Anne Moreno

Hanna Das Schicksal einer Frau


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keinerlei Schwierigkeiten. Jeder der beiden hatten ihre Freunde, so wie es auch sein sollte. In den Sommerferien hatte Hanna ihr Geschäft geschlossen, in dieser Zeit verbrachte die Familie wundervolle Urlaube mit ihren Kindern. Denn der Sommer war für einen Blumenladen immer eine ruhige Zeit.

      Wenn man es vernünftig betrachtet, fast jeder der einen Garten besitzt, hatte im Sommer Blumen in seinem Garten. Doch Ab und An stand mal ein Geschenk an, da kamen natürlich die Leute zu mir. Bei Trauerfeiern da war ich die erste Adresse: Gut für mich! … Es gab kein anderes Geschäft, ich war der einzige Blumenladen des Städtchens. Reicht ja auch für unser kleines Städtchen, dachte ich immer. Doch da gab es ja auch noch die Supermärkte in der Stadt, die zu Schnäppchenpreisen ihre Blumen verschleudern. Ja ich musste des Öfteren die Ärmel hochkrempeln und mich durchzusetzen.

      Selbstständigkeit ist heute kein Zuckerschlecken mehr, nickte Hanna bei solchen Gedanken mit dem Kopf.

      Doch die Leute kannten mich und wussten auch ich hatte immer gute und vor allem frische Blumen, mein guter Ruf im Städtchen zeigte immer Wirkung. Man vertraute mir:

      Ein herrliches Gefühl durchflutete Hannas Köper. Hanna konnte von sich behaupten, ich bin rundum zufrieden. Zwar viel Arbeit, doch das war kein Problem, denn arbeiten das war Hanna gewohnt.

      Die Zeit verging:

      Für Lotta und Paul neigte sich so langsam die Schulzeit zu Ende. Lotta ein Jahr älter als Paul, da stellte sich zuerst die Frage: Was soll nun werden? Lotta half des Öfteren in Blumenladen mit, es bereitete ihr auch Freude, mit ihrem Elan stellte sie sogar die Aushilfe in den Schatten. Mama ich mache bei dir die Ausbildung als Floristin, ließ freudestrahlend Lotta eines Tages vom Stapel.

      Hanna war von dieser Ansage Lottas natürlich begeistert. Somit ist auch der Fortbestand des Geschäftes gesichert, doch dieser Gedankengang behielt Hanna erstmal lieber für sich, so weiß man wenigsten für was ich arbeite:

      Alles bleibt in der Familie.

      Das sich alles einmal ändern könnte? … „Nein daran verschwendete Hanna keinerlei Gedanken“.

      Noch nicht: …… Lotta machte ihre Sache gut, sogar sehr gut. Selbst die Aushilfskraft konnte von Lotta noch einiges lernen.

      Die Kundschaft ließ sich gerne von Lotta bedienen. In ihrem netten und unkomplizierten Wesen mochten sie alle. Selbst ihre Sträuße die sie mit viel Liebe den Leuten band, waren einfach phänomenal. Eine kleine Chefin wuchs heran, so nannte sie die Kundschaft auch gerne. Hanna dachte oft: Ich hätte es viel öfter sagen sollen, ja müssen. Das sie im Geschäft ihre Sache gut macht und ich stolz auf sie bin. Nur macht man das? ……. Sicher nicht? .....

      Oder wenn doch? ..... Dann leider viel zu wenig. Grübelte Hanna wiedermal, man denkt immer mein Kind weiß das, das Mama stolz auf ihre Arbeit ist, vielleicht hat Lotta auf mehr Lob gewartet? Insgeheim machte sich Hanna doch etwas Vorwürfe das sie vielleicht doch Lotta mehr hätte loben müssen, ich dachte immer Lotta weiß das. Doch später sollte mir schlagartig klar werden, Lotta hatte wohl doch mit mehr Anerkennung gerechnet, anders konnte Hanna das spätere Verhalten von Lotta nicht zuordnen. Lotta hatte seit einiger Zeit einen Freund,da gerade eine kleine Wohnung im Haus frei wurde. Hieß es eines Tages von Lotta:

      Mama ich würde gerne mit Frank meinem Freund zusammenziehen? …. Diese kleine freie Wohnung würden wir gerne nehmen. Gesagt getan, Lotta und Frank zogen ein. Mama machte alles klar und Papa renovierte, ja was tut man nicht alles für seine Kinder, dachte Hanna ausgerechnet mal laut nach.

      Macht doch jeder, rief Lotta wütend, wiedermal wurde alles als selbstverständlich hingenommen? Ist denn heute wirklich alles selbstverständlich? Natürlich für Eltern ist vieles selbstverständlich, Eltern helfen ihren Kindern doch immer: „Doch für Kinder“? Die haben in aller Kürze dieses Entgegenkommen und den Einsatz der Eltern vergessen. Ohne einmal darüber nachzudenken, war wiedermal, „alles selbstverständlich“. Hanna meinte eines Abends zu ihrem Mann Peter:

      Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, seit Lotta Frank kennt geht sie uns oder mir gegenüber ein bisschen viel auf Distanz. Peter lachte mich aus, was du mal wieder für Gedanken hast. Sie hat jetzt ihr eigenes Leben, das musst du akzeptieren. Mehr kam von meinem Mann nicht, aber es kam nie mehr? … Immer musste ich sehen wie ich alleine klarkam. War es jetzt wiedermal so? Eine Mutter macht sich doch auch Gedanken, wir sind doch eine Familie. Hanna dachte allmählich geht mir Peters Gleichgültigkeit und sein Desinteresse auf alles was so geschah ganz schön auf den Wecker. Wenn Peter in seiner Werkstatt war, das war seine Welt, stören war nicht erlaubt. Er ist ein Arbeitstier, aber es gab auch Dinge die zu klären waren, doch das war nicht sein Ding. Geschäftsmann war er nie und wird es auch niemals werden, das war Hanna schon lange bewusst. Doch so langsam nervte es das Peter an vielen Dingen und Entscheidungen von mir keinerlei Interesse zeigte.

      Ja Hanna entschied und Peter nickte. Hat denn Peter keine eigene Meinung, fragte sich Hanna nun doch. Ob Urlaub oder einfach mal zum Essen mit der Familie gehen, ich sage das, Peter nickte nur. Alles lief in dieser Ehe so wie Hanna es bestimmte, auch schön, aber sehr oft auch nervig. Selbst zu dem Kochplan kam nie eine Äußerung, du machst das schon, mehr kann nie. Doch über eine Meinung oder Einladung von meinem Mann würde ich mich freuen:

      Aber das ist nicht, ob es jemals vorkommen wird? … Fragte ich mich, ob sich jemals mein Mann ändert? … „Wohl eher nicht“! Männer eben? …. Ich glaube die muss man nehmen wie sie sind, sonst zerbricht man daran.

      Ein wenig Zeit verging:

      Bei Lotta schlich sich eine kleine Kluft ein was Familie betraft. Doch warum“? ….. Ja warum? …. Das war die Frage! Ich habe meinen Kindern alles gegeben? Wirklich alles und sogar noch ein bisschen mehr. Sollte es doch ein Fehler gewesen sein? Diese Frage kam bei Hanna des Öfteren auf, doch auf eine Antwort konnte sie lange warten. Die gab es nämlich nicht. Selbst Peter verstand Hanna nicht. Doch hat der mich jemals verstanden? .... Ging es Hanna durch den Kopf

      Eben Männer, ……. irgendwie ticken die anders? Eigentlich sollte mich nur einer verstehen? Wenn nicht mein Mann??? Aber wer denn dann?........... Immer wenn es Peter etwas schwierig vorkam musste Hanna rann.

      Am Anfang war mir das so gar nicht aufgefallen, ging es Hanna durch den Sinn. Ich habe Peter aus Liebe geheiratet, bemerkt man dadurch vieles nicht:

      Wie sagt man so schön: Blind vor Liebe. Doch nach den Jahren wo die Liebe etwas abgekühlt ist, sieht man so einiges mit anderen Augen? ....

      War es bei uns jetzt auch der Fall? ….. Peter ist ein lieber und guter Mensch, aber Problemen ging er immer geschickt aus dem Wege, ja Peter ging immer den Weg des geringsten Widerstandes. Hanna fiel es schon eine ganze Weile auf und machte sich so ihre Gedanken. Aber da gab es noch Paul, mit dem konnte Hanna reden und Paul hörte auch geduldig zu. Selbst Paul fiel Lottas Distanz auf und fragte nun doch mal nach. Lotta was ist mit ihr los, ich war immer ihr kleiner Bruder. Aber in letzter Zeit ist ihr Verhalten mehr als merkwürdig.

      Mama was ist los? .....

      Hanna konnte ihrem Sohn leider keine Antwort auf seine Frage geben. Hanna wusste es selbst nicht. Bei nächster Gelegenheit werde ich Lotta fragen, welche Laus ihr denn über die Leber gelaufen sei. Oh, … das hätte ich doch lieber sein lassen, schallt sich Hanna selbst.

      Wir haben jetzt unser eigenes Leben und das gestalte ich so wie ich es für richtig halte. Hieß es von Lotta mit lauter Stimme.

      „Wau, das war mal eine Ansage“ Auch gut, musste Hanna denken. Aber wenn du etwas brauchst, da fällt dir sicher ein:

      „Oh“…… da gibt es noch Mama! ……..

      War jedenfalls bis jetzt immer so: Ging es Hanna durch den Sinn, doch diese Gedanken behielt sie lieber für sich. Wenn Kinder etwas brauchen da sind die Eltern immer gefragt. Kinder eben:

      „Verstehe sie einer“?.......

      Hanna beließ es bei dieser kleinen Auseinandersetzung, denn sie brauchte Lotta ja im Geschäft, denn bei den Blumen da war Lotta perfekt und das zählt. Paul machte mir Freude, nach dem Abitur wollte er Mathematik studieren. Mama ich möchte Lehrer werden, die