K.T.N. Len'ssi

SEX FOREVER - oder die Kunst, den Partner immer heiß zu machen und die Lust in der Beziehung am Brennen zu halten


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Aus der Liebe nicht standhalten, besonders von Seiten der Person, welche die Liebe nicht mehr empfängt.

      Aber es gibt auch kuriose Eifersuchtsszenen: zum Beispiel Eifersucht auf deinen Dildo. Es gibt Frauen, die mir berichten, dass sie keine Dildos kaufen können, weil der Mann eifersüchtig ist. Stellt euch das einmal vor! Einer ist eifersüchtig auf ein totes Plastikteil. Eine Frau, die einen schwarzen Dildo bestellt hatte, musste ihn wieder zurückschicken, weil ihr Freund das nicht ertragen konnte. Er hatte Probleme damit, dass der Dildo größer war als sein Penis, er hatte Probleme damit, dass der Dildo schwarz war, nach dem Motto „ho diese Schwarzen mit ihren großen Penissen.“ Tatsächlich sagte er ihr: „Gib mir Recht, du stehst auf Schwarze, weil sie große Penisse haben, oder?“ Die Frau war schockiert, weil sie sich bis dahin null Gedanken über diese Frage gemacht hatte. Fakt ist, dass die Frau total frustriert blieb, und das hatte Konsequenzen für ihre Lust.

      Fazit

      Eifersucht ist keinesfalls ein Liebesbeweis, sondern Besitzanspruch und Kontrolle. Sie zerstört sowohl die Liebe, als auch die Lust. Eifersucht findet man v.a. dort, wo Menschen sexuell unbefriedigt, wenig selbstbewusst sowie unsicher sind und Angst davor haben, ihren Partner nicht befriedigen zu können, oder ihn zu verlieren.

      Den Partner mit einem „Fremden“ genießen zu lassen kann die gegenseitige Lust steigern und eine Bereicherung für das gemeinsame Sexualleben sein.

      1.3. Liebe und Sex vereinen, Überromantisierung der Liebe und der Beziehung

      Sex und Liebe zu vereinen kann langfristig die Lust auf Sex töten.

      Wie ich schon oben gesagt habe: was vielen Menschen Probleme macht, ist diese moralische, feste Verbindung von Sex und Liebe. Diese Vereinigung von Sex und Liebe, sowie Treue hat nichts mit der Natur des Menschen zu tun, sondern mit irgendwelchen Menschengesetzen, unterstützt von der Kirche, die dazu dienen, die Sexualität der Menschen, und vor allem die der Frauen, zu kontrollieren.

      In anderen Kulturen und in meiner Überzeugung hat Sex mit der Liebe nichts zu tun. Sex und Liebe sollte man trennen. Man kann sich lieben ohne Sex haben zu wollen, man kann sehr guten Sex miteinander haben, ohne sich zu lieben, auch wenn Sex mit Liebe etwas Besonderes sein kann. Ich sage, etwas Besonderes sein kann und nicht muss. Ich habe schon wunderbare One Night Stands gehabt, habe Frauen gehabt, die ich sehr geliebt habe, mit denen der Sex nicht so schön war, aber mit denen ich dennoch eine tolle Beziehung hatte. Dies war nur möglich, weil ich Sex mit anderen Frauen haben konnte und in meinem Gefühl und in meinem Kopf den Sex von der Liebe getrennt habe.

      Die Definition von Liebe ist zu egoistisch. Die Bedeutung eines Wortes kann den Menschen schon in seiner Handlung manipulieren und einschränken.

      Die Liebe, wie es den Menschen besonders in den westlichen Ländern zu verstehen gegeben wird, führt die Menschen dazu, dieses Gefühl zu beschränken. Sie verbinden Liebe nur mit bestimmten Menschen, Sachen usw. Deswegen glaubt der Mensch, dass die Liebe einzigartig und unteilbar ist.

      Nein – die Liebe ist umfassend, vielseitig und teilbar. Die Liebe hat verschiedene Facetten und Level. In einem einzigen Menschen, oder einer Sache kann man nicht alle Facetten der Liebe wiederfinden.

      Aber in der romantischen, westlichen Liebesart erwartet man vom Partner, dass er perfekt ist, dass er in sich alles vereint, was man sich wünscht und was man will: er soll ein guter Liebhaber, ein ehrlicher Freund, ein vertrauensvoller Berater, ein zuverlässiger Spielkamerad sein. Man erwartet vom Partner, dass er fühlt, weint, pupst, lacht, wie man selbst, dass er die gleichen Interessen, Lüste und Gelüste hat, man soll alles zusammen machen und teilen, man hat die gleichen Freundeskreise, gleichen Meinungen, man geht nur zusammen aus usw. Nur dann glaubt man, dass man sich liebt und zusammenpasst. (Lesen wir zum Beispiel die Kontaktanzeigen, in denen Leute die Liebe suchen, und was sie von den anderen erwarten). Daraus entsteht eine Exklusivität. Der Partner gehört mir. Dann ist es nur folgerichtig, dass ihre Vagina, Klitoris, Brüste bzw. sein Penis ebenfalls mir allein gehören.

      Diese Forderung an einen einzigen Menschen, alles zu vereinen, überfordert die Liebe und macht den Menschen zum Gefangenen seines Gefühls. Irgendwann kann er es nicht mehr ertragen. Diese Liebe wird erdrückend.

      Die Partner müssen ihre sexuellen Fantasien unterdrücken und trauen sich nicht, Sex außerhalb dieser Instanz zu haben. Das wäre Untreue; wenn man einen liebt, hat man doch nur Lust auf diese Person.

      Andere überromantisieren die Liebe. Manche Paare bezeichnen sich mit Kosenamen wie „Hasi, Pupsi...“, manche Partner fangen an, sich gegenseitig „Papa“ und „Mama“ zu nennen, wenn sie Eltern geworden sind. Unbewusst wirken diese Namen sehr effektiv auf den Menschen. Wie kann ich mit jemandem, den ich Mama nenne, schlafen? Wie kann ich mit meiner Mama schlafen? Wie kann ich mit meinem Papa schlafen?

      Zu viel lieben und diese Liebe ständig betonen, kann auch die Lust auf Sex töten.

      Der Mann singt jeden Tag „Ich liebe dich!“, ruft die Frau jede Stunde im Büro an, er bombardiert sie mit SMS-Liebesgrüßen, ihr Anrufbeantworter steht nicht mehr still, Blumen werden jeden Tag geschickt usw. und wenn sich die Frau darüber beschwert, sagt er nur: „Aber ich liebe dich doch, Schatz, ich bin halt verrückt nach dir!...“ Am Anfang scheint es noch süß zu sein, aber bald wird diese Art nervig, und die Lust auf den Partner verschwindet. Eine Liebe, die so läuft, führt garantiert dazu, dass die Lust irgendwann stirbt.

      Liebe kann man austeilen und differenzieren. Liebe ist nicht nur auf einen einzigen Menschen beschränkt. Man kann mehrere Männer und Frauen gleichzeitig lieben. Jede Liebe ist anders. Es gibt immer einen Grund, warum man den einen oder den anderen liebt.

      Die westliche Kultur und Denkweise ist sehr religiös geprägt, und die Sprache und Kultur ist voller Egoismus und Beschränkungen. Sex und Liebe reflektieren nur die gesamte Kultur. Die Sexualität (in der Beziehung) ist nach außen sehr eng mit Liebe verbunden. Liebe wiederum fordert ein absolutes Exklusivrecht am Partner, seinen Bedürfnissen, seinem Körper und seiner Sexualität; Liebe bedeutet hier, alles mit dem Partner zu teilen (Freundeskreise, Intimsphäre, Geheimnisse, Hobbys, Meinungen, Sexualität….) und zu Einem zu werden.

      In der Bamiliké (Westafrika) Kultur gibt es nur ein Wort für alles folgende: Sympathie, mögen, Liebe und liebhaben, sind vereint in dem einzigem Wort „Liebe“. Somit kann man viele Menschen lieben und mit vielen Menschen Sex haben, ohne das Gefühl zu haben, dass man jemanden betrogen hat.

      Ich sage sehr afrikanisch: man kann nicht jeden Tag nur Reis mit Erdnusssoße essen, auch wenn dieses Gericht das Lieblingsgericht ist. Irgendwann kommt eine Sättigung. Um zu wissen, dass Reis mit Erdnusssoße wirklich das Lieblingsgericht ist, sollte man vielleicht Reis mit Tomatensoße oder gar Nudeln oder Kartoffeln essen. Diese Abwechslung macht dann den Reis zu etwas Besonderem. Man freut sich nach zwei Tagen, wenn man wieder Reis mit Erdnusssoße essen darf. Wenn man das nicht tut und nicht die Möglichkeit hat es zu vergleichen, wird man am Ende auch keinen Reis mehr sehen wollen. So ist es auch mit Sex und Liebe.

      Wenn diese Vereinigung von Liebe und Sex im Innersten richtig wäre, würden doch nicht so viele Menschen dennoch fremdgehen. Überall in den westlichen Ländern floriert alles, was mit Sex zu tun hat. Der Verbrauch an Spielzeugen (eine Möglichkeit, mit jemand anderem Sex zu haben) ist enorm. Die am häufigsten angeklickten Seiten im Internet sind Sexseiten mit Milliarden Klicks pro Monat. Partnerbörsen und Seitensprungportale, Singletreffs, Sexclubs, Freudenhäuser usw. boomen: das heißt alles, was mit reinem Trieb, mit Sex ohne Gefühl und Liebe zu tun hat.

      Wenn wir diesem Trieb in seiner Natürlichkeit nicht erlauben, sich zu entfalten, wird dieser Trieb in uns unsere Lust zerstören.

      Fazit

       Unsere moderne und christliche geprägte Kultur hat uns gelehrt, dass Sex und Liebe eine Einheit sind. Die Natur des Menschen entdeckt jeden Tag Beweise, dass es überhaupt nicht so ist; aber der Mensch kann sich aus diesen gesellschaftlichen und moralischen Zwängen nicht befreien. Ein Machtkampf entsteht in einem selbst. Besonders bei Frauen ist das deutlich, weil die Männergesellschaft zusätzlich Druck