Gisela Jahn

Treffpunkt Reiterhof


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erweisen würde, als ein Irrtum. Dass Gerold Kehrmann vielleicht doch nur ein Kunde mit einem Auftrag für ihre Mutter gewesen sein könnte ... Aber diese Seifenblase war jetzt zerplatzt.

      Grit Fassbender schob entschlossen ihren Teller beiseite und beugte sich vor.

      »Kind, was hast du denn?«, fragte sie besorgt und zugleich ein wenig erschrocken über den wütenden Ausdruck in Juttas Augen. »Hat dich das so sehr überrascht?«

      »Ja, überrascht, das kann man wohl sagen!« Juttas Stimme zitterte ein wenig. »Warum bin ich die letzte, die davon erfährt? Hast du überhaupt an mich gedacht, als du dich entschlossen hast, diesen ... diesen Mann zu heiraten?«

      »Aber Jutta«, versuchte die Mutter sie zu beruhigen. »Von Heirat war doch bis jetzt ...«

      »Ich bin kein Kind mehr!«, fiel Jutta ihr ins Wort. »Ich bin vierzehn Jahre alt. Du hättest deinen neuen Freund wenigstens einmal mit nach Hause bringen können, damit ich ihn kennenlerne. Schließlich bin ich bald erwachsen.«

      »Eben deshalb glaube ich, dass es gut wäre, wenn ich wieder ein wenig meine eigenen Wege ginge«, erklärte Frau Fassbender geduldig. »Außerdem: Hast du nicht auch manchmal den Wunsch gehabt, einen Vater zu haben?«

      »Ich habe nie so etwas gespürt!«, fuhr Jutta auf.

      »Vielleicht weil du dir nur niemals Gedanken darüber gemacht hast?«, fragte Frau Fassbender. »Bis jetzt haben wir beide beinahe wie zwei Schwestern oder wie Freundinnen zusammengelebt. Wir haben über alles gesprochen und wir haben uns auch jedes Mal einigen können. Deshalb verstehe ich dich jetzt nicht. Außerdem bist du nicht allein auf der Welt. Denkst du nicht, dass ich auch ein Recht auf ein bisschen Liebe und Verständnis habe?«

      Auf einmal war Jutta unsicher. Gönnte sie ihrer Mutter nicht, dass sie sich verliebt hatte? War sie vielleicht nur eifersüchtig, dass es außer ihr noch jemand anderen in ihrem Leben gab? Nein!, versuchte Jutta sich einzureden. Eifersucht war es bestimmt nicht. Eifersucht war kindisch.

      »Dazu kommt noch«, fuhr Frau Fassbender fort, als Jutta bockig schwieg, »dass du Gerold noch nicht einmal kennengelernt hast. Ich bin beinahe sicher, dass ihr euch verstehen werdet. Er hat auch eine Tochter.«

      »Eine Tochter?«, wiederholte Jutta automatisch.

      »Ja. Sie heißt Sybille. Sie ist genauso alt wie du. Wenn ich Gerold heiratete, würdet ihr Schwestern werden. Was denkst du darüber?«

      »Gar nichts!”, schrie Jutta auf einmal. Jetzt wurde ihr auch klar, wer jene geheimnisvolle Billie gewesen war, von der ihre Mutter am Telefon gesprochen hatte. Billie das war bestimmt der Kosename für Sybille. Sicher war das eine von diesen eingebildeten Ziegen, die den ganzen Tag mit hoch erhobener Nase herumliefen.

      Jutta malte sich aus, wie ekelig diese Sybille sein musste, und spürte, wie ihre Abneigung gegen die Tochter des Reiterhofbesitzers immer stärker wurde. Und weil sie ohnehin beschlossen hatte, diese Sybille nicht zu mögen, dichtete sie ihr immer mehr unsympathische Eigenschaften an.

      »Wenn du unser Telefongespräch gehört hast«, sagte Grit Fassbender jetzt, »dann weißt du ja bestimmt auch, dass Gerold uns für das nächste Wochenende auf seinen Reiterhof eingeladen hat. Ich nehme doch an, dass du gern mitkommen möchtest, um ihn endlich kennenzulernen.«

      »Ich werde nicht mitkommen!«, erklärte Jutta bestimmt. »Und wenn die ganze Welt zusammenfällt - keine zehn Pferde bringen mich da hinaus!«

      »Zehn Pferde?« Grit Fassbender lachte. »Er hat zwölf Pferde in seinem Stall stehen!«

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