Gwain Beisemann

Drakoria - Vom Blut des Sternenwolfes


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Zweifel“ „Ihr redet wirr, nur weil die Drachen zurückgekehrt sind, heißt dies nicht das es ihr Krieg auch ist“ Antwortete Daria entnervt „Doch, genau das heißt es, ihr könnt euch vor der Wahrheit nicht verstecken“ „Das tue ich keineswegs“ „Da bin ich anderer Meinung, wir müssen akzeptieren wie es ist, und nicht anders, sonst werden wir ohne einen Kampf untergehen“ Diese Worten trafen ins Schwarze, Daria hatte sich permanent vor der Wahrheit verstecken wollen, doch langsam begann selbige sie in einem rasenden Tempo einzuholen „Ihr beide reist ins Dur Raknor, wir müssen den König der Zwerge überzeugen, und damit aus“ „Wie du meinst, aber auch ihm werde ich berichten was geschieht, wenn es nicht bereits einer der Drachen längst vor mir getan hat“ „Tu was du willst, aber befolge meine Befehle, mehr verlange ich nicht“ Ohne ein weiteres Wort zu sagen erhob sich Raikan vom Tisch, während Dwemblin jedoch sitzen blieb, einige Sekunden starrten sie sich nur regungslos an, bis der Zwerg schließlich sagte „Wir werden so schnell wie möglich aufbrechen, ich kann jedoch nichts versprechen“ „Du musst tun was du kannst, ich weiß, dass ihr Zwerge stur seid, aber ich glaube, dass du der einzige bist, der sie davon überzeugen kann an unserer Seite in die Schlacht zu ziehen“ Eine Flut von Entschlossenheit ergoss sich über Dwemblins Gesicht, man konnte merken, dass er annahm es schaffen zu können. „Ja, ihr habt Recht, wenn ich es versuche... Aber wie gesagt, sie haben mich ausgestoßen, und ich weiß nicht ob man mich auch nur in die Nähe von Ketei´Ustrum´Hon lassen wird, geschweige denn mich zum König vorlassen, wenn ich und Raikan Glück haben schaffen wir es gerade einmal bis zu den Ausläufern des Dur Raknor“ „Ich kann euch leider keine Männer zum Schutz mitgeben, aber ihr werdet eine Karte von mir erhalten auf dem der beste Weg zum Gebirge eingezeichnet seien wird, ich hoffe das genügt“ versuchte ihn Daria zu beruhigen „Ich kann und werde für nichts garantieren, die Mitglieder meines Klans werden versuchen mich unter allen Umständen wieder los zu werden“

      Kapitel 7 – Flammender Himmel

      Týr schien seit bereits mehreren Minuten extrem unruhig, ständig schwang er seinen Kopf von der einen in die andere Richtung und schnupperte die Luft ab, Ardik fragte erst gar nicht was geschah, sondern beobachtete das Spektakel nur mit Interesse, der riesige Drache senkte den Flug ein wenig, sodass sie sich nach wenigen Sekunden wieder unter der Wolkendecke befanden und sprach dann „Ich glaube ich spüre etwas, es könnte ein Feind in der Nähe sein, pass gut auf“ „Ein Feind? Was für ein Feind denn, hier ist in allen Richtungen rein gar nichts“ Widersprach Ardik vorsichtig „Doch, etwas ist hier, etwas dunkles, sein Geist ist so schwarz wie die Nacht selbst, spürst du es denn nicht?“ „Nein, hier ist nichts“ „Ihr seid immer noch ein Narr, aber man wird euch schon zurecht biegen, seid euch da sicher“ Týr zog wieder steil nach oben, wobei Ardik seine Hand wieder um eine seiner zahlreichen Halszacken klammern musste. Das Gefühl einer dunklen Anwesenheit überkam ihn von einem Moment auf den anderen, es war als würde sich ein Schatten in ihn hinein schleichen und seinen Geist von innen attackieren. Er kniff die Augen zusammen um nach dem fremden zu suchen, welches er in diesem Moment spürte, etwas leichtes konnte er in der Ferne vernehmen, doch nichts was für ihn oder Týr eine Bedrohung hätte darstellen können „Ich fühle ebenfalls etwas, es ist aber zu schwach, wahrscheinlich nur ein verirrter Vogel, aber...es“ bevor er diesen Satz zu Ende führen konnte schrie ihn Týr förmlich an „Halt dich fest und halt den Kopf unten“ Himmel und Meer vermischten sich für eine kurze Zeit lang, als sich der Drachen mit einer gekonnten Seitenrolle in die Tiefe stürzte. Für Ardik fühlte es sich an, als würde er von innen zerrissen werden, und er musste einen starken Brechreiz zurückhalten. Als er wieder bei einigermaßen klarem Verstand zu war, konnte er im Geist fühlen, wie Týr mit jemandem kommunizierte, nur leise und sehr weit entfernt, doch je klarer seine Sinne wurden, desto klarer wurden auch die Stimmen, welche ihm durch den Kopf hallten „Fin, til oiss Ørt, urn wiithan, urna werga se min Brankuna“ Es war nichts Týrs Stimme, nein, sie war dunkler und deutlich tiefer „Eå lior bi Wirnd reban, Forädder!“ Ein gewaltiges Brüllen hallte durch die Nacht, es schien aus allen Himmelsrichtungen zu kommen und schien selbst das Wasser unter ihnen erbeben zu lassen. Týr setzte zu einigen Flügelschlägen an, drehte sich einige Male um die eigene Achse und schoss schließlich wieder pfeilschnell in die Höhe. Als Ardik voll Schmerz über seinen Rücken hinweg schaute, erkannte er, dass sie etwas verfolgte, etwas großes, ein Drache! „Wer ist das?“ brüllte er zu Týr „Einer von Mutrans Schergen, halt dich sehr gut fest, versuche nicht den Helden zu spielen, dann werden wir das beide überleben“ Zwei Flammenstrahlen stießen aufeinander, als Týr sich wie einen Stein kippen ließ und ihrem Feind entgegenflog. Funken sprühten durch die Nacht, bevor die Flammen beider Drachen abebbten und sie sich wieder einige Meter voneinander entfernten. Týrs Maul qualmte noch immer von seinem mächtigen Feuerstoß. Ihr Gegenüber besaß dunkelgrüne, leicht schimmernde Schuppen, welche man selbst in der finsteren Nacht noch gut erkennen konnte, im Gegensatz zu Týr trug er ebenfalls zwei große, dolchförmige Zacken an der Unterseite seines Maules, sowie eine Art kleines Horn in der Mitte der Nase. Seine Augen funkelten gelb wie eine frische Frühlingstulpe und verliehen seinem Aussehen einen gespenstischen Anblick. Zwei Reihen scharfer Zähne hatte er genau wie Týr geblekt, und seine Klauen schienen schärfer und geschmeidiger als die des alten Drachen, insgesamt war er jedoch kleiner, so dass Ardik vermutete, dass er wohl auch einige Jahre jünger zu sein schien. Die beiden rasten erneut mit mächtigen Flügelschlägen aufeinander zu, wobei Týr dieses Mal den ersten Feuerstoß aus seinem gewaltigen Maul abgab und ihren Gegner leicht an der Oberseite eines Beines verwundete, dieser antwortete mit dem Hieb einer Pranke, welche Týr jedoch mit seinem Maul abfing und einige Male kräftig zubiss. Die beiden Drachen stürzten nun ungebremst in die Tiefe, wobei Týr nicht den Anstand machte, das Bein des brüllenden Drachen loszulassen. Sein Widersacher spie ihm einen Flammenstrahl entgegen, welcher fast Týrs gesamte rechte Kopfseite verschmorte, Ardik staunte nicht schlecht, als sich die Schuppen nach nur wenigen Sekunden regenerierten, dennoch ließ Týr durch den wohl großen Schmerz ab und beide Drachen fingen kurz über die Meeresoberfläche ihren Sturz ab, wobei ihnen Wasser gegen die Unterseite ihrer Bäuche spritzte. Der Feind drehte sofort bei und startete einen erneuten Angriff, wobei jedoch Týr wieder in die Höhe schoss und ihn das kleine Horn nur um wenige Meter verfehlte. Ardik klammerte sich fester an seinen Rücken und wollte, nein, er konnte nicht nach oben oder unten schauen. Er fühlte sich wie ein nasser Sack Mehl, welcher an einem regnerischen Sommertag vom Dach fiel, als Týr sich wieder in die Tiefe direkt auf den feindlichen Drachen stürzte, er sandte ihm einen gewaltigen Feuerstrahl entgegen, welcher die Nacht wie eine riesige, leuchtende Fackel erhellte. Doch er ließ bereits nach wenigen Sekunden nach, sobald ihr Feind ebenfalls wieder den Versuch unternahm in die Höhe zu schießen und ebenfalls ein leuchtendes Feuer zu senden, einmal wieder prallten die beiden Strahlen aufeinander und Funken sprühten, dieses Mal gewaltiger als eben in alle Himmelsrichtungen. Týr setzte zu einem Schlag mit einem Schwanz an, traf ohne große Probleme und traf des Feindes linken Flügel, ein lautes Knacken war zu hören, als dieser zusammensackte und wieder gen Boden raste. Zu Ardiks Verwunderung schien sich auch diese Wunde schnell wieder geheilt zu haben, denn der feindliche brauste wieder in Richtung Himmel. Týr umflog ihn geschickt, während er wieder einige kleine Feuerstrahlen in seine Richtung abgab. Ardik griff von Panik gepackt an Lurnars Griff, entgegen dem was Týr ihm noch vorher gesagt hatte. Wieder prallten die beiden Feuer aufeinander, kleine blaue Wellen schienen vom Ort des Zusammenstoßes auszugehen und Ardik spürte, wie mächtige Energie die Umgebung füllte. Während sein Kampfeswille stieg, erhöhte sich auch seine Bereitschaft. Er zog Lurnar mit einem Klirren aus der Scheide, als Týr und sein Feind erneut aufeinander zurasten. Klauenhiebe, versuchte Bisse, all das warfen sich die beiden Drachen entgegen, doch keiner schaffte es den anderen ernsthaft zu verletzen. Nun griff auch Ardik in den Kampf ein, er schwang sein Schwert in die Richtung des feindlichen Drachen, schaffte es sogar ein paar Mal mit der Spitze Lurnars an seinem Hals zu kratzen, doch selbst diese mächtige Klinge schaffte es kaum den dicken Schutzpanzer aus eisenfesten Schuppen zu durchbrechen „Spielt nicht den Helden sagte ich!“ brüllte Týr durch seinen Geist „Ich werde hier nicht untätig zusehen“ antwortete Ardik „Ihr seid ein Narr!“ „Aber ein mutiger“ „Es scheint so, vielleicht habe ich euch unterschätzt“ ihnen blieb keine Zeit mehr für ihr Gespräch, denn ihr Widersacher führte einen mächtigen Prankenhieb aus, welcher Týrs linken