K.B. Stock

Kampf um SANTOR - Testfall HATHOR 2


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Kopf küssen – so schlimm war’s ja schließlich nicht.“

      „Ist ja schon gut, du rothaarige Hexe. Ich bin schließlich nicht wehleidig. Aber vergiss nicht – diesen arglistigen Angriff auf meinen super geformten Hinterkopf werde ich dir bei passender Gelegenheit heimzahlen.“

      „Oh, jetzt schlottere ich aber vor Angst, mein fürchterlich wütender Fürstgemahl. Lass uns aber vor meiner unabwendbaren Bestrafung nochmal kurz zu unserer Planungsarbeit zurückkehren.“

      Indessen waren es Kommodore Brigid-Thor und ihr Stellvertreter Oberst Thure-Pan, die sich nach diesem ehelichen Disput mit einem lauten Lachen Luft machten.

      „Ihr zwei Hübschen haltet jetzt auch die Klappe. Lacht nicht so frech und hört einfach nur weiter zu“, wurden die beiden Lemurer von Mora Kranz umgehend zurechtgewiesen.

      „Also aufgepasst! Meine liebe Großcousine Fürstin Mora-Sher und auch ihre larojanische Cousine Vera-Sher werden sich einen solchen Einsatz als Chefärztin und Kommandantin dieses neuen 2.000 Meter großen Versorgungsschiffs ganz sicher nicht entgehen lassen.

      Schon gar nicht, falls sich herausstellt, dass unser schlauer lemurischer Oberst mit seiner vorhin geäußerten Vermutung richtigliegen sollte.“

      „Mit Mora-Sher habe ich vorhin schon gesprochen“, warf Brigid-Thor umgehend ein.

      „Sie ist auf jeden Fall dabei – und außerdem froh, dass sie ihre häuslichen Pflichten mal für eine Weile vergessen kann, die sie eigentlich ihrem geliebten Ehemann aufzudrücken gedachte.

      Nicht so froh war sie deswegen, als ich ihr gesagt habe, dass wir auch ihren Ehemann Alec an ihrer Seite brauchen würden. Aber mittlerweile hat sie die Notwendigkeit eingesehen, dass wir auf deinen Cousin als zweiten Teleporter bei dieser Mission nicht verzichten können.

      Nur, dass sie mich dann noch eine ungeduldige Dränglerin genannt hat, werde ich ihr vorerst nicht vergessen. Aber sagt’s nicht weiter – meine Rachefeldzüge unter Freundinnen erledige ich nämlich immer noch persönlich.“

      „Meine Güte, war’s das jetzt? Dann ist’s ja gut“, riss jetzt Alex Kranz das Wort nach einer etliche Sekunden währenden Verschnaufpause erneut an sich.

      „Also, mit Michael Wagner werde ich gleich reden, damit er weiß, dass ihm die THIKAL-X in den kommenden beiden Wochen nicht für andere Aufgaben zur Verfügung steht und er sie nach Anweisung der Mediziner möglichst rasch zum Lazarettschiff umrüsten und danach zur Nellis Air Force Base in Nevada verlegen muss“, ergänzte Alex Kranz die Rede seiner Ehefrau.

      „Außerdem muss Mora noch die Großkanzlerin informieren, damit sie mit dem amerikanischen Präsidenten Glenn Parker spricht.

      Letztlich findet unsere Suche ja auf US-amerikanischen Hoheitsgebiet statt, weshalb wir mit der ODIN und der MHORA-X auch einen Zwischenstopp auf der Nellis AFB2 machen werden.

      Es ist nämlich unabdingbar, dass wir das geplante Vorgehen dort mit unseren amerikanischen Kollegen abstimmen. Darüber hinaus denke ich, dass Präsident Parker nicht nur Archäologen, sondern auch Leute vom Militär zu dieser Forschungsmission entsenden wird.“

      „Okay – wir bereiten uns dann jetzt schon mal darauf vor, unsere alte ODIN in den nächsten Tagen startklar zu machen“, entgegnete Kommodore Brigid-Thor mit einem kopfschüttelnden Grinsen, ehe sie sich mit ihren Begleitern wieder zum Gehen wandte.

      Doch noch in der Tür stehend ergänzte sie ernst: „Wir treffen uns dann Montagfrüh mit unseren Besatzungen im hiesigen Konferenzraum“, wobei man der Lemurerin deutlich ansah, dass sie am liebsten sofort zum Mount Hope nach Nevada gestartet wäre.

      „Was machen wir mit unseren Kindern, wenn wir nächste Woche nach Nevada fliegen?“, fragte Alexander Kranz, als er am darauffolgenden Montag zusammen mit Mora am Frühstückstisch seines Schwabinger Penthouses saß.

      „Die nehmen wir ganz einfach mit. Schlage ich jedenfalls vor. Platz haben wir auf der MHORA-X ja genug und unsere Mara-Kinderschwestern können sich ja um Mora-Lisa und Alexander-Max kümmern, wenn wir mal selber in Nevada in irgendwelchen unterirdischen Kavernen herumkriechen. Oder hast du was dagegen?“

      „Nein, die beiden sind ja bald anderthalb Jahre alt – und wir beide wissen, dass sie mit ihren unglaublichen Parasinnen geistig viel reifer sind, als es ihrem Alter entspricht.

      Außerdem kommt ja auch unser alter Freund Oskar 1 mit an Bord. Und wir wollen unseren Kids doch keine Trennung von ihrem liebgewonnenen Mentor und Lehrmeister zumuten. Dagegen würden sie sich nämlich zu wehren wissen und wir hätten dann eventuell zwei blinde Passagiere an Bord. Vergiss nicht, die zwei können auch teleportieren“, lachte Alex jetzt los.

      „Gut, dann wäre das ja geklärt. Wie sieht’s mit unserer Besatzung aus? Wissen alle schon Bescheid? Und denkst du, dass wir auch General Lange und seine Sicherungskräfte brauchen werden?“, fügte er umgehend hinzu.

      „Hubert Lange und seine Leute werden wir auf gar keinen Fall hierlassen. Das habe ich ihm schon mitgeteilt“, erwiderte Mora Kranz bestimmt.

      „Erstens fliege ich nicht los, ohne unseren bewährten, militärisch geschulten Einsatzstabsoffizier an Bord zu haben – und zweitens muss jemand ja auch die Verbindung zum Mission Command der amerikanischen Streitkräfte halten, die uns Präsident Glenn Parker ganz sicher zur Unterstützung auf die Pelle schicken wird.

      Ist zwar ’ne ziemlich einsame Gegend, in die wir da reisen, aber seine Leute müssen ja das Gebiet um den Pyramid Lake schließlich absichern, und – was noch wichtiger ist – die Wanderwege zu diesem Gebirgszug sperren. Die Parkranger und die örtliche Polizei reichen dafür nämlich sicher nicht aus.

      Touristen oder neugierige Medienvertreter, die uns bei der Suche nur behindern würden, können wir – zumindest am Anfang unserer Forschungsarbeiten – am Pyramid Lake ganz sicher nicht gebrauchen.“

      Als die Planungsbesprechung im HQ3 der JDEF Europa am späten Montagnachmittag der vorletzten Februarwoche zu Ende ging, hatte man das weitere Vorgehen soweit skizziert, dass man sich in Folge mit den amerikanischen Experten nur noch über Einzelheiten würde abstimmen müssen.

      Mit den amerikanischen Wissenschaftlern hatte man sich ja bereits grundsätzlich geeinigt, nach den Untersuchungen in Nevada – sozusagen auf dem Rückweg nach New York – auch einen Blick auf die im Rock Lake in Wisconsin zum Teil unter Wasser liegende Limnatis-Pyramide zu werfen.

      Außerdem gab es an einem Ende des Rock Lake ja auch noch eine halbrund geformte Erdpyramide, die von den indianischen Ureinwohnern schon vor langer Zeit mit dem Namen Delta Mound bezeichnet worden war.

      Und ähnlich, wie in Irland – lagen in Wisconsin noch mehr als 800 weitere derartiger Hügel oder Mounds, die man ebenfalls untersuchen wollte.

      Insbesondere, weil gerade der Delta Mound in der Seitenansicht einer Pyramide glich oder – ähnlich, wie die riesigen Bodenreliefs in der Nazca-Ebene in Peru – die Form von Tieren hatten, die man nur aus der Luft zu erkennen vermochte.

      Als die erste Missionsbesprechung an dem besagten Montag endete, hatte die am Ende über Videokonferenz zugeschaltete larojanische Regierungschefin Shira-Khor noch einen wichtigen Hinweis gegeben. Dabei hatte sie gesagt, dass es nach der auf gut drei Monate ausgelegten Mission auf dem Rückweg einen Zwischenstopp am Ort der UN-Zentrale in New York einzuplanen sei.

      „Das ist ein obligatorisches Muss. Wir sind verpflichtet, die Staaten der Erde, insbesondere die, die inzwischen bei unserer interplanetaren Allianz mitmachen, über das Ergebnis eurer gemeinsamen Mission zu unterrichten.

      Daran führt allein schon deshalb kein Weg vorbei, weil wir keinesfalls in den Verdacht der Geheimniskrämerei geraten wollen“, hatte die Erzherzogin den Missionsteilnehmern am Ende der Konferenz klargemacht.

      Darüber hinaus hatte man an diesem Montag auch beschlossen, so früh, wie nur irgend möglich – und zwar schon