Ich hatte Angst, dass er mich dann endgültig von sich stieß.
Plötzlich erklang der Anrufton und Skype zeigte mir, dass mich Marc anrief. Ich traute meinen Augen nicht und starrte das kleine Bild an, das mir zeigte, dass Darkking versucht mich zu erreichen. Das war nicht wahr. Er wollte endlich sprechen. Kam er deswegen online?
Meine Hände zitterten so stark, dass ich drei Anläufe brauchte, um den Anruf entgegen zu nehmen und ich konnte die Freude und Erleichterung nicht aus meiner Stimme verbannen, als ich meinen Liebsten endlich wieder begrüßen konnte: „Hallo, Marc. Schön, dass du dich endlich meldest. Ich… Ich hatte schon Angst, dass-“
„Hallo, Felix. Ich wollte dir nur sagen, dass du dich nicht mehr bei mir melden sollst. Es… es ist nicht gut, wenn wir uns weiter sehen. Diese Beziehung steht unter keinem guten Stern. Wenn wir uns weiter treffen, wird dein Leben nur zerstört und das möchte ich nicht. Du hast jemanden verdient, der dir immer zur Seite stehen kann und dich mit all seiner Kraft unterstützt. Das kann ich nicht.“
„Marc? Was? Nein!“ Ich konnte seine Worte nicht glauben. Das passierte gerade nicht wirklich. Es war ein böser Traum! Erst der Anruf von Mastermind und jetzt Darkkings Worte. Das konnte in diesem Moment nicht die Wahrheit sein! Niemals wollte ich das akzeptieren! Ich wollte mit Marc alt werden! Warum will er mir das jetzt kaputt machen?!
„Bitte, Felix. Mach es mir nicht schwerer, als es eh schon ist. Ich habe lange darüber nachgedacht und jede Nachricht von dir hat mich erreicht, aber sie hat mir auch gezeigt, dass ich nicht der Freund sein kann, den du brauchst. Dein Vater hat damals den ersten Stein für die Mauer zwischen uns gelegt und jeder Tag, der verging, baute die Mauer weiter aus. Wir haben keine gemeinsame Zukunft, Felix.“ Es war so ungewohnt ihn nicht zu sehen, doch ich hörte, dass es ihm wirklich schlecht ging. Die Kraft war gänzlich aus seiner Stimme verschwunden. Ich spürte nicht einmal die Sicherheit, die sie immer in mir erweckte. Es schien, als wäre der starke König, der einst auf seinem Thron gesessen hatte, tatsächlich verschwunden.
„Dann reißen wir sie wieder ein! Ich will nicht, dass sich unsere Wege trennen! Wir schaffen alles, wenn wir es nur wollen! Ich will dich nicht verlieren, Marc! Du bist alles für mich! Gott, ich liebe dich, mein dunkler König!“ Ich wusste nicht, woher ich diesen Kampfgeist nahm. Vielleicht hatte mich die Zeit mit Robert mehr gelehrt, als ich mir jemals eingestehen würde.
„Warum muss es immer nach deinem Kopf gehen, Felix?! Ich höre von dir nichts anderes mehr, als alles, was du willst! Kein einziges Mal kümmert es dich, wie es mir geht! Was glaubst du, wie ich mich gefühlt habe, als mich dein Vater einfach weggeschickt hat?! Klar, er versprach mir eine Lösung, aber ich habe in seinen Augen gesehen, dass es diese niemals geben wird! Ich wäre in dieser schrecklichen Stunde so gerne bei dir geblieben! Aber man ließ mich nicht und du hast auch keine Sekunde dafür gekämpft! Du wolltest mich nicht bei dir haben und jetzt glaubst du, dass es einfach wieder funktioniert! Ich bin kein Hündchen, das immer angerannt kommt, wenn du danach pfeifst! Ich liebe dich auch, Felix! Deswegen ist mir dieser Schritt so schwer gefallen und ich habe solange nichts von mir hören lassen! Aber immer wenn ich an diesen Abend zurückdenke. An den Moment, als du in die Arme deine Mutter flohst, um dort Trost und Halt zu finden. Ich war für dich vergessen! Unwichtig! Dein Vater musste mich wegschicken! Nicht einmal dafür war ich dir wichtig genug! Kein Abschied! Nichts! Ja, Felix, ich liebe dich, aber du-“ Marc lachte traurig auf und ich spürte, wie sich mein Herz schmerzhaft zusammen zog, als ich seine nächsten Worte hörte. „Aber du liebst mich nicht, Felix. Also, hör auf mir zu schreiben oder mich anzurufen. Lass mich gehen, wenn du mir schon nicht nahe sein kannst. Wir sind nicht füreinander gemacht. Nicht wir.“
Ich war überfordert und starrte den Bildschirm an. Mein Körper begann sich kalt anzufühlen und in meine Hände und Füße kroch eine leichte Taubheit. Ich spürte, wie ich trocken schluckte und mir Tränen in die Augen krochen. Das war nicht sein Ernst. Nein, diese Worte konnte er nicht wirklich so meinen! Ich hatte doch gerade noch Mastermind gesagt, dass ich immer bei Marc sein wollte. Wieso konnte ich ihn von meinen Gefühlen überzeugen, aber der Mensch, den ich wirklich liebte, zweifelte an meinen Empfindungen. Das war nicht fair!
„Marc, nicht. Ich… ich kann mich bessern. Es war einfach zu viel für mich. Mein bester Freund sprang vor meinen Augen in den Tod. Das muss man erst einmal verdauen.“ Ich wollte ihn nicht so leicht aufgeben, doch ich hörte ihn nur verzweifelt lachen.
„Es geht schon wieder nur um dich. Ich hatte nie das Gefühl, dass du so ein großer Egoist wärst, aber Katastrophen zeigen gerne das wahre Gesicht eines Menschen. Leb wohl, Felix.“
Er legte auf und ging sofort wieder offline. Ich spürte, wie sich die Tränen weiter in meinen Augen sammelten, um dann ein Wettrennen über meine Wangen zu starten. Das war jetzt nicht wirklich passiert. Marc hat jetzt nicht wirklich mit mir Schluss gemacht! Das konnte er mir doch nicht antun! Oder doch?
Erneut dachte ich nur an meine Gefühle und nur langsam kamen seine Worte zurück in meine Erinnerungen. Es fiel ihm nicht leicht, aber anscheinend war unsere Beziehung eine Qual für ihn. War ich wirklich so unfähig, über den eigenen Tellerrand zu blicken? Kurz kehrten meine Gedanken zu Chris zurück und ich spürte, wie mich ein Schauer erfasste. Warum dachte ich jetzt an ihn? Das war nicht gut. Es ging um Marc und mich. Ich musste ihn von uns überzeugen! Irgendwie! Am Besten ich fuhr am Wochenende zu ihm. Genau!
Wenn ich vor ihm stand, dann würde er mich nicht einfach so wegschicken können. Er musste uns noch eine Chance geben. Ich wollte diese Zukunft nicht so leicht aufgeben, denn in meinen Augen war sie mehr als perfekt. Wir liebten uns und deswegen sollten wir auch zusammen sein. Marc würde das auch noch verstehen. Ganz bestimmt und ich würde ihn dabei helfen…
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