Karl-Heinz Biermann

Gezeitenstrom


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ziemlich abgekochter Kerl, dachte der Kommissar, und ob es hier auf der Insel einen Rechtsanwalt gäbe, sann er weiter, oder ob man hierfür aufs Festland musste. Sicher musste man es, dachte er, auf dieser beschissenen kleinen Insel gab es bestimmt keinen Rechtsverdreher, von dem man sich mit solch frechen Sprüchen versorgen lassen konnte.

      „Sagen Sie mal“, und damit wandte er sich an Lina Olsen, die mit ihrem Freund, diesem Vogelschutzwart, bereits in der Tür stand, „wann haben Sie Ihren Mann vor seinem Verschwinden zum letzten Mal gesehen?“

      Die Frau hielt inne, es schien, als sei es ihr lästig, noch mal aufgehalten worden zu sein. Doch dann war es so, als dachte sie nach.

      „Bevor ich mit ihm“, sie wies mit dem Kopf zu

      ihrem Freund, „in den ,Dorfkrug’ gegangen bin. Da war er schon losgezogen, wahrscheinlich zu seiner Schlampe.“

      „Also am Sonntagabend.“

      Die Frau nickte.

      „Wann genau?“, wollte der Kommissar wissen.

      Lina Olsen sah ihren Freund an, beide sahen sich an. „Gegen acht?“

      „Ja, so gegen acht, da hab ich sie abgeholt“, bestätigte der Vogelschutzwart.

      „Bei ihr zu Hause, nehme ich an. Ihren Mann haben Sie nicht gesehen?“

      „Ja, wie sie es schon sagte. Was soll die ganze Fragerei, wir haben mit dem Arsch nichts zu tun“, raunzte der Vogelschutzwart.

      „Halten Sie sich zu unserer Verfügung“, rief Kommissar Brandt den beiden nach und er sah, wie sie gleich einem sich umsorgenden Paar umarmend durch die Tür nach draußen verschwanden.

      „Auf der Fähre hat ihn keiner gesehen“, konstatierte Kriminalmeister Wagner, als sie wieder ihrer Unterkunft in Klostermitteldeich entgegenfuhren. „Und alle bekannten Boote sind an ihren Liegestellen geblieben“, fügte er an.

      „Wann wollen Sie das denn alles recherchiert haben?“ Mit spöttischem Seitenblick sah der Kommissar nach dem Beifahrersitz.

      „Heute Nachmittag noch.“

      „In so kurzer Zeit?“

      „Schade, dass wir die beiden haben laufenlassen müssen“, ging Wagner darüber hinweg.

      Sein Vorgesetzter stimmte ihm in Gedanken zu, wenn auch gereizt. Ja, verflucht.

      „Immerhin haben wir jetzt ihre DNA“, bemerkte der Kriminalmeister. „Und wir sollten auch wieder mehr

      in Richtung der toten Frau, dieser Frau Nielsen er-mitteln.“

      „Trotzdem, den Bürgermeister lassen wir dabei nicht außer Acht.“

      „Die Fahndung auf dem Festland nach ihm läuft

      bereits.“

      „Obwohl er Ihren Ermittlungen zufolge gar nicht dort sein kann?“ Kommissar Brandt sah spöttisch zu Wagner hinüber.

      „Sicher ist sicher“, sagte dieser.

      „Die DNA von Lina Olsen wird Ihnen auch nichts nützen, auch wenn diese mit den Spuren in dem Leuchtturmwärterhaus identisch sein sollte.“ Der Kommissar gewahrte, wie sein Kollege aufmerkte.

      „Sie kann über ihren Mann, den Bürgermeister, in diesem Haus hinterlassen worden sein“, fuhr er fort.

      Der Kriminalmeister hob seine Schultern. „Wir müssen in eine andere Richtung denken.“

      „So, und welche schlagen Sie vor?“

      „Vielleicht sprechen wir noch mal mit unserer

      Wirtin. Sie scheint mir über alles hier auf der Insel im Bilde zu sein.“

      „Wer nicht.“

      „Mir will nicht aus dem Kopf, warum Lina Olsen sich nichts aus dem Fernbleiben ihres Mannes macht.“

      „Haben Sie den Grund dafür vorhin nicht gesehen?“, raunzte der Kommissar.

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