Bernat Fabre

Semana Santa


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      Bernat Fabre

      Semana Santa

      Tödliche Ostern

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       EINS

       ZWEI

       DREI

       VIER

       FÜNF

       SECHS

       SIEBEN

       ACHT

       NEUN

       ZEHN

       ELF

       ZWÖLF

       DREIZEHN

       VIERZEHN

       FÜNFZEHN

       SECHZEHN

       SIEBZEHN

       ACHZEHN

       NEUNZEHN

       ZWANZIG

       EINZWANZIG

       ZWEIUNDZWANZIG

       DREIUNDZWANZIG

       VIERUNDZWANZIG

       FÜNFUNDZWANZIG

       SECHSUNDZWANZIG

       SIEBENUNDZWANZIG

       ACHTUNDZWANZIG

       NEUNUNDZWANZIG

       DREISSIG

       EINUNDDREISSIG

       ZWEIUNDDREISSIG

       DREIUNDDREISSIG

       VIERUNDDREISSIG

       FÜNFUNDDREISSIG

       SECHSUNDDREISSIG

       SIEBENUNDDREISSIG

       ACHTUNDDREISSIG

       NEUNUNDDREISSIG

       EPILOG

       DER BRIEF

       Impressum neobooks

      EINS

      Die Nacht war kalt und sternenklar. Die Sichel des Monds spiegelte sich in den sanften Wellen, die an das steinige Ufer schlugen. Ich schaute mit der Trägheit, die einen nach einem guten Essen oder noch besserem Sex überfällt, über die romantische kleine Bucht. Es war kurz vor Ostern. Und ich dachte über das Sterben nach.

      Nicht dass Sie jetzt glauben, ich sei ein braver Kirchgänger, der sich mit dem kalendarischen Nahen der Wiederkehr von Kreuzigung und Auferstehung des Herrn ernste Gedanken über die Vergänglichkeit des Lebens macht. Weit gefehlt. Im Gegenteil: nur zu gerne hätte ich mich mit dem Thema allegorisch, metaphorisch, spirituell oder sonst wie distanziert beschäftigt. Die Wahrheit indes war, dass mich der Gedanke sehr persönlich betraf. Krebs. Genauer gesagt Magenkrebs. ‚Sehr schade, Herr Castro, da kann man nicht viel machen. Sechs Wochen, vielleicht zehn. Machen Sie das Beste draus.’ Der Nächste bitte.

      Nun saß ich im besten Restaurant der Welt, dem El Bulli über der kleinen Bucht Cala Montjoy, im äußersten Nordosten der iberischen Halbinsel, wo die Küste das Adjektiv „wild“ noch verdient und sich die Pyrenäen in das Mittelmeer stürzen, als hätten auch sie ein unerträgliches Schicksal, dem sie ein Ende machen wollten. Eigentlich ist es unmöglich, im El Bulli einen Tisch zu bekommen. Es heißt, die Zahl der Reservierungsanfragen sei pro Jahr siebenstellig – Tendenz steigend. Ich hatte eine ganze Reihe Tickets einlösen und etliche große Scheine opfern müssen, um doch Einlass in die heiligsten Hallen der Küchenkultur zu finden, vermutlich als einer der letzten Gäste, kurz bevor das Restaurant ab dem Sommer für lange Zeit seine Pforten schließen sollte. Also hatte ich mir von Ferrán Adria, dem mein Vater noch vor vielen Jahren als Jungkoch Trinkgeld gegeben hatte, das Degustationsmenü mit zwanzig Gängen kredenzen lassen. Sie mögen jetzt Bilder des Großen Fressens vor Augen haben, aber keine Sorge: der Maestro serviert Ikebana auf dem Teller einschließlich eines Tütchens voll Orangenblütenduft, damit die Nase auch was zum Entspannen hat. Anschließend hätte ich gut und gerne noch einen Big Mac einwerfen können; mit Fritten natürlich.

      Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, der Mond, die Bucht, die Wellen und die Schmerzen, die mich am kommenden Morgen wieder wecken würden. Eine Weile erwog ich, mir nach dem vorzüglichen Rotwein noch eine klasse Zigarre