Juna Herold

Winner of my Soul


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Schwester sah viel ernster aus als er und sie schwieg den ganzen Weg, vom Aufzug über die Klinikgänge bis zu der Station, auf der Brian lag. Mir war klar, was das bedeuten musste, als ich meinen Mann da liegen sah.

      Über und über bandagiert und an den wenigen Stellen, an denen kein Verband war, waren Infusionen und Kabel angeschlossen.

      Die Stunden und Tage voller Hoffnungen und Zweifel waren eine schreckliche Zeit, die ich nicht in Worten beschreiben kann.

      Brian kämpfte um sein Leben und ich versuchte, ihn dabei zu unterstützen, so gut ich es konnte. Ich erzählte ihm, wie sehr wir ihn alle brauchten und liebten.

      Aber seine Verletzungen waren zu schwer und er hat das Bewusstsein nicht wiedererlangt, wir konnten nicht mehr miteinander sprechen.

      Am dritten Tag – ich hatte gerade ein paar Stunden zuhause geschlafen, weil sie mich heimgeschickt hatten, - kam der fürchterliche Anruf aus dem Densewood County Hospital, den ich nie erhalten wollte.

      Danach war alles ganz anders und endgültig nichts mehr wie vorher.

      *

      Es ging weiter. Irgendwie. Es musste ja weitergehen.

      Hätte ich mich selbst aufgegeben, wäre das auch das Ende meiner beiden Kinder gewesen, die in mir wuchsen. Es war meine Aufgabe und meine Pflicht, sie zur Welt zu bringen, das wusste ich, denn sie waren das Vermächtnis meines Mannes.

      Einige der Menschen, die mir anfangs geholfen haben, kennen mich heute schon fast nicht mehr. Manche sind weggezogen, manche haben einfach nur genügend eigene Probleme, aber ich bin jedem einzelnen für immer dankbar, der mir in dieser Zeit beigestanden hat.

      Allen voran meinem Nachbarn Shawn, dessen Frau schon damals sehr oft beruflich unterwegs war.

      Ihm konnte ich einfach alles erzählen, von alltäglich bis philosophisch, ihn interessierte alles und er fragte von sich aus, wie er mir helfen konnte. Ich musste ihn nicht darum bitten. Er wich mir auch nicht aus, wenn ich traurig war. So lang danach … Manchmal sind da eben lange Momente, die einem die Tränen in die Augen treiben. Das passiert so lange, bis aus der schmerzenden Erinnerung Dankbarkeit für das Erlebte werden kann. Es braucht Zeit und manche Wunden heilen trotzdem nie.

      Inzwischen sind meine beiden Kinder viereinhalb Jahre alt. Die Jahre sind, im Nachhinein betrachtet, wirklich unglaublich schnell vergangen. Es waren die härtesten und auch schöne Jahre. Bittersüß sozusagen.

      Nach Brians Tod habe ich mir fest vorgenommen und mich auch bis heute strikt daran gehalten, dass ich nie mehr einen Mann lieben werde. Schließlich könnte ich ihn eines schönen Tages, - Knall auf Fall und völlig unvorbereitet, - wieder verlieren. Das wollte ich niemals mehr erleben.

      Wenn ich es genau nähme, käme nur ein einziger Mann in Frage, aber Shawn ist nun einmal vergeben. Und ich brauche ganz bestimmt keine verzehrende Liebe oder ein Dasein als heimliche Affäre im Hintergrund. Mit der Gewissheit, dass ich zwar den Krankenwagen sehen würde, mit dem man meinen Geliebten ins Krankenhaus bringt, aber kein Arzt der Welt mir Auskunft über seinen Gesundheitszustand geben dürfte, weil ich weder verwandt noch verschwägert wäre. Nein danke! Oder wenn wieder mal ein neues Virus über die Welt zieht? Dann wären wir über Wochen oder Monate getrennt und jeder von uns wäre mit dem zusammen auf engstem Raum, mit dem er es laut Papier sein muss!

      An der Stelle frage ich mich immer, wie es sein kann, dass die Päpste, die so ein Zusammenleben in einer unglücklichen Ehe nie erlebt haben, über uns bestimmen, dass wir im Zweifel ein Leben lang so leben müssen. Mit genau dem oder der einen …

      Jedenfalls fällt der Mann, den ich in der Zeit nach Brians Tod immer mehr zu lieben gelernt habe, schon einmal weg. Ganz einfach, weil eine andere Frau schneller war als ich, ihn geheiratet hat und nun mit ihm zusammenlebt. Weil er nicht in Frage kommt! Gott! Shawn ist verheiratet, er gehört zu einer anderen Frau und ich muss das akzeptieren und zusehen, dass ich eine andere Seele finde, die mich ergänzt.

      Bald.

      Denn ich bin soweit, dass ich mir wieder einen Mann in meinem Leben vorstellen kann, ja, sogar im Haus. Den Richtigen. Weil ich auch erwachsene Liebe brauche, nicht nur die meiner Kinder, obwohl ich ohne sie die ganzen Jahre nicht überlebt hätte. Sie haben mir gezeigt, dass ein paar Tränen tagsüber schon mal okay sind und sie das gut in ihre kindliche Welt einbauen konnten.

      Aber wenn ich mal länger weinen wollte, durfte das nur nachts sein, wenn mich mein Kopfkissen trösten musste. Sie hatten ja recht, dass sie mich tagsüber so fröhlich wie möglich brauchten und da überschütteten sie mich auch mit ihrer Zuneigung. Ich glaube, so sensible und brave Kinder hat sonst keine Mum auf der ganzen Welt.

      Was mich zum Umdenken gebracht hat, dass ich es doch noch einmal mit der Liebe versuchen möchte? Ein einwöchiger Surfkurs mit Fitnessprogramm. Der Hauptgewinn in einem Preisausschreiben.

      In dem Brief, der mir diese Nachricht überbracht hat, stand ganz einfach: Katie Heart, you are the winner of the day!

      Und ich wusste zunächst überhaupt nicht, wie mir geschah.

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