Das Lebenslust-Prinzip. Andrea Länger

die Verbindung zur Welt zu verlieren. Angst, nie mehr eine Liebesaffäre zu erleben. Angst, unfruchtbar zu werden. Angst, einfach weg zu sein. Angst, alles loslassen zu müssen. Die Angst, im Alter von 35 Jahren an Brustkrebs zu sterben. Die Angst, die Therapien nicht durchstehen zu können. Die Angst, diese Krankheit psychisch nicht durchzustehen. Die Angst, das Falsche für meine Genesung zu tun. Die Angst, nicht genug gelebt zu haben, nie wirklich bei mir angekommen zu sein. Die Angst, zu dem Teil der Statistik zu gehören, die den Krebs nicht überleben. Haben sich Ihre Ängste wieder aus dem Staub gemacht, nehmen Sie Ihre Angstliste noch einmal hervor und betrachten Sie diese mit Abstand. Vielleicht wundern Sie sich im Nachhinein über Ihre Ängste und wie diese sich plötzlich so ausweiten konnten. Manche Ihrer Ängste kommen Ihnen im Nachhinein womöglich sogar absurd und überzogen vor. Mit dieser Rückschau können Sie Ihre Ängste mit der Realität abgleichen und realistischer betrachten. Sie können prüfen, ob es eine Angst gab, die berechtigt war und Sie vor einer gefährlichen Situation gewarnt hat.

      Wieder frei von Ängsten, habe ich über meine Aufzeichnungen später oft lachen müssen. Es bleibt nichts wie es ist. Nicht mal unsere Ängste bleiben. Selbst die unangenehmsten Ängste verschwinden wieder. Vielleicht hat sich hinter Ihren Ängsten Ihre Lebenslust versteckt. Sie kann wieder hervor kommen, wenn Sie Ihren Ängsten begegnet sind, sie kennen gelernt und wieder verabschiedet haben.