M.Trojan

Antizock


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      „Wie glücklich ein Spieler ist, zeigt sich, wenn er alleine ist.“

      Je mehr wir uns von Angst bestimmen oder beeinflussen lassen, desto weniger Freiheit empfinden wir. Je weniger man sich frei fühlt, desto höher läuft man Gefahr, an einer Sucht zu erkranken.

      Wir lassen zu, dass die Angst über unser Denken bestimmt und erkennen leider nicht, wie sich die Säulen zwischen Recht und Unrecht unbemerkt verschieben.

      Medien und diverse Internet-Plattformen haben die Menschen darauf getrimmt, das eigene Leben mit anderen zu vergleichen. Plötzlich reicht der eigene Reichtum nicht mehr aus, man nimmt ihn nicht mehr wahr. Es gilt schöner, besser, reicher und stärker zu sein als der Rest. Wer auf dieser Reise auf der Strecke bleibt, leidet nicht selten an schwerwiegenden Depressionen.

      Es entsteht eine Generation, die bereits im Kindesalter unter enormen Vergleichs- und Konkurrenzdenken leiden müssen. Kein Wunder, dass Süchte die Menschen beherrschen, nichts anderes nährt eine Sucht mehr, als das Gefühl, keine eigene Persönlichkeit besitzen zu dürfen. Wir befinden uns in einem System, das nach und nach psychisch zerstörte Zeitbomben erschafft, und diese Tatsache können wir in unserer Gesellschaft unbestreitbar beobachten. Es herrscht bereits Panik, wenn ein fremder Mensch niest, er könnte ja tödlich krank sein. Es herrscht enorme Panik, wenn jemand seinen Rucksack am Bahnhof oder Flughafen vergisst, es könnt ja ein Terrorakt sein.

      Während wir also täglich unseren Alltag meistern, sämtliche Hürden überwinden, 8-10 Stunden arbeiten, Miete bezahlen, Schulden abbezahlen, unser Leben bewältigen und alles daran setzen, irgendwie halbwegs vernünftig über die Runden zu kommen, sind wir zugleich 24/7 einer enormen Extremsituation ausgesetzt. Ob Gesundheit bzw. Krankheit, Alltag, Politik, Arbeitsstelle, Privat-, Sex- oder Partyleben, selbst bei der eigenen Meinung oder Wahrnehmung, in jeder Situation wird uns das Gefühl suggeriert, dass wir uns in großer Gefahr befinden. Und tatsächlich geht dieser Plan auf, denn wir suchen die Nähe zur Politik, wir wollen Hilfe, aber leider bemerken wir nicht, von wem dieses System beeinflusst, beherrscht und manipuliert wird.

      In solch schweren Zeiten verlieren wir den Blick fürs Wesentliche. Wo soll all dies noch hinführen, wenn wir keinerlei Freiheit mehr besitzen dürfen?

      Die Wahrheit ist, dass es keinen Masterplan für das Leben gibt, aber feststeht, dass die Freiheit immer noch existiert, jedenfalls dann, solange wir uns nicht von imaginären Schranken eingrenzen lassen. Sie versäumen nichts, wenn Sie nicht stündlich die Nachrichten verfolgen, ähnlich ist es mit all den Internet-Plattformen wie Instagram, Facebook, Twitter und Co., Sie leben Ihr Leben nicht für Internet-Giganten, sondern für sich selbst.

      Seien Sie sich selbst bewusst und erkennen Sie Ihren persönlichen Wert, umgeben Sie sich mit Dingen, die Ihnen guttun und vermeiden Sie alles Negative bzw. alles, was Sie negativ beeinflussen oder belasten könnte. Machen Sie sich nicht verrückt, eine gesellschaftliche Spaltung ist nur dann möglich, wenn wir es zulassen. Eine Panikmache funktioniert nur dann, wenn wir uns von der Panik bestimmen lassen.

      Solange wir uns – freiwillig – all dem Stress und der politischen Willkür aussetzen und sich zugleich die Meinung breitmacht, dass man ausschließlich unter Zwang funktionieren müsse, wird man langfristig zweifelsohne ernsthafte psychische Probleme davontragen.

      Der „einfache Bürger“ möchte sich nicht pausenlos mit seinen Gedanken auseinandersetzen, er möchte zumindest nach Feierabend mal seine verdiente Ruhe finden und dann schlägt er die Zeitung auf und liest zum Beispiel: „Bayern München gewinnt zu null“ und nur eine Seite später steht „30 Todesopfer, darunter auch Deutsche“, wir lesen solche Dinge Tag für Tag, nehmen sie jedoch nur noch bedingt wahr. Wir stumpfen enorm ab und entfernen uns dadurch immer weiter von der Menschlichkeit.

      Dass sich ein Teil der Menschen in solch einer Situation nicht wohlfühlt, versteht sich von selbst. Es wird die Spielsucht niemals entschuldigen, aber womöglich versteht der ein- oder andere Leser nun, warum viele von uns bewusst den Weg in eine Spielo suchen, damit man zumindest für ein paar Stunden am Tag nicht mit dem alltäglichen Wahnsinn zu tun haben muss. Ich wollte einfach nur abschalten, egal wie. Ich wollte die Realität dadurch leichter verarbeiten können, aber feststeht, dass ich nichts tat, außer die Realität zu verdrängen und zugleich viele weitere Probleme zu erschaffen.

      In einer dauerhaften Stressphase finden wir keinen klaren Gedanken mehr und neigen zwangsläufig zu Fehlern. Ein Mensch, der sich nicht entspannen kann, kann und wird nicht gesund bleiben können.

      Um die Spielsucht jedoch erfolgreich zu isolieren, müssen Sie 100 Prozent Ihrer vorhandenen Kräfte abrufen können, aber bislang vergeuden Sie über die Hälfte Ihrer Kräfte dafür, um die Gesundung indirekt zu verhindern bzw. sie zu verzögern.

      Ich kann mich von Angst beherrschen lassen oder ich beherrsche die Angst. Alles was Sie bisher tun, alles davon erhöht Ihren Stresslevel und somit können Sie keinen klaren und vernünftigen Gedanken mehr finden. Sie können meine Texte infrage stellen und bewusst kritisieren oder Sie verstehen den Sinn im Gesamtzusammenhang und ziehen die Kraft daraus.

      Ich verlange keine Perfektion, sondern den Willen zu handeln. Sucht gedeiht dank bzw. durch seelische Schmerzen, Sie müssen bewusst und mit klarem Verstand dagegen vorgehen. Sie müssen den einen ganz bestimmten Gedanken wählen, der Sie dazu bringt, entschlossen am Ausstieg festzuhalten. Entspannen Sie sich, behalten Sie einen kühlen Kopf und lassen Sie nicht zu, wie man versucht, Sie von außen zu zerstören. Sie müssen Ihre Gedanken klar ordnen, denn nicht alles ist so, wie man es Ihnen nahebringen möchte. Vertrauen Sie auf Ihren gesunden Menschenverstand und auf Ihre vorhandenen Instinkte, denn alles ist vorhanden, um ein gesundes und glückliches Leben führen zu können.

      Ein vernünftiger klargewählter Gedanke reicht bereits aus, um einer Sucht endgültig widerstehen zu können, doch es reicht ein falschgewählter Gedanke und man befindet sich bereits erneut am Automaten und stellt sich zugleich die Frage, wie all dies nur geschehen konnte?

      Sie dürfen Ihre Fehler nicht als Schwäche und Ihre Persönlichkeit nicht als fehlerhaft abtun. Stellen Sie Ihr Licht nicht unter den Scheffel. Vielmehr müssen Sie verstehen, dass Fehler völlig in Ordnung gehen, solange Sie daraus lernen möchten.

      Der größte Fehler besteht darin, dauerhaft zu versuchen, keinerlei Fehler zu begehen. Denn ab diesen Zeitpunkt, setzt man sich enorme Grenzen und hindert sich selbst daran, sich frei entfalten zu können.

      Sobald man seine Komfortzone verlässt und sich bewusst dazu entscheidet, einen Fehler in Kauf zu nehmen, um größer, um stärker, mächtiger oder erfolgreicher – als bislang – zu werden, wird ein Fehler nicht mehr als solcher wahrgenommen. Er dient unserer Lernkurve und genau das sollte auch jeder weitere Fehler darstellen. Ein Fehler sollte dazu beitragen, dass wir uns freiwillig weiterbilden möchten.

      Der Gründer von IBM wurde gefragt, wie man in seiner Firma aufsteigen könnte? Und er sagte sinngemäß: „Verdopple deine Fehlerquote.“.

      Wer nichts riskiert, setzt im Grunde alles daran, dass andere etwas riskieren und erfolgreich sind.

      Man erreicht das angeblich Unerreichbare nicht dadurch, indem man Wege, Gedanken und Taten eines anderen nachahmt. Nein, man wird nur dann einen einzigartigen Weg erschaffen, indem man etwas riskiert und zugleich an der eigenen Vision festhält, anfängliche Fehler begeht, diese analysiert, behebt und den Weg mehrmals perfektioniert, und dann bzw. dadurch wird man das erhoffte Ziel erreichen.

      Ich weiß, dass Sie in diesem Moment große Zweifel haben und das ist völlig normal. Immerhin wurden wir bereits dank bzw. durch unser Schulsystem darauf geprägt, keine Fehler begehen zu dürfen. In jeder Klausur werden Fehler gezählt, man wird daran gemessen, so wenige Fehler wie möglich zu begehen.

      Die Zahl „1“ stellt oftmals mehr wert dar, sobald das Wort „Note“ davorsteht. Menschen fühlen sich dadurch intelligent(er). Ich bin mir nicht sicher, wie genau eine Zahl die enorme Leistung eines Menschen darstellen könnte, aber eine Vielzahl von Menschen halten daran fest. Warum? Weil man es ihnen jahrelang in der Schule gepredigt und eingeflößt hat, und niemand