aus einem Silberhumpen getrunken. Angeblich haben früher die Seefahrer mit dem Getränk Skorbut bekämpft.
Zu den Gängen werden Braunkohl, Pinkel, Rauchfleisch, Maronen und Bratkartoffeln, Kalbsbraten, Selleriesalat, Katharinenpflaumen, gedämpfte Äpfel, Rigaer Butt, Sardellen, Wurst, Zunge, Chester- und Rahmkäse, Fruchtkorb gereicht. Zum Schluss gibt es Tonpfeifen und Tabak sowie Kaffee oder Mokka.
Guten Appetit!
Bremer Schlüssel in der oberen Rathaushalle
Führungen: Bremen-Tourismus
Besichtigung: Dauer etwa 1 Stunde
Sprachen: Deutsch, Englisch nach Absprache
Hinweis: Bei Senatsempfängen, Sitzungen oder Veranstaltungen ist keine Besichtigung möglich.
Die untere Rathaushalle und der Ratskeller
Die untere Halle des Rathauses ist schlichter gehalten als das Obergeschoss. Hier finden Ausstellungen und besondere Veranstaltungen statt.
Hier geht es zum Ratskeller
Unter der unteren Rathaushalle ist der Bremer Ratskeller. Seit 1404 konnten Bremer Bürger hier ihr Glas Wein oder Bier trinken. Zum Ratskeller geht es eine Treppe nach unten in das dortige Restaurant. Im Keller stehen große alte Weinfässer. Unter anderem lagert dort der älteste Fasswein Deutschlands, der „Rosewein“, ein Rüdesheimer aus dem Jahr 1653, benannt nach der Rosen-Dekoration des Raumes.
Ältester Wein im Ratskeller
Der Geschmack des alten Tropfens wandelte sich im Laufe der Jahrhunderte von Wein in einen süßlichen Dessertwein. Nur der Ratskellermeister und der jeweilige Bürgermeister dürfen in Abständen die Qualität überprüfen. Und die englische Königin Elizabeth II. bei ihrem Staatsbesuch in Bremen 1978 kostete einen Fingerhut voll des süßen Weines. Ob ihr der schmeckte? Doch mit diesen Schlückchen ist seit der Ernennung des Rathauses und Rolands zum UNESCO-Weltkulturerbe Schluss. Im Keller lagern 650 deutsche Weinsorten in einer wahrhaft prunkvollen Umgebung.
Weine zum Verschicken im Ratskeller
Etwas Besonderes sind an der rechten Seite von der Treppe die Nischen, die früher Priölken hießen. Sie sind meist besetzt und Besucher brauchen unverschämtes Glück, um ein freies Separee zu erwischen. Mit einer Tür lassen sie sich verschließen, aber das ist nur erlaubt, wenn mindestens zwei Personen Platz genommen haben.
Besichtigungen: Ratskeller-Führung,
Der Roland, das Symbol der Freiheit
Der stolze Bremer Roland steht direkt vor dem Rathaus und blickt selbstbewusst in Richtung Dom. Damit demonstrierten die Bremer Kaufleute ihre Unabhängigkeit vom Erzbischof, der gerne das Sagen gehabt hätte.
Der Roland soll angeblich eine Nachbildung eines Neffen von Kaiser Karl dem Großen sein. Eindeutig hat der Roland das Aussehen eines Ritters. Ein schmiedeeisernes Gitter schützt ihn vor Schäden. Das muss auch sein, denn fast jeder Tourist stellt sich für ein Foto an den Roland. Das Gitter ist auch beim Trubel während des Bremer Weihnachtsmarktes oder Freimarktes unbedingt nötig.
Der Roland ist das Wahrzeichen Bremens. Weitere Rolandstatuen gibt es in vielen deutschen Städten, doch der Bremer Roland soll der schönste sein. Er ist das Symbol für die verbrieften Markt- und Handelsrechte und steht für die Freiheit der Stadt. Der Ansicht war der Erzbischof Albert von Bremen 1366 allerdings keineswegs, denn er ließ den damals noch hölzernen Roland kurzerhand zerstören. Der steinerne Roland wurde 1404 errichtet gemeinsam mit dem Beginn des Rathausbaus. Die Bremer sind jedenfalls der Ansicht, Bremen ist nur eine freie Stadt, solange der Roland steht.
Der Roland misst fünfeinhalb Meter. Der Abstand seinen spitzen, metallenen Knie beträgt genau 55,373 Zentimeter, das Maß der Bremer Elle.
Die Bremer Elle am Roland
Verkleinerte Nachbildungen des Bremer Rolands gelangten nach Japan, Belgien, Brasilien, New York und Ecuador. Kaffeekaufleute, Auswanderer oder Gastgeschenke sorgten für die weltweite Verbreitung.
Es gibt allerlei Brauchtum um den Roland. Zur Feier des Abzugs Napoleons legten tanzende Mädchen am 5. November Blumen zu seinen Füßen nieder. Zum Freimarkt trägt er ein übergroßes Lebkuchenherz, allerdings aus Pappe mit der Aufschrift „Ischa Freimarkt“. Und wer ihm die Knie gerieben hat, kommt wieder. Das taten augenscheinlich viele Besucher, denn das Metall ist dunkel verfärbt.
Der Schütting – Domizil der Kaufleute
Um ihre Macht und Selbstständigkeit gegenüber den Ratsherren zu demonstrieren, bauten sich die Kaufleute gleich gegenüber vom Rathaus das Haus der Kaufleute, der Schütting. Es ist zwar weniger aufwendig errichtet, aber dafür größer und breiter. Damit waren die Verhältnisse in der Stadt Bremen klar.
Der Schütting ist gegenüber dem Rathaus etwas höher gebaut. Das hatte seine Bedeutung, denn das Haus der reichen, bremischen Kaufmannschaft, der Sitz der heutigen Handelskammer mit 29.000 Unternehmen, sollte die eigentliche Macht darstellen. Es wurde im 16. Jahrhundert errichtet und am Eingang prangen die Wappen und zeugen noch heute von dem Selbstverständnis der Kaufleute. Ihre Devise lautet wie in früheren Tagen: „Buten un binnen, wagen un winnen“.
Der Schütting – Haus der Kaufleute
Die Stadtmusikanten - weltweit bekannt
Die markanten Figuren Esel, Hund, Katze und Hahn des bekannten Märchens stehen an der Westseite des Rathauses oder links, wenn man zum Rathaus frontal steht. Die Bronzeplastik schuf der Künstler Gerhard Marcks 1951. Heute sind die Stadtmusikanten weltberühmt und das eigentliche Wahrzeichen der Stadt.
Die Tierfabel stammt aus dem Mittelalter und wurde von den Gebrüdern Grimm festgehalten und aufgeschrieben. Botschaft des Märchens ist, dass die Schwachen sich erfolgreich gegen die Starken behaupten können.
Ein anderer Hintergrund der Geschichte könnte seine, dass die Musikanten der „Unser Lieben Frauen Kirche“ fahrende Musiker aufnahmen. Jedenfalls unterstützt der Gast die Wahrscheinlichkeit einer Wiederkehr nach Bremen, in dem die Füße angefasst werden. Gar nicht zu verfehlen, denn die Beinknöchel sind hell und blank gescheuert.
Die weltberühmten Stadtmusikanten
Das Märchen „Die Bremer Stadtmusikanten“
Ein Mann hatte einen Esel, der schon viele Jahre die Säcke zur Mühle trug. Er war alt und die Kräfte gingen dem Ende zu. Für den Herrn wurde der Esel unbrauchbar und er wollte ihn aus dem Weg räumen. Der Esel bemerkte das und lief Richtung Bremen fort. Dort sah er eine bessere Zukunft als Stadtmusikant. Auf seinem Weg traf er einen Jagdhund, der sich müde