hast erzählt, dass Emilia mit Marc zusammen ist. Ihr ward die besten Freunde. Marc und du. Warst du etwa eifersüchtig auf ihn? Hast du dich doch in Emilia verliebt?“
„Wieso willst du das wissen, Judith?“
„Weil ich spüre, dass da noch etwas ist. Du kannst mir nichts vormachen. Deshalb hast du damals auch die Uni verlassen. Habe ich recht?“
„Du gibst wohl nie auf. Ok. Ich hatte mich zur selben Zeit in Emilia verliebt, wie Marc.“
„Und? Du hast es ihr doch gesagt?“
„Nein, ich habe es ihr nicht gesagt. Sie weiß es bis heute nicht und Marc auch nicht“, schüttelte Joel den Kopf.
„Warum nicht?“
„Als ich es ihr sagen wollte, habe ich die beiden gesehen. Sie küssten sich und waren sehr vertraut. Da wurde mir klar, dass ich Emilia an Marc verloren hatte. Was für einen Sinn hätte es gemacht, wenn ich mit ihr über meine Gefühle gesprochen hätte. Für mich gab es nur einen Ausweg. Es war nicht leicht für mich mit anzusehen, wie verliebt und glücklich die beiden waren.“
„Das verstehe ich. Hast du vorher nie etwas geahnt? Ich meine, dass Marc auch Gefühle für sie hatte. Ihr habt doch immer über alles miteinander geredet.“
„Nein. Wir haben nie darüber geredet. Marc wusste ja auch nicht, dass ich Emilia liebte. Wir haben beide geschwiegen. Warum auch immer.“
„Deshalb hast du also die Uni verlassen.“
„Ja. Es war so das beste“, nickte Joel.
„Und du hast bis heute nie mit ihnen darüber geredet?“
„Nein. Warum auch. Ich wollte auf keinen Fall, dass diese Sache zwischen mir und Marc steht. Wie hätte Marc sich gefühlt, wenn ich es ihm gesagt hätte? Er hätte sich schlecht gefühlt und das wollte ich auf keinen Fall. Ich gönne Marc sein Glück. Leider verliebe ich mich immer in die falsche Frau. Vielleicht soll ich allein bleiben. Wer weiß das schon.“
„Das ist doch Unsinn. Es tut mir leid für dich, Joel. Aber du wirst noch die richtige Frau finden. Davon bin ich überzeugt“, umarmte Judith ihn.
„Hoffentlich. Ich möchte nicht mehr alleine sein“, sah er sie traurig an.
„Dann wird as Treffen für dich nicht so einfach sein. Liebst du Emilia immer noch?“, fragte Judith ihn.
„Nein. Es ist schon lange vorbei“, bestätigte er ihr.
„Dann ist Emilia also nicht der Grund, dass du Jana dabei haben willst?“
„Nein. Glaube mir. Wie schon gesagt, ich möchte einfach mehr Zeit mit Jana verbringen. Bald bin ich wieder weg und ich würde mir Vorwürfe machen, wenn ich es diesmal nicht getan hätte“, schüttelte er den Kopf.
„Weißt heißt diesmal?“
„Ach nichts“, winkte Joel ab.
„Joel, ich möchte nicht, dass du ihr den Kopf verdrehst und dann wieder für Jahre verschwindest, dass hatten wir schon mal. Ich würde es dir sehr übel nehmen“, schaute Judith ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.
„Was meinst du denn damit? Ich verstehe nicht?“
„Nichts. Ich möchte nur nicht, dass sie verletzt wird. Sie war schon einmal unglücklich verliebt. Vergiss einfach, was ich gesagt habe“, winkte Judith ab.
„Du denkst doch nicht wirklich, dass ich mit Jana etwas anfangen würde und sie dann sitzen lasse? Das würde ich nie tun.“
„Gut, dann bin ich ja beruhigt. Ich bin gespannt, was sie sagen wird“, nickte Judith.
„Ich auch. Jetzt muss ich aber wirklich gehen. Machs gut, Judith. Wir sehen uns morgen. Tschau.“
Joel ging wieder ins Hotel zurück. Er hatte ja nicht geahnt, dass auch Jana eine unglückliche Liebe hinter sich hatte. Sie hatte wohl genauso unter dieser unerfüllten Liebe gelitten, wie er.
Am Abend traf er sich im Restaurant mit Anna. Zuerst redeten sie über alte Zeiten, dann wollte Anna alles über Joel erfahren. Ob er mit jemandem zusammen war und was aus seinem Traum wurde. Joel erzählte zum ersten mal über die Vergangenheit, auch über die Sache mit Jana und Emilia. Anna war überrascht, als sie davon erfuhr, aber gleichzeitig bewunderte sie ihn auch.
„Es tut mir alles so leid, Joel. Ich ahnte ja nichts davon. Warum bist du nicht zu mir gekommen und hast mit mir geredet? Aber ich bin auch glücklich, dass du alles so gut überstanden hast. Du hast deinen Traumberuf ergriffen und schaust nach vorne. Das mit der Liebe, wird sich auch noch finden. Bei mir hat es auch etwas länger gedauert“, nahm sie ihn in den Arm.
„Du verrätst mir wohl nicht, wer der glückliche ist?“, fragte Joel.
„Nein, mein Lieber. Ich werde euch alle bei unserem Treffen damit überraschen“, lächelte Anna vielsagend.
Joel freute sich für Anna, denn man sah ihr an, wie glücklich sie war. Wenigstens hatte sie ihren Traumpartner gefunden. Lange saßen sie an diesem Abend zusammen und ließen wieder die Vergangenheit aufleben. In dieser Nacht schlief Joel unruhig. Seine Gedanken waren bei Jana.
Am nächsten Morgen stand er schon früh auf. Er war nervös, dass passiert ihm vor einer Verabredung noch nie. Joel hatte lange darüber nachgedacht, ob er Jana wirklich fragen sollte. Doch dann entschied er sich dafür. Er hatte nichts zu verlieren. Die Entscheidung lag allein bei Jana. Endlich meldete war es soweit. Joel machte sich auf den Weg zu dem Restaurant. Als er das Lokal betrat, wartete sie schon auf ihn.
„Hey, Jana“, umarmte er sie.
„Hallo, Joel. Schön, dass du gekommen bist.“
„Diese Verabredung mit dir, einer so hübschen Frau, konnte ich mir doch nicht entgehen lassen“, lächelte er sie an.
„Auweia. Schon wieder ein Kompliment. Willst du etwas von mir?“, sah sie ihn skeptisch an.
„Ich wollte dich etwas fragen. Aber deshalb habe ich dir dieses Kompliment nicht gemacht. Du siehst wirklich fantastisch aus.“
„Was willst du mich denn fragen?“
„Würdest du mich heute Abend begleiten?“
Eine kurze Pause entstand und Jana schaute ihn groß an.
„Du willst, dass ich bei eurem Treffen dabei bin?“
„Ja. Ich würde mich sehr darüber freuen.“
„Aus welchem Grund willst mich dabei haben?“, fragte sie unsicher.
„Nur aus einem Grund. Ich möchte mehr über dich erfahren und dich endlich näher kennenlernen. Es hat lange genug gedauert.“
„Das ist alles?“
„Ja. Das ist alles. Genügt dir das nicht?“
„Ich werde das Gefühl nicht los, dass du es wegen etwas anderem tust“, schaute sie ihn genauer an.
„Was meinst du?“
„Es geht mal wieder um Emilia. Habe ich recht?“, stellte sie ihm die Frage.
„Nein. Unsinn. Emilia ist mit Marc zusammen und sie sind glücklich, dass habe ich dir doch schon gesagt.“
„Das hast du“, nickte sie.
„Ich möchte dich gerne in meiner Nähe haben. Was ist schon dabei?
Aber wenn du nicht willst, vergiss es.“
Jana überlegte kurz.
„Ok. Ich komme mit.“
„Wirklich? Du meinst es ernst?“
Er wollte es nicht recht glauben.
„Ja. Ich meine es ernst. Auch ich möchte mehr über dich erfahren und da du nicht lange hier bist, bleibt mir nicht viel