Roberta C. Keil

Sommer des Zorns


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      Roberta C. Keil

      Sommer des Zorns

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Zwei Jahre zuvor

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Kapitel 6

       Kapitel 7

       Kapitel 8

       Kapitel 9

       Kapitel 10

       Kapitel 11

       Kapitel 12

       Kapitel 13

       Kapitel 14

       Kapitel 15

       Kapitel 16

       Kapitel 17

       Kapitel 18

       Kapitel 19

       Kapitel 20

       Kapitel 21

       Kapitel 22

       Zwei Jahre danach

       Impressum neobooks

      Zwei Jahre zuvor

      Wutentbrannt stieg Frank in das rote Cabrio. Warum musste Jacky immer so rechthaberisch sein? Immer wieder stritten sie um die gleichen Angelegenheiten.

      Er startete den Wagen und der Motor heulte auf, als Frank das Gaspedal durchtrat, dann lenkte er ihn zügig die lange Auffahrt hinunter.

      Meist ging es um Aiden und dann merkte Frank, dass er immer noch der Neue war. Er lebte jetzt schon fünf Jahre hier und doch war er ‚Der Neue‘. Manchmal hatte er den Eindruck dieser Mischlingsbursche tat nur so, als würde er ihn als Boss akzeptieren.

      Aiden lebte seit seiner Geburt auf der Ranch und war dort aufgewachsen. Er stammte nicht aus der Blutslinie der Springfields, aber er wurde behandelt, als wäre er einer. Jacky behandelte ihn so. Sie vertraute ihm blind. Aber Frank war vorsichtig. Irgendetwas stimmte nicht mit Aiden, fand er.

      Doch heute hatten sie wieder einmal über ihre Kinderlosigkeit gestritten. Seit fünf Jahren waren sie nun verheiratet und Jacky noch nicht schwanger geworden. Frank konnte nicht sagen, ob der Kinderwunsch von Jacky selbst kam, oder ob es Jack war, der unbedingt Großvater werden wollte und Druck auf Jacky ausübte.

      Er solle sich von Waleah behandeln lassen, hatte sie heute vorgeschlagen. Diese indianische Kräuterhexe, wie Frank sie in seinem Zorn nannte, habe angeblich ein Mittel, das die Fruchtbarkeit des Mannes steigern würde.

      Er hatte Jacky eben deutlich gesagt, dass er sich nicht von Waleah behandeln ließe. Eher würde er auf Kinder verzichten!

      Frank ließ den Motor aufheulen und schaltete einen Gang hoch. Wenigstens waren sie sich bei dem Wagen einig gewesen. Keine Automatik und feuerwehrrot. Er hatte die Landstraße erreicht und beschleunigte noch mehr.

      Der Schmerz, den er in Jackys Augen sah, als er es ausgesprochen hatte, hatte ihm ins Herz geschnitten. Er wollte sie nicht verletzen. Sie war die Liebe seines Lebens. Jedes Mal, wenn er in ihre großen blauen Augen sah, die zwei wunderschönen Planeten gleichten, verliebte er sich auf‘ s Neue in seine Frau. Trotzdem war er nicht bereit, sich einer Schamanin auszuliefern. Noch dazu, wo sie Aidens Mutter war und schon seit langer Zeit in den Diensten der Springfields stand. Nachher würde dann auch der letzte Cowboy auf der Ranch wissen, dass er, Frank Hoover, oder Texas, wie er hier hinter vorgehaltener Hand auch genannt wurde, wegen Unfruchtbarkeit in Behandlung war.

      Jacky ließ ihn einfach stehen und ging. Er wusste genau wohin. In den Pferdestall. Immer wenn sie ein Problem hatte, nahm sie ihre Stute und entschwand in den Weiten des Tales.

      Frank atmete durch. Er musste das klären. Mit Jacky. Sie musste wissen, dass er sie liebte. Dass er jede Minute ihrer Zweisamkeit genoss. Egal, ob sie gemeinsam die Rinder einfingen, Futtersäcke stapelten oder eine zärtliche Nacht miteinander verbrachten. Aber einen Moment noch würde er sich abreagieren müssen. Dafür bot sich der Wagen an. Der kleine Chrysler mit dem zweieinhalb Liter Motor konnte gut auf Geschwindigkeit kommen. Und der Sheriff würde ein Auge zudrücken, sollte er ihn erwischen. Dafür kannte er die Springfields zu lange.

      Frank sah die Kurve und bremste ab. Das Bremspedal gab nach bis zum Bodenblech, ohne dass der Wagen an Geschwindigkeit verlor. Er war zu schnell für diese Kurve. Er trat noch einmal das Pedal, und wieder, und wieder. Nichts.

      Langsam drehte er am Lenkrad, aber der Wagen war zu schnell. Er merkte, wie er hinten ausbrach, begann zu schleudern. Frank klammerte sich am Lenkrad fest, zog es in die Kurve. Es nutzte nichts. Er war zu schnell, sah die Felswand auf sich zu kommen, roter Arizonafels, der in der Abendsonne leuchtete wie ein Himmelslicht. Er zog am Lenkrad, riss es herum, überschlug sich, verlor die Orientierung.

      Frank spürte den Schmerz in der Brust. Konnte kaum atmen. Versuchte das Fahrzeug zu verlassen. Nahm den Brandgeruch wahr. Sah in diese blauen Planetenaugen.

      „Jacky!“ Er streckte die Hand nach ihr aus. Sie hockte vor ihm und lächelte ihn an. Warum half sie ihm nicht? Warum lächelte sie nur? „Jacky! Hilf…“

      „Keine Sorge, mein Liebster. Es wird alles gut. Gleich ist es vorbei.“ Sie lächelte immer noch und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen.

      Jacky sagte nie Liebster zu ihm, dachte Frank. Aber es waren ihre Augen. Und ihre Lippen.

      „Jacky?“ Es wurde dunkel und kalt. Die Flammen, die an seinen Schuhen zu lecken begannen, bemerkte er nicht mehr.