Frater LYSIR

Magisches Kompendium - Magie - Theorie und Praxis


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selbst Psychologe ist, laufen die unterschiedlichsten Filme vor den inneren Augen der Menschen ab. Der Titel „Psychologe“, wird meist an einen akademischen Grad geknüpft, was bei vielen Menschen regelrechte Ehrerbietung auslöst, da dieser Mensch studiert hat und sicherlich viel weiß. Aha! Wenn man dann in Gesprächen noch geschickt einbaut, dass die Psychologie eine empirische Wissenschaft ist – also eine Wissenschaft, die in Gebilde und in Tatbestände der materiellen und geistigen Welt (egal ob nun materielle Pflanzen oder geistige Verhaltensweisen) durch Experimente, Tests, Beobachtung, Nachforschung, Befragung oder Erhebungen untersucht bzw. illuminiert – hat man schon viele Menschen restlos begeistert.

      Viele Menschen ziehen sich aber auch bei dem Wort „Psychologie“ bzw. „Psychologe“ zurück, denn es ist im Allgemeinen bekannt, dass sich hier mit dem Verhalten, dem Erleben und der Handlungsweise des Menschen (teils individuell, teil universell) auseinandergesetzt wird. Viele Menschen bekommen regelrecht Angst davor, von anderen Menschen analysiert und möglicherweise sogar erkannt zu werden, da ihre Verhaltensmuster sehr oft einige Zeilen in Lehrbuch wiedergeben, so als ob man sich ein „klassisches Beispiel“ anschaut. Der patriarchische Vater, die führsorgliche Mutter, das tyrannische Kind, das als Prinz/Prinzessen hofiert wird. Menschen bekommen Angst, dass sie wirklich erkannt und verstanden werden. Es existiert die Angst, dass das eigene Fundament erkannt wird, sodass eine Identifikation stattfinden kann, warum man so ist, wie man ist.

      Diese Angst ist letztlich vollkommen unbegründet, denn so, wie die Psychologie selbst nicht klar in einen Bereich eingeordnet werden kann, so kann man im Normalfall auch nicht den Menschen „mal eben“ einordnen – doch was ist der Normalfall. Viele Menschen entsprechen leider den klassischen Lehrbüchern, da die Individualität von der aktuellen Gesellschaft Stück für Stück minimiert wird. Sexuelle Vorlieben, neurotische Ticks, materielle und psychologische Verhaltensweisen werden zwar in den Medien breit getreten, immerhin gibt es unendlich viele Shows, wo sich Menschen prostituieren und sich der Öffentlichkeit anbiedern, ohne Rücksicht auf Verluste, doch wird dies einfach in den Topf der Toleranz geworfen und kein einziges Mal hinterfragt. Wenn man magisch aktiv ist, kann man den Großteil der Menschen lesen wie ein Buch. Man muss nur ein paar Gesprächsfetzen verwenden, einen Scann des Mental- und Emotionalkörpers ausführen und um ganz sicher zu gehen, sich den Spirituellen- bzw. Kausalkörper energetisch anschauen. Die extrahierten Informationen sind mehr als ausreichend, um den Menschen zu erkennen. Wenn man dann auch noch via Numerologie oder Astrologie den Namen, das Geburtsdatum, die Geburtszeit und die Radix angleicht, gibt es keine echten Geheimnisse mehr. Hierzu benötigt man aber echtes magisches Fachwissen, welches man sich selbst beibringen kann. Doch dies bedeutet auch Arbeit, die mit Wille und Disziplin gestemmt werden muss.

      Wille und Disziplin findet man auch in der Psychologie, denn die Psychologie besitzt latente Zugänge zur Naturwissenschaft, zur Sozialwissenschaft und auch zur Geisteswissenschaft. Dennoch kann man sie keinem Feld voll und ganz zuordnen. Zwar kann man beliebig viele weitere Kategorien „erfinden“ (wie Kognitionswissenschaft, Verhaltenswissenschaft oder auch Neurowissenschaft), doch würde dies zu einer endlosen Kaskade führen, die mehr Chaos als Ordnung produzieren würde. Kontraproduktiv also, sodass man diesen Pfad nicht wählen sollte. Daher nimmt man lieber die Einteilung in „akademische Psychologie“ (welche man in viele, viele weitere Bereiche aufteilen kann) und der Alltagspsychologie.

      So, so, es gibt also eine Alltagspsychologie. Erinnert irgendwie einwenig an den Begriff „Magie im Alltag“, oder? Und genau dies kann man sogar gemeinsam betrachten – nur mit dem Unterschied, dass man jetzt verstärkt mit dem Begriff „Gaoma“ arbeiten muss, um eine bewusste Trennung zu vollziehen.

      Magie und Gaoma im Alltag kann man mit theatralischen Begriffen wie „Auralesen“, „Chakrenanalyse“, „Körperenergiefeldanalyse“ oder „Geistesblitz“ beschreiben. Man kann aber einfach auch nüchtern akzeptieren, dass man mehr als 5 Sinne hat und dass man diese auch sehr gezielt einsetzen kann. Wenn man mit den jeweiligen „Fachbegriffen“ umgehen will und kann, und diese nicht zur Selbstbeweihräucherung verwendet, kann man sie ohne Weiteres verwenden. Doch leider ist es mit diesen Begriffen wie mit der Aussage „Ich bin Psychologe“ – die meisten Menschen haben Angst davor, dass jemand eine Aura, die Chakren oder die Energiekörper im Einzelnen erkennen, lesen und sogar scannen kann. Daher ist es auch hier wieder wichtig, Begriffe zu verwenden, die keine vorprogrammierten Codierungen ablaufen lassen, sodass das Ego eines Menschen Angst und Furcht bekommt. Angst und Furcht sind hierbei normale Verhaltensmuster, denn die eigenen Masken, die man im Alltag, auf der Arbeit und in den eigenen vier Wänden – in der Familie und / oder Partnerschaft – trägt, sind sinnige Schutzmechanismen. Leider muss man in dieser Welt funktionieren, auch wenn immer von Toleranz gepredigt wird.

      Toleranz ist ein Faksimile und wenn man die Toleranz (wortwörtlich das Maß, was ein Mensch ertragen kann) ausloten will, wird man schnell erkennen, dass Toleranz plötzlich doch nicht so toll ist. Man wird in Schubladen gepresst und muss sich gefälligst der „toleranten Gesellschaft“ anpassen.

      Und genau dies ist der Sprung zur magischen Praxis. Die vorprogrammierte Codierung ist eines der wichtigsten Werkzeuge der Gaoma und funktioniert nach dem klassischen Schlüssel-Schloss-Prinzip. Alles in der Magie funktioniert nach diesem Prinzip, jede Energiearbeit, jedes Ritual, jeder Erfolg, jeder Misserfolg. Es geht um Aktionskaskaden, die man auslöst, wenn man mit einer fokussierten Arbeit beginnt. So müssen sehr deutlich die Begriffe Placebo- und Nocebo-Effekt in Bezug auf eine gaomatische Arbeit beleuchtet werden. Hierbei ist es egal, ob es nun um ein großes Ritual, um eine Meditation, einen Talisman oder um einen Fluch geht. Wenn ich nicht mit MEINER ENERGIE bei der Sache bin, wird nicht viel passieren. Wenn ich nicht meine Seele, meinen Kern, mein Kraftwerk anzapfen kann, wird die magische Arbeit ein niedliches Schauspiel bleiben. Ferner ist hier auch der Glaube essenziell. Dies gilt beim Segen und natürlich auch beim Fluch zu gleichen Teilen. Gerade bei einer Verfluchung ist es perfekt, wenn das „Opfer“ lauthals tönt, dass es an so einen Quatsch nicht glaubt! Je lauter geschrien wird, desto effektvoller sind die Resultate – zumindest zeigt dies die Praxis immer wieder und wieder. Das Gebiet der Schadensmagie ist ein sehr effektives Spielfeld der Gaoma, denn gerade Flüche und magische Angriffe gehen Hand in Hand mit einem Glauben, der in jedem Menschen verankert ist. Es werden Muster angesprochen, die man zwar als Aberglauben, Albernheiten und Schwachsinn abtun kann, doch man wird durch das Aussprechen eines Fluches in einen Bereich der menschlichen Psyche gehen, die unendlich viele Unsicherheitsfaktoren besitzt. Man muss nicht an einen Fluch glauben, damit sich dieser manifestiert. Man muss auch nicht daran glauben, dass man von einem Auto überfahren wird und doch kann es geschehen. Im Grunde glaubt jeder Mensch an übernatürliche Dinge – jeder Mensch.

      Flüche und Verwünschungen passen genau in dieses Konzept, und wenn ein Fluch laut ausgesprochen wird, wird ein Muster bedient, dass der Intellekt des jeweiligen Menschen nicht zu 100% als wahr oder falsch abtun kann. Irgendwie hat man „schon mal davon gehört“, dass es so was wie Flüche gibt. Natürlich glaubt an so einen Quatsch nicht, doch gehört hat man so was schon. Ja, ja, gehört schon! Aber so was gibt es nicht. Wirklich nicht. Wer glaubt denn schon an Flüche? Nein, nein … Flüche gibt es nicht und die ganzen kleinen Unglücke, die Pechsträhnen sind alle aus Zufall entstanden. Ja, ja, alles ist Zufall, denn Flüche gibt es nicht – auch wenn man ja schon mal von Flüchen was gehört hat. Der einfachste Weg, einem Fluch entgegenzuwirken, ist selbst einen energetischen Angriff zu fahren – ohne Rücksicht auf Konsequenzen und Verluste. Es gibt immer wieder Menschen, die sich ihre ethnische Herkunft zunutze machen und in die Bresche der Vorurteile hineinspringen. Der Glaube oder die Vorurteile, dass alle „Zigeuner einen verfluchen können“, existiert nun einmal in Europa. Dieses Muster wird von manchen Ethnien ausgenutzt. Warum nicht. Interessant wird es nur, wenn diese Menschen an andere magische Menschen geraten und man sofort klarstellt, dass es ab dieser Sekunde Krieg geben wird und dass man alle nur erdenklichen Kräfte und Wesen herbeirufen wird, um die betreffende Person und deren gesamte Familie zu bestrafen. Der Blick ist wirklich unbezahlbar, gerade dann, wenn man auch noch eine kurze Anrufung ausführt und ggf. irgendwelche bekannte Energien herbeiruft. Flüche sind kein Spiel, und wenn man sie aussprechen will, muss man auch mit entsprechenden Reaktionen rechnen. Ob ich mich auf eine Schießerei, eine Messerstecherei oder einen magischen Schlagabtausch einlasse, ich muss damit rechnen,