Venushügel. Mein Rücken biegt sich wie eine Feder. Ich stöhne, ich greife nach ihm, versuche seinen erregten Penis in die Hand zu nehmen, doch er entzieht sich mir.
Als die Erregung in mir zu explodieren droht, legt er sich endlich auf mich und dringt in mich ein. Ich umschließe ihn mit meinen Schenkeln. Seine rhythmischen Bewegungen führen mich erneut zum Orgasmus. Markus Stöße werden eindringlicher. Beide stöhnen wir laut auf, dann bewegt er sich drei-, viermal langsam und verharrt erschöpft. Ich streichle sanft seinen Rücken und wünsche mir, dass er so auf und in mir liegen bleibt.
Markus hebt den Kopf, sieht mich an und beginnt mein Gesicht mit Küssen zu bedecken. Endlich finden seine Lippen meine und wir küssen uns inniglich.
Erneut beginnt er sich rhythmisch zu bewegen. Ich fühle wie seine Erektion mich ansteckt und wir lieben uns ein zweites Mal mit der gleichen Intensität.
Noch nie habe ich Sex so überwältigend erlebt. Ich dachte immer, mit Mustafa war es einzigartig, aber Markus sollte mich eines Besseren belehren. Jetzt kann ich zugeben, mir fehlt es offensichtlich an jeglicher Erfahrung.
Einen Augenblick bleibt er auf mir liegen und legt seinen Kopf in meine Halsbeuge, dann hebt er sich von mir ab und legt sich neben mich auf den Teppich. Wir haben kein Wort gesprochen. Jetzt sagt er beinahe flüsternd: „Das war von meiner Seite nicht geplant. Und wir haben nicht verhütet. Wirklich wie zwei Primaner“, fügt er noch lächelnd hinzu.
„Ja“, kann ich nur beipflichten, „dieses Verhalten war nicht erwachsener und reifer Menschen würdig.“
Zunächst schaut er mich erstaunt an. Als er feststellt, dass ich lächle steht er auf. Ich liege immer noch auf dem Teppich. Nun fühle ich mich verpflichtet zu sagen: „Ich habe keine ansteckenden Krankheiten und auch nicht AIDS. Um ganz ehrlich zu sein, ich hatte schon sehr lange keinen Sex mehr.“
Er steht über mir und hält mir seine Hand hin. Ich ergreife sie, er zieht mich hoch und schließt mich fest in die Arme. Seinen Atem an meinem Ohr höre ich ihn sagen: „Ich habe auch keinerlei ansteckende Krankheiten. Das ist jedenfalls geklärt. Aber es besteht die Gefahr einer Schwangerschaft. Auch wenn ich nichts dagegen hätte, erscheint mir das doch ein wenig zu früh.“
Ich schüttle den Kopf und antworte locker: „Keine Gefahr. Ich bin über Jahre nicht schwanger geworden. Mach dir keine Sorgen.“
Markus schaut sich im Wohnzimmer um, das wie ein Schlachtfeld aussieht. „Ich muss jetzt gehen“, sagt er dann leise, beinahe traurig.
„Markus, du kannst doch hier schlafen.“
„Ja, das schon, aber dann muss ich morgen früh raus. Ich will dich nicht stören.“
Ich lege meine Arme um seine Taille. „Wie du willst. Du störst mich nicht, im Gegenteil. Ich kann dir sogar eine neue Zahnbürste geben. Mit Rasierzeug hapert es allerdings. Oder wartet zu Hause jemand auf dich? Dann möchte ich dich natürlich nicht aufhalten.“ Schon keimt Eifersucht in mir auf.
Nun schließt er mich wieder fest in die Arme und sagt: „Ich schwöre dir, niemand wartet auf mich. Hältst du mich für so gemein und hinterhältig?“
„Nein“, sage ich kleinlaut, „aber das hätte dir jetzt den Rückzug erleichtert.“
„Was soll denn das heißen: Rückzug. Meinst du, ich wollte einen One-Night-Stand und Tschüs? Nein, mein Liebes, so leicht mache ich es dir nicht.“ Er scheint über meine Bemerkung nicht verärgert zu sein. Nun streichelt er mein Haar. „Also, dann rück mal die Zahnbürste raus und stell den Wecker auf sechs Uhr. Du hast es so gewollt. Rasieren muss ich mich in der Praxis und umziehen auch. Ich will versuchen vor den Sprechstundenhilfen dort zu sein, sonst verstummt der Gesprächsstoff den ganzen Tag nicht.“
Ich zeige ihm das Badezimmer, gebe ihm ein frisches Handtuch und die Zahnbürste, die ich beim Besuch seiner Praxis bekommen habe. Gleichzeitig biete ich ihm an, sich zu duschen, wenn er das möchte.
Bevor er die Tür zum Badezimmer schließt, sage ich kurz: „Schön war es.“
„Ja“, ist seine kurze Antwort und schon macht er die Türe zu.
Während er im Bad verweilt, stelle ich den Wecker auf sechs Uhr. Ich bin nach wie vor im Evakostüm. Aus dem Schrank suche ich den größten Schlafanzug, den ich habe und lege ihn aufs Bett. Anschließend nehme ich einen Kleiderbügel, hänge sein Hemd und den Anzug darauf. Socken und Unterwäsche trage ich mit ins Schlafzimmer. Dann hole ich meine Kleidung und räume sie weg.
Inzwischen ist Markus im Bad fertig und kommt zu mir ins Schlafzimmer.
Er stellt fest: „Ganz schön ordentlich. Der Anzug bedankt sich. Stört es dich, wenn ich nackt schlafe?“
„Nein, ich möchte nur nicht, dass du dich erkältest. Aber es stört mich natürlich nicht. “
„Ich ziehe heute keinen Schlafanzug an“, erklärt er mir.
„Das brauchst du auch nicht“, sage ich nur und gehe ins Bad.
Meine Schminke hat schon bessere Tage oder Stunden gesehen. Ich entferne die Restbestände. Dann dusche ich kurz und putze mir die Zähne. Als ich wieder ins Schlafzimmer komme, macht Markus mir ein Zeichen, unter seine Decke zu schlüpfen.“
„Hier ist vorgewärmt“, erklärt er lachend.
Zwischenzeitlich ist es halb drei Uhr geworden. Ich lösche das Licht. Wir geben uns im Dunkeln einen Gute-Nacht-Kuss. Dann schlafen wir. Ab und zu wache ich auf und fühle Markus warmen Körper neben mir. Mit jemandem in einem Zimmer zu schlafen ist gewöhnungsbedürftig, stelle ich fest und nicke zufrieden und glücklich wieder ein.
Freitag, 6. November
Um sechs Uhr reißt uns der Weckers aus einem viel zu kurzen Schlaf. Markus regt sich nicht. Recht hat er! Ich beuge mich über ihn und küsse ihn auf die Wange, die er mir jetzt unrasiert und kratzend entgegenstreckt. Er dreht sich langsam um, zieht mich an sich und sagt:
„Bleib nur liegen, ich stehe auf und gehe.“
„Nein, nein“, erwidere ich schnell. „Ich mache dir Frühstück. Was möchtest du?“ Bei diesen Worten rolle ich auf die andere Seite des Bettes, schalte die Nachttischlampe an und hieve mich schweren Herzens auf meine Füße. Nun stehe ich, also kann ich ins Bad gehen, um mir etwas Wasser ins Gesicht zu spritzen. Ich ziehe den Bademantel über den nackten Körper und kehre ins Schlafzimmer zurück.
„Also, was möchtest du?“ Er ist auf den Beinen und steht wie Gott ihn geschaffen hat vor mir. Welch schöner Anblick!
„Eine Runde Sex“, grinst er mich an und sagt dann ernst: „Wenn du schon darauf bestehst, mach mir doch bitte Kaffee“, er kommt auf mich zu, küsst mich schnell auf den Mund und verschwindet in Richtung Badezimmer.
Ich gehe in die Küche. Gähnend schalte ich den gefüllten Wasserkocher an. Inzwischen stelle ich Brot, Butter, Marmelade, Wurst und Honig auf ein Tablett. Auch zwei Kiwis liegen auf einem Teller. Markus erscheint in der Küche. Ich strecke ihm die alte Kaffeemühle entgegen, in die ich zuvor die Bohnen gefüllt habe.
„Was ist das denn?“ Mein Lover starrt erstaunt auf die Kaffeemühle à la Großmutter. „Wo hast du die denn her?“ Er hält sich die Mühle vor die Augen, so als würde er am frühen Morgen noch nicht richtig sehen.
„Flohmarkt“, erkläre ich wahrheitsgemäß, drücke ihn auf den Stuhl und führe mit der Hand die Geste vor, dass er zu mahlen beginnen kann.
Artig dreht er an der Kurbel. Man hört das knackende Geräusch der Bohnen, die von der Mühle zermalmt werden. „Das musste ich bei meiner Oma immer machen“, schwelgt er in Erinnerungen.
„Tja, nur, dass du nicht deine Oma vor dir hast.“ Ich trete vor ihn hin und öffne ein klein wenig meinen Bademantel. Noch bevor er die rechte Hand nach mir ausstrecken kann, ziehe ich den Bademantel wie einen Vorhang zu und trete einen Schritt zurück. Er lässt seine Hand wieder auf die Kurbel der