Manuela Brizar

Key to my Heart


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einfach liegen und wurde von den Fans zertrampelt.

      Gegen Mittag hatten wir dann unseren festen Warteplatz, ungefähr fünf Reihen vor dem Tor.

      Nun mussten wir noch die restliche Zeit in brütender Hitze ausharren. Aufs Klo zu gehen konnten wir schlichtweg vergessen, da sie für 40000 (in Worten vierzigtausend) Fans nur 2 (in Worten zwei) Toiletten aufgestellt hatten.

      Langweilig wurde es uns nicht, da sich die jungen Mädchen um uns herum keifend Schimpfwörter austeilten. Da fielen Ausdrücke wie Bravotussi, Schlampe usw.

      Eine Stunde vor Türöffnung brach die Hölle los. Die Fans rannten wild durcheinander, Neuankömmlinge wollten sich vordrängen, dagegen protestierten die schon lang wartende Fans lautstark - und wir mittendrin.

      Jetzt schien die Zeit gar nicht mehr vorwärtszugehen. Die Minuten wurden zu Tagen und die Sekunden zu Stunden.

      Irgendwie schafften wir es doch noch und wir waren plötzlich drin. Doch halt, wo war Monika? Als ich mich suchend umsah, entdeckte ich sie immer noch draussen vor dem Tor, besser gesagt, am Tor klebend. Denn sie wurde beim Einlass abgedrängt und ans Gitter gedrückt. Zum Glück hatte sie ihren Rucksack vor dem Bauch, sonst hätte das noch böse geendet.

      Der Security am Eingang sah sie und half ihr schliesslich hinein.

      So, nach diesen Strapazen hatten wir einen gemütlichen Platz gefunden und konnten endlich unsere Bedürfnisse stillen.

      Auf dem Weg zur Toilette bewunderten viele Fans unsere Hosen, einige fragten uns sogar, wo wir sie gekauft hätten. Das erfüllte uns doch mit einem gewissen Stolz, also war es die Mühe wert gewesen. Nachdem wir uns mit Getränken eingedeckt hatten, gingen wir zurück und beobachteten mit unseren Ferngläsern die Fans. Ab und zu schweifte unser Blick auch über die Bühne.

      Oh la la, was sahen da unsere überanstrengten Augen, wir dachten, wir sähen nicht richtig.

      Kam doch tatsächlich Papa Dan mit seiner neuen Flamme auf die Bühne und begutachtete die Fans, die ungeduldig auf seine Sprösslinge warteten.

      Um uns die Zeit zu verkürzen, liessen die Kellys ihre Videos über zwei grosse Leinwände links und rechts neben der Bühne flimmern. Schon da ernteten die Kellys für jedes gespielte Lied einen Applaus.

      Dann endlich erklangen die ersten Livetakte unserer Lieblingsmusik und die Kelly Family stürmte auf die Bühne, empfangen von 40000 jubelnden Fans. Schlagartig verflog unsere Anspannung und wir begannen in vollen Zügen das gigantische Konzert zu geniessen. Einzig die untergehende Sonne störte den fantastischen Ausblick - oder waren es die Kellys, die uns so blendeten? Denn sie sahen alle hervorragend aus, besonders unsere zwei Schätze Jimmy und John.

      In der Pause waren wir knapp am Verdursten, denn unsere Vorräte waren aufgebraucht und wegen der vielen Leute konnten wir uns nichts mehr holen. Der Familienvater vor uns hatte erbarmen und schenkte uns je eine Tüte Capri Sonne. Wir kamen dann ins Gespräch und so erfuhr er, woher wir gekommen sind. Er war sehr erstaunt, dass wir extra wegen den Kellys diesen weiten Weg auf uns genommen haben. Unsere Antwort darauf war, dass uns für die Kellys kein Weg zu weit sei.

      Aufgetankt und gestärkt starteten wir in den zweiten Konzertteil. Im Grossen und Ganzen war es ein supertolles Konzert, aber leider wie immer zu schnell vorbei. Wir sollten aber mit der Zeit erfahren, dass Kelly Konzerte nicht immer so fröhlich und beschwingt ablaufen, sondern dass auch die Kellys mal schlecht drauf sind und sich dann ihre Stimmung auf die Fans überträgt.

      Eines machten wir uns aber an diesem Konzert zur Gewohnheit, nämlich dass wir am Schluss jeweils sitzen bleiben bis die Securities uns bitten zu gehen.

      Draussen vor dem Stadion deckten wir uns am Fanartikelstand noch mit den neusten Souvenirs ein. Nachdem wir dem Getümmel noch ein bisschen zugeschaut hatten, machten wir uns mit schwerem Herzen auf den Weg zurück ins Hotel.

      Am Bahnhof entdeckten wir einen grossen Mc Donalds und plötzlich verspürten wir Lust auf Hamburger und Co. Dieser Abstecher war es aber auch Wert, denn drinnen trafen wir - nein nein - nicht die Kellys, sondern Fans, die Fotos der Neun verkauften. Und so erwarben wir unsere ersten Bilder, die sich bis heute drastisch vermehrt haben.

      Am nächsten Tag hiess es schon wieder zusammenpacken.

      Snieff!

      Vor unserer Abreise fuhren wir nochmals zum Stadion raus, um uns zu verabschieden und vielleicht noch etwas vom stattfindenden Konzert mitzukriegen.

      Wenn nicht schon um 16 Uhr unser Zug gefahren wäre, hätten wir unsere Samstagskarten gegen neue für Sonntag eintauschen können. Das bereuen wir bis heute.

      Als wir noch durch die Menge liefen, entdeckten wir einige junge Mädchen, die ihre Alben prallvoll mit Bildern der Kelly Family gefüllt, herumreichten und die Fotos zum Verkauf anboten. Nicht lange überlegt, fragten wir, ob wir auch mal einen Blick reinwerfen dürften.

      Voller Begeisterung fanden wir ein schönes Foto nach dem anderen. Aber halt, was war geschehen? In Windeseile schlug das Mädchen das Album vor unserer Nase zu und verschwand. Wir erfuhren dann, dass Verkaufen von Bildern verboten ist – allerdings hielt uns das nicht davon ab bei anderen weiter zu kaufen.

      So, nun wurde es aber endgültig Zeit für uns. Wir schlenderten die Strasse hinunter, als wir hinter einem Verkaufswagen jenen jungen Mann mit langen blonden Haaren entdeckten, den wir schon am Konzerttag gesehen hatten und ihn für John hielten. Flugs nahmen wir unseren Fotoapparat hinaus und machten heimlich ein Foto von ihm. Wie sich später herausstellte, war dies Vincent - Kathy’s Ehemann.

      So, nun aber ab zum Zug. Gut gelaunt schleppten wir unser Gepäck durch die Waggons um unser Abteil zu suchen. Da unsere Taschen so schwer waren, kamen wir nur langsam vorwärts. Das Ganze ging natürlich nicht ohne Gekichere. Als wir dann schliesslich unseren Platz gefunden hatten, artete es schon in einen Lachkrampf aus.

      Unsere zwei Mitreisenden, die bereits im Abteil sassen, regten sich fürchterlich über uns auf, weil wir so einen Mais veranstalteten. Das störte uns aber nicht im Geringsten. Nach einem so schönen Wochenende konnte uns nichts erschüttern - ausser Monika.

      Bevor wir abfuhren, kauften wir uns noch Verpflegung für die Heimreise. Unter anderem Getreideriegel „Banane Schoko“. Ich verteilte auch welche an die anderen. Monika biss auch gleich genüsslich hinein. Als sie zu mir hinschaute, sah sie, dass ich den Riegel genauestens untersuchte. Darauf fragte sie mich, was ich da denn machen würde. Ich entgegnete ihr, dass ich zuerst schauen müsse, ob es keine Würmer drin habe. Sie warf mir vor Ekel ihren Riegel beinahe an den Kopf, aber sie konnte sich noch beherrschen.

      Die restliche Heimfahrt verlief dann ohne weitere Zwischenfälle. Wir fuhren sogar an einem unserer nächsten Konzertorte vorbei, nämlich an der Loreley.

      Aber das ist ein anderes Abenteuer ...

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