Sabrina Benzing

Infinite


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hatten sich jedoch rechtzeitig verstecken können. Kurz nachdem sie am darauffolgenden Tag eine Rast eingelegt hatten war es Aramis, der den Kopf drehte. „Hört ihr das?“, fragte er. Die anderen zögerten einen Moment. „Das sind Schreie!“, wisperte Rebecca. Er stand auf, um zu versuchen die Richtung aus der diese zu kommen schienen einzuordnen. Noch einen Augenblick wartete er, dann rannte er los. „Aramis“, schrie Rebecca ihm nach. Kurz darauf war es Drago der ihn unsanft am Arm festhielt als er ihn eingeholt hatte und fauchte: „Was tust du denn?“ Rebecca war dicht hinter ihm. Die Vampirin sah er nicht. Ruhig schob Aramis Dragos Arm beiseite, dann wandte er sich wieder um, um weiter zu rennen. Er fühlte, dass ihm jemand folgte. Die Rufe wie auch Schreie wurden leiser und schienen zu verstummen. Er überlegte gerade, ob er in die falsche Richtung gelaufen war, da sah er es. Abrupt blieb er stehen, in der Mitte eines kleinen Dorfes. Der Anblick ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Viele der Häuser standen in Flammen, offenbar hatte man wirksam verhindert, dass die Bewohner heraus kamen. Offenbar mittels eines Zaubers, denn man sah wie sie in der Tür stehend verbrannt waren. Überall um sie herum lagen Tote auf dem Boden. Noch einen Moment sah Aramis sich um, dann ging er los, um nach jedem zu sehen der auf dem Boden lag. Seine Freunde taten es ihm gleich. Sie hatten die Hoffnung schon aufgegeben, da griff eine Frau nach seinem Arm. Sie röchelte, hatte Verbrennungen an den Armen und lag vor einem der Häuser, welches in Flammen stand. „Meine Kinder“, wisperte sie während ihr Tränen über das Gesicht liefen. „Drago“, schrie Aramis als er auf die nicht mehr existente Tür zuschritt und im Inneren drei Kinder zusammen gekauert auf dem Boden liegen sah. Es dauerte einen Moment bis Drago bei ihm war. Rebecca kniete sich neben die Frau und versuchte sie zu trösten. Drago schloss die Augen, bewegte die Hände, da war es als würde die Luft um sie herum stillstehen. Genau in diesem Moment stürzte Aramis in das Haus, es war unglaublich heiß, aber die Flammen schienen sich, wie die Luft, nicht mehr zu bewegen. Er schnappte sich ein Kind nach dem anderen und warf sie, wenn auch unsanft, aus dem Haus um dieses selbst nicht verlassen zu müssen. Doch beim letzten Kind sank Drago in die Knie. Sofort kehrten die Flammen zurück. Aramis schütze das Kind so gut er konnte um sich dann nach draußen zu retten. Schwer hustend blieb er einen Moment im Gras liegen. Doch Zeit zum ausruhen gab es nicht. Rebecca versuchte noch immer sich um die Mutter zu kümmern. Drago konnte sich gerade so im Vierfüßler Stand halten. Schließlich war es die Vampirin die ihn merkwürdig beäugte und sich dann neben eines der Kinder kniete. Er tat es bei einem der anderen Beiden. Er versuchte es wach zu bekommen. Doch es war die Vampirin die schneller bei den anderen Kindern gewesen war. Sie trat zu ihm. Sie bewegte ihr Gesicht ganz dicht über das des Kindes, atmete ein paar Mal ein und aus, dann warf sie ihm einen skeptischen Blick zu ehe sie nickte. Noch einen Moment zögerte er, dann begann er das Kind zu beatmen. Doch durch sein ständiges husten fiel ihm dies schwer. Rebecca hatte sich von der Mutter gelöst. Sie wollte dem kleinsten Kind helfen, doch die Vampirin zischte sie schroff an. Sie deutete auf das Kind daneben. Da atmete das Kind bei Aramis plötzlich, hustete mehrfach, flüsterte etwas, was Aramis jedoch nicht verstand. Es atmete weiter, also sah er sich um. Die Mutter lag zitternd auf dem Boden. Ihr Schluchzen war weiterhin zu hören. Drago hatte sich auf die Knie gekämpft während Rebecca um das andere Kind kämpfte. Die Vampirin hielt auch ihn davon ab sich um das dritte Kind zu kümmern. „Geh mir aus dem Weg!“, fauchte er. Überraschung blitzte in ihren Augen auf. Die anderen Zwei sahen sich die Szenerie ebenfalls überrascht an. In diesem Moment schaffte es auch Rebecca mit dem Kind. Die Vampirin griff jedoch nach Aramis Arm als dieser an ihr vorbei wollte und schüttelte ruhig den Kopf. Anschließend lief sie davon. Sie brachten die Kinder vorsichtig zu ihrer Mutter, die ebenfalls das Bewusstsein verloren hatte. „Danke!“, erklärte Aramis. Sie warteten bis Drago sich erholt hatte, dann hoben sie die drei hoch um in Richtung des Waldes zu gehen. Irgendwann folgte ihnen die Vampirin wieder. Sie liefen nur bis zum nächsten Bachlauf, um die Wunden ihrer neuen Begleiter einigermaßen zu versorgen. „Und jetzt?“, gab Rebecca Anlass zum Nachdenken. Aramis vergrub den Kopf in den Händen. Die Stille wurde von Drago durchbrochen. „Von diesen kleinen Dörfern gibt es sicherlich mehrere! Wir sollten uns umsehen und sie dorthin bringen!“, schlug Drago vor. Rebecca bot an bei ihnen zu bleiben. Schließlich waren sie vom Geruch her entweder Menschen oder Zauberer und würden ihre Werwolf Identität nicht sofort erkennen und sich somit nicht fürchten. Nach dieser Erklärung sah sie kurz auf die Vampirin wie auch auf Drago, bei diesem lächelte sie entschuldigend. Aber sie hatte Recht. Drago war groß, kräftig, hatte cremeweiße Haut, schneeweiße Augen, die leuchteten, wenn er seine Fähigkeiten nutze und platinblonde kurze Haare. Dass er ein Luftdämon war ließ sich nicht verbergen. Die Vampirin hingegen hatte tiefe weinrote Augen sowie Fangzähne, war schlank, hatte Haut wie Porzellan, war etwas kleiner als Aramis und schulterlanges dunkelblondes Haar. Auch bei ihr wäre Aramis eher beunruhigt aufgewacht, wenn er in der Situation der Mutter wäre. Rebecca hingegen, war eher kräftig gebaut, aber kleiner als alle anderen, hatte leicht gebräunte Haut, kurze schwarze Haare, haselnussbraune Augen und wirkte eher wie ein Mensch. Er selbst war eher schmächtig, normal groß für sein Alter, hatte hellbraune kurze Haare und königsblaue Augen. Somit machten sich die Vampirin, Drago und er auf die Suche nach weiteren Dörfern im Umkreis. Sie gingen in unterschiedliche Richtungen, mussten jedoch vorsichtig sein. Schließlich wusste niemand, ob und wo sich die Soldaten aufhielten. Nach einer gefühlten Ewigkeit kehrte Aramis erfolglos zu Rebecca zurück. Sie berichtete, dass alle kurz aufgewacht wären, aber nicht lange. Die Vampirin kam gemeinsam mit Drago zurück. Er berichtete von einem kleinen Dorf nicht weit von hier. Alle waren ziemlich erschöpft, so beschlossen sie erst in ein paar Stunden aufzubrechen. Der Weg zum Dorf war anstrengend, denn ihre Begleiter waren nicht aufgewacht also mussten sie diese tragen. Doch nach einigen Stunden kamen sie in dem Dorf an. Die Vampirin blieb im Schatten der Wälder zurück. „Dämon“, schrie ein Junge plötzlich ehe er davon rannte. Die Drei warfen sich kurz Blicke zu, liefen dann jedoch weiter. Doch sie wurden prompt zum Stehen bleiben gezwungen. Vor ihnen waren bewaffnete Menschen sowie Zauberer aufgetaucht. „Nur zu!“, begann einer von ihnen, „versucht es ruhig!“ Drago knurrte, doch Aramis bat ihn ruhig zu bleiben. Dies brachte ihm irritierte Blicke der Bewohner ein. „Wir sind nicht hier um euch etwas zu tun“, erklärte er vorsichtig, „ein benachbartes Dorf von euch wurde von Soldaten angegriffen, diese Drei hier sind die einzigen Überlebenden.“ Die Bewohner tauschten Blicke. Doch nachdem sie ihre Kampfhaltung nicht aufgaben, machte er einen Schritt nach vorn und legte das Kind sanft ab. Drago und Rebecca taten es ihm gleich. „Aramis“, sagte Drago sanft, der eben von der Mutter weg wich. Sofort war Aramis bei ihm, sank in die Knie und die Frau sah ihn an. „Meine Kinder?“, wisperte sie. Vorsichtig half ihr Aramis sich leicht aufzurichten. Ihr liefen Tränen über die Wangen. „Ihr habt sie gerettet“, lächelte sie, doch es erstarb augenblicklich wieder, „wo ist Nicolas?“ Aramis sah sie an, dann erklärte er ihr, sie hätten ihn nicht retten können. Erschrocken wich sie von ihm weg, als sie sich umsah und ihr Blick auf Drago fiel. Daraufhin entfernte er sich von ihnen, wandte sich an Drago und Rebecca. Er entschied besser zu gehen. „Ihr geht nirgendwo hin!“, drohte einer der Dorfbewohner. Sie drehten die Köpfe. „Irgendwas stimmt doch nicht mit euch, wenn ihr euch mit einem Dämon abgebt!“, entschied ein weiterer. Wieder ein Anderer legte nach: „Wir werden euch garantiert nicht einfach gehen lassen!“ „Wir wollen keinen Streit“, begann Aramis. Doch die Bewohner schritten auf sie zu, bereit zu kämpfen. Noch einen Moment überlegte er, dann trat er ihnen entgegen. Aramis forderte sie entschlossen auf sie gehen zu lassen. Hierüber wurde gelacht. Ohne zu warten griffen die Bewohner sie an, doch Geschrei von der anderen Seite des Dorfes ließ sie inne halten. „Soldaten“, schrie ein Mädchen, welches auf sie zu rannte. Die Bewohner warfen sich ängstliche Blicke zu. Sie wirbelten herum. „Nix wie weg hier“, schlug Rebecca vor. Die Mutter war eben zu ihren Kindern gerobbt. Sie strich ihnen sanft über das Gesicht. Während die Bewohner noch diskutierten, nicht so recht wissend, rannte Aramis los. Doch nicht wie von Rebecca vorgeschlagen davon sondern auf die Hilferufe zu. Mit aller Entschlossenheit die er aufbringen konnte trat er einem Soldaten entgegen. Seine Zauber verfehlten diesen jedoch oder zeigten keinerlei Wirkung. Kaum hatte dieser ihn erreicht schlug er auf Aramis ein. Es bewies sich einmal mehr, dass er nicht kämpfen konnte. Da spürte er diesen Luftzug. Drago rettete ihn. Auch Rebecca kämpfte an seiner Seite. Gerade als er sich bei Drago bedanken wollte, riss dieser panisch die Augen auf. Aramis drehte den Kopf, hinter ihm stand ein Zauberer, er löste seine Finger gerade aus einem Todesfluch, der nur noch wenige Zentimeter von Aramis entfernt war. Da warf ihn jemand zu