Michael Aulfinger

Sie wollen doch betrogen werden!


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      Michael Aulfinger

      Sie wollen doch betrogen werden!

      Erlebnisse eines jungen Betrügers

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Prolog

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Kapitel 6

       Kapitel 7

       Kapitel 8

       Kapitel 9

       Kapitel 10

       Kapitel 11

       Kapitel 12

       Kapitel 13

       Kapitel 14

       Kapitel 15

       Kapitel 16

       Kapitel 17

       Kapitel 18

       Kapitel 19

       Kapitel 20

       Kapitel 21

       Kapitel 22

       Kapitel 23

       Kapitel 24

       Kapitel 25

       Kapitel 26

       Kapitel 27

       Kapitel 28

       Kapitel 29

       Kapitel 30

       Impressum neobooks

      Prolog

      Wer ist Harry? Sie werden sich fragen, warum sollte gerade ich die authentische Geschichte dieses jungen Mannes lesen? So viel kann er ja in seinem jungen Leben noch gar nicht erlebt haben. Sie mögen normal Recht haben, aber dieser Harry ist anders. Seine Lebenseinstellung macht seine Geschichte so interessant, auch wenn unser normales Rechtsempfinden ihn als Betrüger abstempelt. Nach dem Rechtssystem ist er es auch, aber der Weg dahin, wie es so weit kommen konnte, ist doch aufschlußreich, und der Roman hinterfragt die Ursachen, deckt dabei außerdem einige Unzulänglichkeiten in der freien Marktwirtschaft auf.

      „Sie wollen doch beschissen werden. Ich nutze es nur konsequent aus.“

      Die Handlungen im folgenden Roman sind so geschehen, deshalb mußten die Namen der beteiligten Personen geändert werden.

      Kapitel 1

      Die heiße Sommerluft durchflutete das Ingolstädter Gefängnis, als Harry seinen ersten Schrei von sich gab. Da er in der Strafanstalt geboren wurde, weil seine Mutter einsaß, begann seine Kindheit nicht gerade viel versprechend. Sie verlief im weiteren auch nicht gerade besser. Es blieb ihm nicht verborgen, daß er nicht erwünscht war. Seine Schwester auch nicht. Die ersten Jahre verbrachte er dann bei seinen Eltern. Sein Vater war ein Alkoholiker. Deshalb wurde Harry in ein Kinderheim gebracht.

      Für Harry begann eine Odyssee, die ihn von einem Kinderheim zum nächsten Kinderheim in der größeren Umgebung Ingolstadts führte. Er fühlte sich überall unwohl, und konnte keine gefühlsmäßige Verbindung, die aus Vertrauen und Freundschaft bestand, zu dem Personal oder zu anderen Kindern aufbauen. Dafür waren die Zeiten des jeweiligen Aufenthaltes zu kurz. Niemandem gelang es zu ihm durchzudringen, und so das nötige Vertrauen aufbauen zu können, um für Harry eine Bezugsperson in allen Lebenslagen sein zu können. Er entwickelte sich zu einem Einzelkind, welches in seiner eigenen Welt von Recht und Ordnung lebte. Dies äußerte sich auch des öfteren darin, daß er Geschichten erfand, und sie wiederum so glaubhaft erzählte, daß ihm anfänglich zwar geglaubt wurde. Sie entbehrten jeglicher wahren Grundlage. Das Erziehungspersonal nannte es schlicht Lügen, und so war ein unsteter Weg zu verschiedenen Kinderheimen und Erziehungsanstalten vorgezeichnet.

      Sein Schicksal schien sich zum besseren zu wenden, als er von einem Doktor der Wirtschaft nach Augsburg adoptiert wurde, als er neun Jahre alt war. Seine Adoptiveltern versuchten ihr möglichstes dem Jungen eine wohnliche Atmosphäre und eine Familie zu geben, da sie merkten, daß er viel Liebe benötigte. Aber Harrys Gier war als Kind schon so ausgeprägt, daß er damals schon Wertgegenstände an sich zu bringen versuchte, die nicht sein Eigentum waren. Kurz gesagt bestahl er damals schon seine Adoptiveltern, die Klassenkameraden und seine übrige Umwelt. Dabei stellte er sich noch nicht einmal plump und dumm an. Eine gewisse Intelligenz war ihm nicht abzusprechen. Wie ein Adler umkreiste er das von ihm ausgesuchte Objekt der Begierde. Er hat sich eine Taktik zurecht gelegt, nachdem er erst mal sondierte, die äußeren Umstände beobachtete, und dies in seinen Plan einfließen ließ, um dann im richtigen Moment zu zuschlagen. Natürlich war dies auch einem Lernprozeß unterzogen. Einige Aktionen gingen anfangs schief, so daß er erwischt wurde.

      Seine Pflegeeltern hatten viel mit ihm mitgemacht, doch war bald der Punkt des Endes der Toleranzgrenze erreicht, als er sich eines Nachmittags so darüber erzürnte, weil seine Pflegemutter ihm Stubenarrest verhängt hatte. Zum wiederholten Male hatte er seine Hausaufgaben