Aaron Schlüter

Gohrlack


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war leichter als Gohrlack ursprünglich annahm, auch wenn sein Bogen Gohrlack ein wenig in die Seite stach. Irgendwann entdeckte er ein Schild auf dem stand, dass Saugmilch nur noch eine halbe Meile entfernt lag, was Gohrlack gleichermaßen erleichterte und verärgerte. Zwar war er froh, dass Saugmilch nicht mehr weit entfernt war, aber alleine der Fakt, dass hier anscheinend Meilen benutzt wurden, brachte sein Blut, wie das jeder anständigen Person, zum Kochen.

      Er folgte dem Schild, da er hoffte, in einer zivilisierteren Örtlichkeit Unterschlupf finden zu können, komplett von dem Gedanken befreit, dass er vor kurzem erst noch dahin gebracht werden sollte, um wegen einer Tat, die er nicht begangen hatte, vor Gericht zu stehen.

      Nach wenigen Minuten sah er ein Gebäude, vor dem ein kleines altes Schild stand, dass die Worte „Essen und sowieso Wahrsagerei und so“ trug.

      Zwar war er sich nicht sicher, was genau er dort tun sollte, aber es erschien ihm klug, mal eine Verschnaufpause zu machen, weil er sich ziemlich sicher war, dass Logloglolohloh inzwischen nicht mehr ohnmächtig war, sondern es nur genoss, getragen zu werden.

      Gohrlack trat die Tür auf, einfach so, er hatte grade Lust darauf, mehr nicht. Es war niemand da, nur hinter einer Tür hinter dem Bestelltresen, was schon sehr unüblich für ein Restaurant war, hörte er Lärm, was ihn dazu veranlasste, mal einen Blick hinein zu werfen. Sein Blick fiel auf einen Mann, der gleichermaßen unangenehm aber auch faszinierend aussah. Er hatte braune Haare, die von seinem Kopf abstanden, als wäre er vom Blitz getroffen worden, eine dunklere Haut und sehr seltsame Kleidung, die wie eine Mischung aus Fischer und Dorfbauer aussah, aber kein bisschen wie die eines Wahrsagers. Er saß vor einer Kristallkugel an einem kreisförmigen Tisch, an dessen anderem Ende ein sehr alter Mann in einem Rollstuhl saß, der, wie es schien, schlief.

      „Was soll‘n der Scheiß?“ meldete sich der anscheinend doch sehr wache Logloglolohloh zu Wort, und sprang dabei von Gohrlacks Schulter.

      Als der Blick des Wahrsagers auf sie fiel, merkten sie erst wie genervt dieser aussah.

      „Ich habe ihm vorhergesagt, dass er heute das Zeitliche segnen würde, und da bekam er einen Herzinfarkt“, sagte er lässig.

      „Ouze!“ Entgegneten Gohrlack und Logloglolohloh zeitgleich.

      „Ganz genau, und jetzt geht RAUUUUS! Geht RAUUUUS! Geht...“ Der Wahrsager, der sie momentan anschrie, schmiss seine Kristallkugel an die Wand und zerstörte somit ein Bild von irgendeinem Bären, der entweder ein Spielzeug, eine extrem seltene Rasse oder eine Anspielung auf soziale Probleme bei der Gleichberechtigung verschiedener Ethnien war „RAUUUS!“

      Gohrlack und Logloglolohloh verließen zeitgleich den Raum und sahen sich ein wenig verdutzt an:

      „Warum hast du mich hierhergebracht?“ fragte Logloglolohloh.

      „Halt einfach dein Maul.“

      Nachdem sie sich etwas umgesehen hatten, fanden sie einen als Kellner gekleideten Mann mit Chefkochmütze, der in einem Nebenzimmer schlief.

      Leise verließen sie den Raum wieder und Gohrlack führte einen meisterhaften Plan aus: er klopfte an die Tür bis die Worte „Hallo, wer ist da?“ aus dem inneren zurückkamen, dann entgegnete er süffisant:

      „Kein Service.“

      Nach glatten 3 Sekunden stürzte der Mann, den sie eben noch schlafen gesehen hatten durch die Wand neben der Tür.

      „Hallo, willkommen, was wollen Sie haben? Wissen Sie, ich habe mich immer noch nicht ganz darauf eingestellt, wieder einmal Kundschaft zu haben. Neulich erst kamen ein Paar komische Pilger vorbei, die mir grade mal 3 Yeezys Trinkgeld gaben, die gierigen Schloulinger, und seitdem geht es mit der Kundschaft wieder bergauf.“

      Trotz dieser recht seltsamen Begrüßung, entschlossen Gohrlack und Logloglolohloh sich dazu, auf dem Balkon des Hauses ein leckeres Mittagessen zu genießen.

      Es hieß „Nauhtygyros mit einem Stück Natur und außerdem Früchten“.

      Zu jedermanns Überraschung schmeckte es phänomenal.

      Währenddessen unterhielten die beiden sich darüber, was sie denn jetzt eigentlich vorhatten und zu Gohrlacks Glück, schien Logloglolohloh das Missverständnis von vorhin komplett vergessen zu haben.

      Nach ein wenig überraschend nettem Geschwätze sprang Logloglolohloh plötzlich auf, zeigte in eine Richtung und brüllte „OUZE!“

      Gohrlack drehte sich in die Richtung, in die er gezeigt hatte und sah, dass aus dem Wald, aus dem sie eben erst gekommen waren, die Mumie von vorhin, zweifelsohne die gleiche, wie an ihrer Bauchwunde nachzuweisen war, sich ihren Weg geradewegs auf sie beide zumachte.

      Zumindest so lange, bis sie über einen komischen Stein stolperte, den sie danach bis nach Saugmilch warf, wie das Monster, das sie ja auch ist.

      6 - Ausschlaggebend aber dumm

      Logloglolohloh zückte sofort seinen Bogen und sagte, dass Gohrlack ihm einen Jesus-Saft, also Wein, ausgeben müsse, wenn er diesen Schuss landete.

      Daraufhin folgte auch schon der bereits erwähnte Schuss mit einem sehr interessanten Pfeil. Die Pfeilspitze war eine, bereits mit Sauerstoff-Juice befleckte, Glasscherbe und der Pfeilkörper oder besser Pfeilschaft bestand aus einer Gurke und einer Möhre, was Logloglolohlohs kuriosen, bis jetzt noch unerwähnten, Geruch zu verantworten haben könnte.

      ‚Peng‘ der Pfeil schoss los und traf perfekt, wobei er überraschend tief in sein Opfer eindrang. Soweit gar, dass er bereits am anderen Ende des Kopfes der Mumie wieder herausguckte, denn ja, es war ein Kopfschuss, der sich sehen lassen konnte.

      „YEEZEH!!“ Logloglolohloh schien eindeutig zufrieden mit seiner Leistung. Gohrlack entschied sich als Zeichen von Respekt nur für leise Wertschätzung, indem er langsam in die Hände klatschte, während der Kellner in einer schattigen Ecke des Balkons masturbierte.

      Als sie mit einer weiteren Runde Jesus-Saft anstießen, war es bereits später Nachmittag und die beiden waren sturzbetrunken.

      „Ich störe nur ungern,“ meldete sich der doch recht kleine Kellner zu Wort, während die beiden fröhlich soffen „aber ich denke, es wäre an der Zeit, mich mal zu bezahlen, denn bis jetzt ist ihre Rechnung doch ziemlich hoch und ich denke, bei viel weiterem Konsum, sind sie bald nicht mehr in der Lage dazu.“

      Nachdem Gohrlack mit dem Rest seines Geldes bezahlt hatte, ging der Kellner die Treppen runter, und fragte dabei nach dem Wahrsager, um das Geld zählen zu lassen, da er das scheinbar selber nicht konnte. Als dann allerdings der Wahrsager kurze Zeit später die Treppen wieder hochkam, schien irgendetwas schief gegangen zu sein, denn der Ärmste guckte ganz erschrocken.

      Zuerst waren Gohrlack und Logloglolohloh gleichermaßen verängstigt, dass Gohrlack sich im Suff möglicherweise verzählt haben könnte. Allerdings schien das Wahrsagerjungchen viel mehr davon abgelenkt zu sein, dass ihm irgendetwas folgte.

      Aufgrund ihres Suffs dauerte es etwas bis Gohrlack und Logloglolohloh sich erinnerten, dass sie eine Mumie hierher gelockt hatten, da der Pfeilschuss für diese natürlich nicht tödlich war. Sie blickten sich für ein paar Sekunden erschrocken an, bevor sie in Gelächter ausbrachen. Der verwirrte und trotzdem verängstige Blick des Wahrsagers brachte sie dann jedoch in die Realität zurück.

      Logloglolohloh stand auf und ging gemütlich zur Balkonbrüstung rüber, an der die Mumie grade versuchte hochzuklettern, wie sich herausstellte.

      Er schlug ihr mitten ins Gesicht, was jedoch nicht viel brachte, und guckte dann seine Hand erstaunt an. Sein Blick traf den der Anderen, woraufhin er

      „Bei Kyarakur… Ist! Das! Weich!“, rief.

      „Lak und außerdem Lan! Was macht ihr?“, sprach der Wahrsager zornig beim Hinüberlaufen zu Gohrlack und Logloglolohloh, die inzwischen angefangen hatten, die Mumie zu streicheln, was diese zwar davon abhielt, effizient zu klettern, aber die beiden selbstverständlich auch