die drei Herren dort für einen Augenblick des Nachdenkens. Wie könnte unser Urteil – aus der Sicht des 21. Jahrhunderts – wohl ausfallen? Jedenfalls alles andere als einhellig. Lautet es: Die Stadt(regierung) damals stellte sich schützend vor ihre Bürger? Oder sollte man eher sagen: Jetzt hat eine elitäre Schicht die Stadt endgültig zum Instrument eigener Interessen gemacht?
Könnten wir feststellen: Hier entsteht ein globales Netzwerk, um den freien Austausch von Waren (und manchmal ja auch von Ideen) zu fördern und zu sichern? Oder sollten wir entsetzt konstatieren: Hier vollzieht sich ein gnadenloser Kampf um ein Handelsmonopol, ein Preisdiktat zu Lasten der Produzenten? (Also genau das, was in unseren Tagen die großen Einzelhandelskonzerne auch praktizieren.)
Damals entstanden die ersten regionalen Städtebündnisse – die 'wendischen' mit Lübeck und die rheinisch-west-fälischen mit Köln an der Spitze, die sich dann in der großen hansischen Gemeinschaft zusammenfanden. Dabei tobte der Konkurrenzkampf der Städte untereinander um Märkte und Absatz kaum gebremst weiter. Aber es gab eben auch Dinge, die allen gemeinsam waren und nur gemeinsam durchgesetzt werden konnten: Schutz vor Wegelagerei und den lästigen Zollschranken einerseits, Ausschaltung fremder Konkurrenz andererseits. Freiheit des Handels und rigorose Kartellpolitik – nur zwei Seiten einer Medaille, auf der stets eines stand: de dudesche hense. Wenn wir die Münze werfen – was würde dann oben liegen?
Es dauert noch mehr als ein halbes Jahrhundert, bis sich 1356 auf Einladung des lübischen Rats hier in seiner Stadt Vertreter (Sendboten nannte man sie damals) all der vielen Städte zu einer ersten 'Tagfahrt' trafen, also zu einer gemeinsamen Konferenz. Die ja längst bestehende Hanse der Städte hatte ein Gesicht bekommen. Traf man sich anfangs hier und da in den Städten, so wurde bald Lübeck zum eigentlichen Tagungsort, und Lübecks Rat verschickte die Tagesordnung.
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