Gaben darbringen wollt, so bittet die Götter für einen Freund, der irgendwo in der Richtung nach Sizilien rudert und segelt. Aber da ist das Schiff! Es wird gleich anlegen,« sagte er, sich umwendend. »Seine Führer interessieren mich, denn mit ihnen muß ich segeln und an ihrer Seite kämpfen. Es ist keine leichte Aufgabe, an einem Ufer von der Beschaffenheit dieses zu landen. So wollen wir denn ihre Gewandtheit und Fertigkeit kennen lernen.«
Das Schiff gehörte zur Klasse der naves Liburnicae, es war lang und schmal, hatte einen bedeutenden Tiefgang und war daher für schnelle Fahrten und plötzliche Bewegungen berechnet. Der Bug war schön und kunstvoll gebaut. Ein Wasserstrahl schoß während der Fahrt an ihm zur Höhe und fiel als sanfter Sprühregen auf das anmutig gebogene Vorderteil nieder, das sich zu doppelter Manneshöhe über das Verdeck erhob, unterhalb das Buges ragte das rostrum oder der Schiffsschnabel im Wasser vor, so nannte man eine am Kiel befestigte Vorrichtung aus starkem, eisenbeschlagenem Holze, die, mit eisernen Spitzen versehen, im Gefechte als Ramme diente. Ein starkes Gesims zog sich vom Bug an den Seiten des Schiffes entlang und begrenzte die zinnengeschmückte Brustwehr. Unter dem Gesims befanden sich drei Reihen Öffnungen, in denen sich die Ruder, sechzig auf jeder Seite, bewegten; jede Öffnung war mit einem Schutzleder aus Ochsenhaut bedeckt. In der Mitte des Schiffes, doch mehr gegen das Vorderteil, stand ein Mast, der durch Vor- und Bakstage und Wanttaue gehalten wurde, die letzteren waren durch Ringe an der inneren Bordwand befestigt. Das übrige Tauwerk diente der Leitung und Befestigung des großen viereckigen Segels und der Raa, an welcher dasselbe hing.
Außer den Matrosen, welche das Segel gerefft hatten und sich noch auf der Raa befanden, konnte man vom Damme aus nur einen Mann sehen, dieser stand am Bug und trug Helm und Schild. Die hundertzwanzig eichenen Ruder, welche durch öfteres Reiben mit Bimsstein und durch die beständige Bewegung im Wasser glänzend weiß waren, hoben und senkten sich, als würden sie von einer einzigen Hand geführt. Daher schoß die Galeere mit einer Schnelligkeit vorwärts, die von unseren modernen Dampfern nicht viel übertroffen wird.
Aber auf einen Wink des Mannes, der am Bug stand, erhoben sich plötzlich die Ruder, schwebten einen Augenblick in der Luft und fielen dann senkrecht nieder. Die Galeere erzitterte in allen Fugen und stand wie erschreckt stille. Wieder eine Handbewegung, und jetzt begann sich unter einer neuen Bewegung der Ruder das Schiff zu drehen, bis es sich langsam mit der Breitseite an den Damm anlegte. Als die Ruder den Damm streiften, wurde vom Steuermannsdeck aus eine Brücke an das Ufer gelegt. Dann wandte sich der Tribun mit einem Ernst, den er bisher noch nicht gezeigt hatte, an seine Gesellschaft und sprach:
»Nun ruft die Pflicht, meine Freunde!«
Er nahm den Kranz von seinem Haupte und dann umarmte er der Reihe nach seine Freunde zum Abschiede.
»Die Götter mögen dich geleiten, Quintus!« sagten diese.
»Lebt wohl!« entgegnete er.
Den Sklaven, die ihre Fackeln schwangen, winkte er mit der Hand. Dann wandte er sich dem harrenden Schiffe zu, auf dem jetzt die Reihen der Soldaten mit den blitzenden Helmen, Schilden und Spießen einen herrlichen Anblick boten. Als er die Brücke betrat, schmetterten die Trompeten, und es entfaltete sich die purpurne Fahne, der Wimpel des Flottenkommandanten.
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