu entlarven. Wenn sie nachher kommt, muss ich verflucht aufpassen, dass sie nichts bemerkt. Aber eigentlich ist es ganz schön, wenn sie mir heute Gesellschaft leistet.

      Nach dem Telefonat gehe ich in die Küche und esse mehrere mit Käse und Wurst belegte Brote. Als ich mir gerade den Fernseher