Armin Pangerl

Tagebuchblätter 2013-2018


Скачать книгу

      Bald habe ich Jahrestag von meinem Speiseröhrenkrebs OP. Heute sind wenig Leute da im Projekt. Ich warte schon ganz verzweifelt auf meinen Nebenkostenbescheid von der Kommunalen Arbeitsförderung. Postnachsendeantrag habe ich gestellt. Bin gespannt wann der Bescheid da ist. Beschleunigen kann ich es nicht. Ich sollte loslassen und geduldig sein. Ich werde es ändern können. Habe Urb einen Stift gegeben. Bin gespannt ob ich ihn wiederbekomme.

      19.08.2013

      Letzte Woche Donnerstag hatten wir Sommerfest. Alle waren da. Alle die derzeit ins Projekt kommen. Ich habe gegrillt; leider war ich der Einzige der was zum Grillen dabei hatte. Habe an alle ein kleines Stück Pollo Fino verteilt. Ich hätte 2 Kilo bringen können. Der Salat von Toby hat mir am besten geschmeckt.

      22.08.2013

      Muss meine Bilder in der Arena abbauen. Das bedeutet wahrscheinlich keine Mieteinnahmen mehr. Wie schade, mir zittern die Hände dabei. Auch das werden wir schaffen. G. und ich. Sie hatte jetzt drei Wochen Urlaub, das war schön. Sie unterstützt mich in allen Bereichen. Ich habe wegen ihr keine Angst. Sie wird für mich da sein. Und ich werde ja nicht jünger. Ich bin sehr dankbar deswegen. Etwas Besseres hätte mir nicht passieren können. Nachher gehe ich noch Wurst kaufen. Ein bisschen Lyoner und Salami. Und eine Flasche Cola. Ein bisschen was Süßes und was Salziges. Ich habe noch dreißig Euro für den Monat. Das ist nicht viel. Aber auf mein Sparbuch liegt noch etwas Geld. Werde ich aber zum Geburtstag von G. brauchen. Da zahle ich das Frühstück in der Arena. Morgen in einem Monat wird G. 43 Jahre alt.

      02.09.2013

      Bin heute mit dem Fahrrad hergefahren. (Projekt) Tabletten halten meinen Darm im Griff! Esse jeden Tag einen Apfel. Nachher habe ich noch einen Augenarzttermin. Hatte gerade eine nette Unterhaltung mit T. und AWe. Der übliche Smalltalk über „Einkaufen“ und die Kosten. Handy in Englisch by Arno. LOL. Habe Hunger aber das Schinken Croissant wollte nicht in meinem Magen bleiben. Vor zwei Tagen habe ich die erste Kürbissuppe des Jahres gemacht. Die war vielleicht lecker. Mit Wienerle (warm) Ich brauche heute Abend irgendetwas gesalzenes. Mein Gewicht ist ein bisschen runtergegangen. 86Kilo zehn weniger wären noch besser. Keine Süßigkeiten; keine Flips und Chips keine Bon-Bons und keine Cola. Dann geht das Gewicht runter.

      05.09.2013

      Diese Woche bin ich Transporter. N. + G. fahre ich in die Freizeit und die Arbeit. Nette Gespräche im Atelierprojekt. Es geht über alles Mögliche. Wohnung Haus Krankheit Gesundheit

      Meine Notizen sammeln alles Mögliche auf. Was geschieht und was mich beschäftigt. Wie es den Leuten geht. Was es zum Essen gab. Und wie die Tage und Jahre vergehen. Jetzt ist es schon 5 Jahre her das G. und ich zusammen sind. Ich bin so froh das sie mich liebt. Heute sind zwei neue Damen da. Sie müssen sich erst orientieren. Ich habe das Auto und könnte nach OG fahren; aber das ist mir zu anstrengend. Urb vermisse ich. Wo er wohl ist? Jetzt wird es voll. Die Leute freuen sich das der Brand durchgeführt worden ist. Allen voran A. F. und C. R. Dichter kann man es nicht herholen. M. K. ist auch mal wieder da! Ihre Bilder entstehen ganz langsam. In einem stetig währenden Prozess. Ich bin der Beobachter und kann nur schauen und sehen was geschieht. Und aufpassen das keine Farbe auf meinen schönen Aufschrieb fällt. Wenn sie die Farbe aus der Flasche holt. Ob ich wohl noch einen Burger essen gehe? Das wird wieder ein langer Abend. Aber heute Abend kommt Enterprise die Serie; da freue ich mich schon. Ob ich wohl noch einen Döner esse gehe.

      09.09.2013

      Gestern vor fünf Jahren bin ich wegen Speiseröhrenkrebs operiert worden Heute geht es mir ganz gut. Kein Durchfall wie sonst immer. Vielleicht liegt es an der Heilerde die ich nehme. Pupsen musste ich heute Morgen heftig. Kaffee schmeckt mir heute besonders gut. A. D. Ist heute auch da. Ein inzwischen seltener Auftritt. Urb eine SMS geschickt. Arno malt genau wie Jan und eine ehemalige Patientin aus der TK

      →Tagesklinik. Beim Zahnarzt war ich heute Morgen über eine Stunde auf dem Stuhl gesessen. Jetzt tun mir die Schneidezähne weh. Aber das wird bald vorbei sein. In vierzehn Tagen geht es weiter. Da kommen die Kronen drauf. Genug für heute. Ich bin hungrig und müde.

      16.09.2013

      Ich bin frei; kann machen was ich will. Heute bin ich der erste im Mal Raum. Habe ein wenig über meine Erfolge erzählt. Auf der Postbank war ich; mir wurden 70.-€ abgebucht. Weiß nicht für was? Ich werde es beim nächsten Kontoauszug sehen. Eine neue Praktikantin ist gekommen. Von der KFH in Freiburg. Und eine neue zu Besuch. Sie ist aber verängstigt. Läuft ein wenig orientierungslos rum. Kann mich aber nicht um sie kümmern. Dafür reicht meine Kraft nicht aus. Nachher esse ich noch Weißwürste. Mikrowellen warme Weißwürste. Ich habe aber auch Lust auf was Süßes. Cashewkerne gesalzen. Lecker. Ich glaub ich fahre noch in den Aldi und hole mir was zu essen. Kita der Hund von T. F. ist heute so unruhig. Arno hat die neue CD von Elton John mitgebracht. Sehr schöne Musik. Gedanken fließen frei und fliegen wie Schmetterlinge. Von denen ich dieses Jahr schon recht viele gesehen habe. Und immer sind sie weiß. Fliegen immer gegen den Wind. Über alle Hindernisse hinweg. Wir bekommen schon wieder Besuch. Wir werden ausgespäht voll ätzend.

      19.09.2013

      Habe gerade T.M. kennengelernt. Sie hat Gedichte auf Russisch geschrieben. T. F. und Toby gehen heute in die Praxis von Krüger Schirmer, dort werden Bilder gehängt. Niemand weiß wie lange. Miete gibt es auch keine dafür. Erst in Offenburg werden wir Miete bekommen. So hoffe ich. G. schickt mir immer so tolle SMS. MRR ist gestorben. Deutschland geht einer der wichtigsten Moralitäten verloren. Und T. F. vergisst mal wieder ein Bild von mir mitzunehmen. Habe ihm ein Bild von 2004 mitgegeben. Ob das sich wohl verkauft? Mit Kita (dem Schoßhündchen hier) wird ausschließlich französisch geredet. Da fällt das Englisch das hier gepflegt wird schon gar nicht mehr auf. Neu: J. J. und T.M. Übernehme die Leitung + erzähle von Kürbissuppe was alle zum Reden bringt. Mein Rezept dazu gebe ich preis.

      26.09.2013

      Heute gibt es keine Milch zum Kaffee. AWe ruft T. F. an der ist der Retter in der Not. Besorgt einen Liter Frischmilch. Später werde ich noch Nudeln + Soße mit Hackfleisch essen. Morgen habe ich Fußpflege bei Madame Eda; einer Türkin. Ich kann mir ihren Namen einfach nicht merken. Dann geht meine Kohle zu neige. Habe nichts mehr den Monat. Wenn mich nur die S. R. anrufen würde und das Geld für den Kühlschrank rüberwachsen würde. Dann wäre mir schon geholfen. Ich könnte aber auch M. fragen ob er mir etwas Geld geben kann. Heute wird es richtig voll. Alle arbeiten. In allen Räumen. Wie das Projekt wohl ohne mich und T. F.; aussehe? Es werden ja immer mehr die daran teilhaben möchten. Was wohl der Reiz dieses Projektes ist? In Zukunft wollen wir unsere Bilder vermieten. Und eine Dokumentation sowie eine Webseite kommen auch noch auf uns zu. All das wird eine Menge Geld verschlingen.

      30.09.2013

      Heute geht es mir nicht so gut. Musste Tabletten nehmen damit mein Darm Ruhe gibt. Ich hoffe das hebt sonst muss ich wieder duschen. All das ist so peinlich und demütigend. Bin mal wieder der erste im Mal Raum. Alle anderen quatschen noch in der Küche. Mir ist heute nicht nach Gesprächen. Vor allem nicht nach depressiven Gerede. Eine Person reicht aus um die Stimmung zu verderben. Arno ist so sicher beim Malen. Er macht perfekte Linien frei Hand und seine Ideen sind echt witzig. Samstag habe ich gekocht; Minutenschnitzel; Pilze (Champions) Möhren und Nudeln. Über Kochrezepte reden wir. Spätzle Kohlrabi, Tarte aus Rosenkohl, Blätterteig. Eine neue Praktikantin. Die Frau Eda (meine Fußpflegerin) heißt „Ayas“. Kaum habe ich es gelesen schon kann ich es mir merken.

      07.10.2013

      Arno hat Geburtstag gehabt und spendiert Apfelkuchen. Lecker „saftig“. Heute Abend ist Theater im Schlachthof. Heute sind nicht so viele im Atelier. Habe T. F. gebeten mir zwei Stifte aus´m Boesner mit zu bringen. F oder S können es sein. Aber S wäre mir am liebsten. Mit meiner Lesebrille sehe ich viel besser.