Helena Zauber

Gabrielas Reise nach Trentino


Скачать книгу

beschnuppern´ kann um zu sehen, ob da vielleicht eine gemeinsame Chemie ist. Ich bin ehrlich und nich t nach tr ag e nd , falls es nich t k lapp e n soll te .

       Ich w ü r d e mich freuen, von di r zu lesen. Auch wenn es , n e ga t i ist. Vielleicht bis bald...

       Marcus aus der Hansestadt Hamburg´.“

      „Wow, das las sich bestimmt toll! Irgendwie total passend, auch von den ähnlichen Lebenssituationen damals her! Oder?“, wirft nun wieder Sylvia ein:

      „Wie hast du geantwortet? Dass du geantwortet hast ist mir klar!“, fügt sie hinzu.

      „Klar, habe ich geantwortet!“, lacht Gabriela; „das hättest du auch gemacht, oder?“ Sylvia nickt und blickt kurz zu ihrer Freundin um ihr zu signalisieren, weiter zu erzählen.

      „Also ich habe geschrieben:

       , Hallo Marcus,

       wir hab e n v i e l e Gemeinsamkeiten, b e sond er s das mit den F er ns e hs e ndung e n. Leider bin ich dem Ni k o t in verfallen, wie man unschwer in meinem Profil erkennen kann. Auch trinke ich g er n e mal ein G läsch e n Wein und auf Feiern auch Cuba Libré.

       Aber bei mir ist es auch ähnlich in der Beziehung, habe di e gleichen Gründe nich t auszusteigen. Auch alles and ere passt.

      LG Gabriela´“

      „Klasse, wie ging es weiter?“ fragt Sylvia: „Dass es weiter ging, weiß ich ja“, kichert sie dann.

      „Hm, wie ging es weiter?“, murmelt Gabriela und denkt schmunzelnd zurück.

      „Wir hatten täglich über E-Mail Kontakt. Von dieser Internetseite hatten wir uns schnell abgemeldet. Aber hauptsächlich wegen mir. Wenn ich dort on war, bekam ich auch sofort Nachrichten. Es nervte einfach, wenn die immer aufploppten, während ich Marcus eine Nachricht schrieb. Na, das kennst du vielleicht ja auch. Wir schrieben also jeden Tag und manchmal rief Marcus auch an. Schnell verabredeten wir unser erstes Treffen.“

      Plötzlich wird sie mit hoher Geschwindigkeit nach vorne gedrückt und muss sich mit den Armen abstützen.

      „Sorry, der vor uns ist ohne blinken auf unsere Spur gekommen“, entschuldigt sich Sylvia und fragt: „Alles gut?“

      „Ja, klar! Das habe ich auch ganz oft, wenn ich unterwegs bin! Keine Ahnung, warum so viele nicht blinken, wenn sie die Spur wechseln!“

      „Ja, das kenne ich auch noch von meinen Fahrten und ich achte schon immer darauf, aber dieser war besonders spontan. Aber erzähle bitte weiter. Ich finde das total spannend, auch weil ich doch so einiges höre, was ich ähnlich erlebt habe. Aber das erzähle ich dir, wenn wir getauscht haben.“

      „Ja, das glaube ich dir. Ich denke, dass Frauen über 50 so einiges erleben bei der Partnersuche im Netz. Ich höre da von Freundinnen oft Sachen, die glaubt man kaum. Darüber müsste man tatsächlich mal ein Buch schreiben!“, kichert sie.

      Aber dann fällt ihr das erste Date mit Marcus, als wäre es gestern, ein. Und so berichtet sie darüber so lebendig, dass Sylvia gespannt zuhört, ohne ihre Aufmerksamkeit für das Fahren zu verlieren. Kurz denkt sie daran, wie oft sie damals als Bezirksleiterin während der Fahrten nach hause noch telefoniert hat. Das würde ich heute auch nicht mehr machen, denkt sie kurz, um dann weiter den Worten Gabrielas zu lauschen.

      Das erste Date

      „Irgendwie hatte ich einen Narren an Marcus gefressen. Wie toll er schrieb, wie er am Telefon redete. Obwohl ich kein Bild von ihm gesehen hatte und nur wusste, dass er über zwei Meter groß aber kein dünner Lulatsch sein sollte, dunkle Haare und grün-blaue Augen haben sollte, war ich vor dem ersten Treffen aufgeregt wie ein Teenager. Aber wie wird er aussehen, fragte ich mich dann doch. Na, er wird mich schon erkennen und wenn er wirklich über zwei Meter groß ist, werde ich ihn schon sehen, dachte ich damals noch.“

      Bei dem Gedanken an ihre Fahrt damals, muss Gabriela auch heute noch schmunzeln.

      „Ja, ich wollte auch kein Foto geschickt bekommen, sondern mich von dem ersten Eindruck überraschen lassen“, erinnert sich Gabriela weiter und,„Ich fuhr also ohne ein Foto von Marcus gesehen zu haben, auf den verabredeten Parkplatz an der Elbe, zwischen Stade und Hamburg und sah ihn schon stehen. Wow! Marcus war nicht zu übersehen.

      Plötzlich wurde ich noch aufgeregter, konnte gar nicht richtig einparken, pulte mich förmlich aus meinem Auto und ging ihm entgegen.“

      Und wieder muss Gabriela schmunzeln, als sie jetzt daran zurück denkt und spürt das Gefühl im Bauch wieder. Es war so toll, dieses Bauchkribbeln nach all den Jahren wieder

      zu spüren. Lange hatte sie es immer, wenn sie Marcus traf, wenn sie telefonierten, wenn er sie mit seinen blauen Augen ansah.

      Besorgt schaut Sylvia zu Gabriela rüber. Die lange Redepause macht sie stutzig, deshalb fragt sie:

      „Geht es dir gut, wenn du davon erzählst, Gabriela?“

      „Klar geht es mir gut. Die Erinnerung an dieses Gefühl, dass ich damals empfunden habe ist einfach herrlich und kann mir keiner mehr nehmen! Oh