Carmen Sommer

Der geheimnisvolle Unbekannte


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hier bist. Katharina hat uns schon so viel von dir erzählt. Wir sind befreundet. Ich bin Konstantin“, umarmte er sie als erster.

      „Hey. Freut mich. Ich bin Dario und das ist meine Freundin Annie“, begrüßten sie die beiden.

      „Ich bin Jenny“, schüttelte sie Hannas Hand.

      „Ich bin Rick und das sind Mathis und Leni“, stellte er den Rest vor.

      „Wow. Das sind viele Freunde, die du da hast, Katharina“, lachte Hanna.

      „Stimmt. Nun kennst du sie alle.“

      „Freut mich sehr, euch kennenzulernen. Aber all eure Namen kann ich mir im Moment gar nicht merken“, schüttelte Hanna lachend mit dem Kopf.

      „Das macht nix. Das wird schon“, meinte Leni.

      „Wir sind nicht mit leeren Händen gekommen“, strahlte Rick sie an.

      „Da wir dachten, dass ihr bestimmt Hunger habt, haben wir für uns alle Pizza mitgebracht. Es ist für jeden Geschmack etwas dabei“, zeigte Mathis auf die Pizzaschachteln.

      „Da habt ihr aber Glück gehabt. Wir wollten gerade was bestellen“, lächelte Katharina ihn an.

      Hanna war dabei nicht entgangen, welche Blicke die beiden sich zuwarfen.

      „Das ist sozusagen unser Willkommensgeschenk“, meinte Jenny und lachte.

      „Wir dachten, nach deiner langen Fahrt könntest du eine Stärkung gebrauchen“, fügte Annie hinzu.

      „Mit der Pizza habt ihr genau ins Schwarze getroffen. Ich bin hungrig“, teilte Hanna mit.

      „Dann haben wir ja alles richtig gemacht“, meldete sich Leni zu Wort.

      „Getränke haben wir natürlich auch nicht vergessen“, hielt Dario einige Flaschen in die Höhe.

      „Dann lasst uns mal anstoßen. Auf die neue Mitbewohnerin von Katharina“, hielt Konstantin sein Glas hoch.

      „Auf Hanna“, riefen alle zusammen.

      Die hätte nie mit einem so freundlichen, herzlichen Empfang gerechnet.

      „Ich danke euch. Für alles. Es ist schön zu sehen, was für tolle Freunde Katharina hat.“

      Es wurde ein feucht fröhlicher Abend. Hanna fiel todmüde ins Bett, als die Freunde gegangen waren. Die erste Hürde war geschafft. Katharina hatte viel von ihren Freunden erzählt und sie hatte mit allem recht. Es waren wirklich tolle Menschen. Das konnte Hanna nur bestätigen. Sie wurde in die Clique schon nach ein paar Minuten aufgenommen und fühlte sich wohl, bei ihren neuen Freunden. Sie schlief zufrieden und glücklich ein.

      Am nächsten Morgen räumte Hanna noch ein paar Kleinigkeiten um, dann ging sie in die Küche.

      „Ich möchte dir heute etwas von der Stadt zeigen. Bist du einverstanden?“, schaute Katharina sie fragend an.

      „Klar. Dann kannst du mir auch gleich mal zeigen, wo die neue Schule ist.“

      „Das werde ich. Wir arbeiten nicht weit entfernt von einander. Das ist deshalb so toll, weil wir den gleichen Weg haben und ihn zusammen zurücklegen können.“

      „Ja, dass ist prima“, freute sich Hanna.

      Beide frühstückten gemütlich zusammen. Hanna wollte bei dieser Gelegenheit mehr über die Freunde erfahren. Katharina erzählte einiges über sie und Hanna bekam einen Überblick, wer mit wem zusammen war und wer nicht.

      „Was ist das zwischen dir und Mathis?“

      „Wie? Was soll da sein? Wir sind befreundet, dass habe ich dir doch schon gesagt“, schaute Katharina sie überrascht an.

      „Wirklich? Nur befreundet?“

      „Ja. Mehr ist da nicht“, schüttelte Katharina den Kopf.

      „Ok? Wenn du das sagst, wird es wohl so sein. Doch seine Blicke sagen was anderes. Aber, lassen wir das jetzt. Gehen wir. Ich bin so neugierig auf die Stadt“, freute sich Hanna.

      Anscheinend wollte Katharina auch nicht mehr preisgeben. Vielleicht später. Hanna wollte nicht aufdringlich sein. Sie konnte es kaum noch erwarten, alles in Augenschein zu nehmen.

      Die Kleinstadt, war genau das, was sie sich gewünscht hatte. Sie strahlte Gemütlichkeit aus, obwohl viele Leute unterwegs waren. Die Wege zu den Geschäften waren kurz und alles gut zu Fuß zu erreichen. Zuerst zeigte Katharina ihr das Bürogebäude, in dem sie arbeitete. Nur ein paar Minuten entfernt, befand sich die Schule, in der Hanna nun ihre neue Stelle, in den nächsten Tagen, antreten würde. Die Schule gefiel ihr. Die Gebäude waren neu und modern. Sie war nicht allzu groß und lag in einem ruhigen Viertel, aber doch zentral. Ebenso die Wohnung von Hanna und Katharina. Kleine Cafes und Restaurants lagen in der Nähe. Ein wunderschöner Park mit einem kleinen See lud zum Erholen und Entspannen ein. Hanna war begeistert.

      „Und? Was sagst du?“, wollte Katharina wissen.

      „Ich bin einfach begeistert. Alles hier gefällt mir. Es ist so, wie ich es mir immer vorgestellt habe. In meinen Träumen“, lächelte Hanna.

      „Du kannst mir glauben, dass ich froh war, als ich vor ein paar Monaten diese Stelle hier angeboten bekommen habe. Und als es dann noch mit dieser Wohnung klappte, war ich richtig happy. Nur du hast mir noch gefehlt“, umarmte Katharina sie.

      „Das war wirklich ein Glücksfall. Nicht nur, unsere neue Arbeit, nein, auch diese Wohnung, von der ich so begeistert bin. Ich hätte wirklich gerne unseren Vermieter mal kennengelernt und ihm persönlich gedankt.“

      „Vielleicht werden wir das eines Tages“, nickte Katharina ihr zu.

      „Aber hoffentlich nicht, wenn er es sich anders überlegt und die Wohnung doch verkaufen will“, schaute Hanna sie skeptisch an.

      „Das denke ich nicht. Er hat es Mathis versprochen. Wir können so lange darin wohnen, wie wir wollen.“

      „Was macht er eigentlich beruflich?“, fragte Hanna nach.

      „Ich habe keine Ahnung. Es hat mich nicht interessiert. Mir war nur wichtig, dass wir diese Wohnung bekommen. Warum fragst du?“

      „Nur so. Aber möchtest du nicht auch wissen, wer dieser Mann ist, der uns diese, so geschmackvoll eingerichtete Wohnung, zu dieser günstigen Miete überlassen und der zudem dieses kleine Zimmer extra für mich ausgestattet hat? Ich würde gerne wissen, wie er so ist und wie er aussieht.“

      „Doch schon. Aber leider wohnt er etwas zu weit weg, um ihn einfach zu besuchen und ihm zu danken. Wir müssten schon zu ihm fliegen“, lächelte Katharina.

      „Ja. Schade“, nickte Hanna nur.

      „Wir können ihn ja irgendwann einmal einladen. Vielleicht kann er es einrichten und besucht uns. Nun komm, lass uns dort drüben einen Kaffee trinken, bevor wir wieder nach Hause gehen“, zeigte Katharina in Richtung eines kleinen Cafes.

      Das Cafe lag direkt an dem herrlichen Park. Von der Terrasse konnte man auf einen kleinen See blicken.

      „Ich glaube, dass wird mein Lieblingsplatz. Es ist wunderschön hier“, schwärmte Hanna.

      „Das ist es. Es ist auch mein Lieblingsplatz. Hier habe ich Mathis kennengelernt.“

      „Wirklich? Du magst ihn sehr. Habe ich recht?“, betrachtete Hanna sie aufmerksam.

      „Ja. Er ist nett.“

      „Nett?“

      „Ja. Und er hat Humor. Ich habe ihm seinen Kaffee über sein Hemd geschüttet. Er aber hat mich nur angegrinst. Mathis war nicht sauer oder hat mich beschimpft. Im Gegenteil, er hat noch einen lustigen Witz darübergemacht“, lächelte Katharina verträumt.

      „Wie ist dass denn passiert?“

      „Ich saß am Nebentisch und beim Aufstehen bin ich gestolpert und gegen Mathis gefallen.