Fraßen mich so langsam meine Gedanken auf ohne dass ich etwas tun konnte? ..... Doch was ich noch nicht wusste: „Es sollte noch schlimmer kommen“……… Meine Vorahnungen: Die standen auf einmal direkt vor meinen Augen, ich dachte immer so etwas gibt es nicht? Siebter Sinn, oder so etwas Ähnliches?
Seltsame Gefühle die waren auf einmal da, doch man kann sie nicht zuordnen? … Angst kam noch hinzu, was nur los mit mir? Warum gerade ich, fragte sich Hanna immer wieder.
Gibt es doch Dinge zwischen Himmel und Erde die man nicht zuordnen konnte? …...Jedenfalls noch nicht: Paul war mit dem Auto unterwegs, ich dachte mir nichts dabei, vorher half er mir noch bei den Blumen, Mama ich muss noch ein paar Erledigungen machen. Draußen war es kalt, jetzt es fing auch noch an zu schneien. Angst kam bei mir auf, die mir fast die Kehle zu schnürte, ein nicht gekanntes Gefühl machte sich in mir breit. Was es zu bedeuten hatte, konnte ich im Augenblick nicht zuordnen, noch nicht: Ich hatte immer Angst um meine Kinder, deshalb der Standardsatz bei meinen Kindern: Fahrt vorsichtig: Ich glaube dieser Satz ist der Lieblings Satz aller Eltern. Hanna war irgendwie schon den ganzen Tag über nervös, ja fast als ob Angst in ihren Körper lähmen würde. Mittlerweile war es dunkel und von Paul hörte sie nichts. Auch seine Freundin Lisa machte sich schon Gedanken wo Paul denn solange bleibt? … Jetzt klingelte es an der Haustüre, hatte Paul wiedermal seine Schlüssel vergessen? … Oh je? Zwei Polizeibeamte standen vor Hanna. Hanna sah den beiden ins Gesicht und wusste sofort: Es musste etwas passiert sein. Ihr Sohn hatte bei diesem Glatteis einen Unfall, meinten die Beamten mit einem wehleidigen Gesichtsausdruck. Beide Beamten hielten Hanna fest: Hanna wurde kreidebleich und schrie: Sie wollen mir aber jetzt nicht sagen, dass jede Hilfe zu spät kam.
Es tut uns sehr leid ihnen diese schreckliche Nachricht zu überbringen.
Ihr Sohn war wohl bei diesem Wetter etwas zu schnell unterwegs. Das kann nicht sein: Nein, das gibt es nicht: Hannas Worte überschlugen sich förmlich. Alles Leben wich aus ihrem Körper. Kreidebleich kam sie zurück in die Küche, Peter hatte alles mit angehört: Es war nur furchtbar: Doch wenn Hanna dachte Peter nimmt sie mal in die Arme: „Fehlanzeige“! Jeder trauert wohl anders:
Aber was war das denn für ein Verhalten ihres Mannes. Mein Liebling unser kleiner Paul der sollte es auf einmal nicht mehr geben? Das muss man erstmal verstehen und auch verarbeiten. Das geht doch am besten mit seinem Mann den man liebt: Oder jedenfalls glaubt zu lieben? Peter saß am Tisch und rührte sich nicht von der Stelle. Natürlich musste er diese schreckliche Nachricht erst einmal verarbeiten. Anders konnte es sich Hanna nicht erklären, doch in den Arm nehmen das hätte er mich ruhig können. Hanna war verbittert über ihren Mann. Alles war schon schlimm genug. Lisa Pauls Freundin stand kreidebleich in der Ecke, das Schreckliche musste auch sie erst verarbeiten. Hanna rief sofort Lotta an, stille war in der Leitung, ja unendliche Stille. Lotta brachte kein Wort heraus. He, …… bist du noch da rief Hanna aufgeregt durch das Telefon: Ja, ja ich komme sofort: Na, wenigstens einer der reagiert, was anderes fiel Hanna im Augenblick nicht ein.
Lotta verstand zwar im Augenblick nicht den Grund dieses Satzes ihrer Mutter: Doch einen Grund wird Mama schon haben. Lotta kam mit Frank an geeilt. Oliver blieb Zuhause, etwas anderes hatte Hanna von ihm auch nicht erwartet. Lotta nahm ihre Mutter in die Arme. Oh tat das gut. …… Das ist ja alles nicht zu verstehenden, auch Lotta liefen Tränen über das Gesicht denn sie hatte eigentlich ein gutes Verhältnis zu Paul. Gut es gab auch Missverständnisse, doch meistens ging es bei dem Zwist um Oliver.
Doch bei diesem Thema hatte Lotta immer taube Ohren, was Paul leider nie verstand. Lotta versprach: Ich werde mich um alles kümmern, das musste Lotta einfach tun, das war sie ihren Eltern einfach schuldig. Peter und Hanna wie ein Häufchen Elend standen beide in der Küche, Lotta konnte nicht anders sie musste helfen. Hanna schloss ihr Lädchen für ein paar Tage, denn arbeiten das konnte sie im Augenblick wirklich nicht. Morgens wollte sie gar nicht erst aufstehen. „Warum auch“. Alles war für sie sinnlos geworden. Was hier passiert war ist das Schlimmste was einer Familie passieren konnte. „Einfach grausam“!!! Nach der Trauerfeier versank Hanna in die Einsamkeit, gut Lotta kümmerte sich. Doch Peter hingegen verkroch sich in seinem Hobbyraum, Stunden über Stunden verbrachte er da. Er trauerte auf seine Weise, er fraß seinen Kummer in sich hinein. So war er aber schon immer, grübelte Hanna, aber denkt er auch mal an mich, auch ich brauche Trost und Aufmerksamkeit: Doch auf das alles konnte Hanna lange warten. Eine eisige Kälte machte sich in ihrer Wohnung breit und die Stille, schon fast nicht mehr zum Aushalten, ein anerkennendes Wort oder nur ein Händedruck darauf hoffte Hanna vergebens. Die Kluft zwischen den beiden wurde immer größer, Peter verrichtete stumm seine Aufgaben, ohne große Worte. Hanna kannte das von Peter, er war nicht der Mensch vieler Worte. Doch jetzt wo ich ihn am allermeisten brauchte schweigt er, bemerkt er denn gar nicht wie verletzend dieses Schweigen ist, es grenzt ja schon fast an Grausamkeit. Ich leide doch genauso wie er, warum bemerkt er es nicht: Hanna hatte morgens schon gar keine Lust aufzustehen, alles kam ihr sinnlos vor, was sollte sie noch auf dieser Welt, alles Geschehene fraß sich in ihrer Seele fest. Im Blumenladen lief alles weiter als wäre nichts geschehen. Der Alltag lief wie gewohnt weiter, da war ja wenigsten Lotta und Anna die Aushilfe, die in letzter Zeit ständig einspringen musste, denn Hanna viel ständig aus. „Ich kann nicht“, hieß es ständig von Hanna. Die Zeit heilt Wunden hieß es immer wieder von der Kundschaft. Hanna dachte, ihr habt alle gut reden. Doch als Chefin musste sie die Zähne aufeinanderbeißen und immer präsent sein. Hanna fing mit kleinen Schritten wieder mit ihrer Arbeit an, Lotta war sehr verständnisvoll und nahm ihr so manche Arbeit ab.
Mama lasse es langsam angehen ich bin doch da: Es war doch etwas Beruhigendes für Hanna wie Lotta sich bemühte. Diese Fürsorge von Lotta war schon fast beängstigend, aber es tat gut es beruhigte ihr Inneres.
Die Zeit verging etwas: ….
Monate schlichen sich dahin.
Hanna stürzte sich in die Arbeit, so wurde sie wenigstens von den trüben Gedanken doch etwas abgelenkt. Peter nahm fast stumm am Alltag teil. Hanna kam es vor als lebten beide wie in einer Wohngemeinschaft:
Es musste etwas geschehen so konnte und wollte sie nicht weiterleben. Alles war schon schwer genug. Peter trauerte, keine Frage, doch zusammen wäre es vielleicht leichter, doch Hanna kam an Peter nicht heran, so sehr sie sich auch bemühte.
„Aussichtslos“………
Ihre Ehe zerbrach so langsam an diesem Schicksalsschlag. War das etwa der Anfang vom Ende?? Es war wiedermal eine Nacht in der Hanna keinen Schlaf findet, Peter der ging schon immer den Weg des geringsten Widerstandes, ich konnte leider nicht dagegen tun, so sehr ich mich auch bemühte: Hanna, Hanna was kommt noch alles??? Und Hanna hatte Recht, dieses seltsame Gefühl das das sie immer mal zwangsläufig hatte, sollte bald Gewissheit werden, dass da noch etwas nachkommt. Es war bei Paul so und jetzt war es wieder da: Habe ich etwa doch eine Vorahnung??? … Auch Lotta benahm sich in letzter Zeit etwas seltsam: Was kommt da noch auf mich zu? Ging Hanna ihren Gedanken nach, denn sie kannte ihre Tochter: Selbst Frank Lottas Mann ging ihr in letzter Zeit aus dem Weg. Hanna fiel es schon eine ganze Weile auf. Lisa Pauls Freundin zog wieder zu ihren Eltern ins Haus. Ruhig ist es geworden, musste Hanna feststellen. Gegen die Hektik und Leben früher im Haus, jetzt dagegen schon fast gespenstig.
Die Zeit verging etwas.
Der Alltag hatte mich wieder, zwar anders als zuvor es hatte sich ja auch einiges verändert, Schicksalsschläge sorgen immer für Veränderungen. Grausame Veränderungen die nicht wieder gutzumachen sind. Der Blumenladen lief besser als vorher, alle in dem Städtchen nahmen Anteil an Hannas Schicksal, so trank die Kundschaft auch mal eine Tasse Kaffee mit Hanna. Diese Vertrautheit der Kundschaft tat Hanna gut, sodass doch langsam wieder etwas Lebensgefühl in Hanna geweckt wurde. Wenn da nicht noch Lotta wäre, irgendetwas stimmte in dieser Familie nicht, dieses merkwürdige Verhalten, Hanna fand aber keine Erklärung dafür. Und fragen das wollte sie auch nicht. Auf eine schroffe Antwort ihrer Tochter habe ich jetzt auch keinen Bock, lasse es besser sein, sagte sich Hanna. Wenn Lotta etwas wollte kam sie schon: Das hieße jetzt also warten auf das was noch kommen wird: Und es kam sogar schneller als gedacht. Lotta stand eines Tages nach Feierabend vor Hanna.
„Mama“…. ja da war es wieder das langgezogene „Mama“, …. immer wenn Lotta etwas wollte zog sie