und versucht zu decken. Als noch fast 100% des Stroms aus konventionellen Kraftwerken stammte, wurden diese Kraftwerksblöcke auch als “Spitzenlast-Kraftwerke” bezeichnet.
Beispiel für ein solches Kraftwerk ist Staudinger 4. Bei der Sicherung von Reserven für den Winter im Herbst letzten Jahres, hatte der zuständige Netzbetreiber mit den Kraftwerksbetreibern vereinbart, dass dieses Kraftwerk aus dem Betriebszustand der Kaltreserve in den Zustand der Reserveleistung überführt wird. Dies bedeutet auch, dass eine Betriebsmannschaft vorhanden sein muss, die das Kraftwerk “fahren” kann.
Die Reserveleistung in einem Feuerwehrhaus sind Spezialfahrzeuge zum Beispiel für den Strahlenschutz oder die Dekontamination. Im Rahmen der Gefahrenbeurteilung kann es sein, dass diese Fahrzeuge manchmal in Bereitschaft genommen werden können – aber nicht dauerhaft an einem Ort stationiert sind. Sollte es zu einem Ernstfall kommen, dann können Sie allerdings von diesem Ort sofort ausrücken.
Ein Controller des Kraftwerksbetreibers wird für Blöcke, die zur Reserveleistung zählen die Frage stellen, wie viel Strom konnte tatsächlich innerhalb der Zeit verkauft werden, die das Kraftwerk als Reserve geführt war. Die Kosten für das Hoch- und Runterfahren sind deutlich geringer, dafür sind kostet jede Stunde, bei der die Reserve nicht benötigt wurde bares Geld.
Die Betriebsplanung (Fahrpläne) für ein Kraftwerk der Reserveleistung orientiert sich an kurzfristigen Indikatoren. War es bei der Kaltreserve das Klima, so ist es bei der Reserveleistung das Wetter. Je nach Vermarktungsstrategie werden auch die Börsenpreise für den Plan entscheidend sein.
Erneuerbare Veränderungen
Egal ob Kaltreserve oder Reserveleistung, es handelt sich bei beiden Betriebszuständen um Reserven zum Ausgleichen von Verbrauchsschwankungen. Selbstverständlich können auch Kraftwerke aus erneuerbaren Energieträgern diese Aufgaben übernehmen. Einige kleinere Wasserkraftwerke sind zum Beispiel schon etliche Jahre eine Kaltreserve, da zum Betrieb ein Umbau auf bessere Sensorik und Fernüberwachung notwendig wäre.
Reserveleistung könnte aus Biomasse/Biogase in Zukunft kommen. Bereits heute wird in einigen Kommunen eine Energietonne für den Bioabfall angeboten. Im Frühjahr 2012 hatte das Kraftwerk “NEXT” sogar zur Regelleistung – einer sehr schnellen Form der Reserveleistung – beigetragen.
Blickt man auf den Ausbau von Erneuerbarer Energie, so ging es bislang sehr häufig darum die Grundlast aus abzudecken. Für die Zukunft wird es notwendig werden auch auf die Reserven zu achten, da die Messer die zum Schneiden der Kapazitäten in der Vergangenheit eingesetzt wurden fortlaufend stumpf werden. Nach meiner Meinung wird das Potential von Biomasse und Biogas in vielen Diskussionen noch nicht nachhaltig betrachtet, wie man auch an der Kritik von Ron Kirchner erkennen kann (dessen Blog empfehle ich übrigens uneingeschränkt, wenn es um das Thema Biomasse geht).
Damit die Energiewende gelingt muss auch die Reserveplanung stimmen (vielleicht eineThese für das Manifest?). Dazu ist es nach meiner Meinung wichtig, dass die Geschäftsprozesse und die Ziele der neuen Betreiber berücksichtigt werden. Der Widerstand der bisherigen Betreiber kann man bereits lautstark in der Presse verfolgen.
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