in ihren Adern. Sie starrte ihn an. Ihr Mundwinkel zuckte.
»Wir kennen uns«, fuhr er fort. In die Menge mischte sich Gemurmel. Der Tratsch keimte.
»Was?«, krächzte sie. Dabei zitterte ihre Stimme und sie verfluchte sich dafür. Denn es heizte die Gerüchteküche weiter an. Gänsehaut breitete sich auf ihrer Haut aus.
»Wir kennen uns«, wiederholte er mit mehr Bestimmtheit in der Stimme, die so eindeutig war, so tief und melodisch, dass sie fürchten musste, jetzt und in dieser Sekunde in Ohnmacht zu fallen. Dabei war ihr Aufenthalt in Mérilan in eben dieser Sekunde ihres Lebens goldrichtig. Vielleicht war dieser Augenblick sogar das einzig Richtige in ihrer gesamten Existenz. Dennoch schaffte sie es, ihren Blick von seinem Gesicht zu lösen und umherschweifen zu lassen. Die Menschen flüsterten aufgebracht miteinander.
»Vielleicht täusche ich mich«, ergänzte der Mann. Hatte er ihr Problem erkannt? Wusste er, wie schädlich ein solcher Skandal sein konnte?
Die Leute um ihn her brachen in spöttisches Gelächter aus. Jemand klopfte ihm auf die Schulter. Erleichterung stieg in Ariana auf. Sie lenkte ihr Pferd weiter und fort von der Menge. Die Menschenmenge löste sich bereitwillig auf und ließ sie ziehen. In ihren Gesichtern las sie ein seliges Lächeln. Ariana schaute nach einem kurzen Moment noch einmal zurück.
Sie verfolgte stirnrunzelnd, wie der Fremde von zwei anderen Männern angesprochen wurde. Sie deuteten in die Ferne und erklärten ihm etwas. Er nickte daraufhin und verschwand in einer Seitengasse.
Ariana ritt zum Palast zurück, wo sie eisiges Schweigen erwartete.
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