solltest du dich auch mal öfter mit Mathis treffen. Allein. Warum unternimmst du nicht heute was mit ihm?“, schlug Hanna vor.
„Und du? Was wird aus dir?“
„Ich setze mich an diesen herrlichen See. Du musst dir keine Gedanken um mich machen“, nickte Hanna ihr zu.
„Ok? Ich werde Mathis anrufen. Du bist nicht böse?“
„Unsinn. Ruf ihn an.“
Das tat Katharina auch und sie verabredeten sich im nahegelegenen Park.
Hanna hingegen ging zum See. Zu diesem herrlichen Platz, den sie mit Katharina entdeckt hatte und setzte sich ins Gras. Ihre Gedanken gingen zu dem unbekannten Mann, von dem sie nur den Namen wusste. Und auch zu Liam, der sie so verletzt hatte. Ganz in Gedanken versunken schaute sie auf den, in der Sonne glitzernden, See.
„Von wem träumst du gerade?“, riss sie jemand aus ihren Träumen.
Hanna schaute zur Seite und sah in die Augen von Konstantin.
„Hoffentlich habe ich dich jetzt nicht dabei gestört?“
„Nein. Was machst du hier?“
„Ich bin zufällig hier vorbeigelaufen und da hab ich dich gesehen. Ist wirklich alles in Ordnung?“
„Klar. Warum fragst du?“
„Nun, du schaust so traurig. Hat dich jemand verletzt?“, schaute er sie verunsichert an.
„Das ist schon lange her. Aber manchmal kommen die Gedanken daran wieder. Nur diesmal beschäftigte mich auch noch etwas anderes.“
„Willst du darüber reden?“
„Nein. Eigentlich nicht. Du läufst also nicht immer hier vorbei?“, wollte Hanna wissen.
„Selten. Obwohl es wunderschön hier ist. Aber manchmal sind etwas zu viel Leute unterwegs. Ich laufe lieber, wo ich nur selten jemandem begegne.“
„Verstehe. Wie oft läufst du so in der Woche?“
„Kommt darauf an, wie es meine Zeit erlaubt. Aber ich versuche jeden Tag zu laufen, auch wenn es nur ein paar Minuten sind. Das macht den Kopf frei“, lächelte Konstantin sie an.
Dann sollte ich es auch mal versuchen“, nickte Hanna.
„Wenn du willst, laufen wir zusammen. Hast du morgen Zeit und Lust?“
„Warum nicht. Aber du musst bedenken, dass ich schon lange nicht mehr gejoggt bin. In meiner Studienzeit hab ich es mal eine zeit lang getan, dass liegt schon ein paar Jahre zurück. Willst du dir das wirklich antun?“
„Wir werden ganz langsam beginnen. Du schaffst das.“
„Also gut. Wann?“
„Morgen früh, so gegen 8.00 Uhr. Bist du dann auch schon munter?“, zwinkerte er ihr zu.
„Klar. Geht in Ordnung. Kommst du bei mir vorbei?“
„Ja. Dann laufen wir um diesen wunderschönen, kleinen See. Also bis morgen.“
„Bis dann. Machs gut, Konstantin“, winkte sie ihm noch hinterher.
Hanna freute sich darauf. Konstantin war ein netter Mann. Warum sollte sie nicht mit ihm etwas Zeit verbringen. Als sie nach einer Weile den Platz am See verlassen wollte, hielt sie kurz inne. Hatte sie gerade geträumt, oder kam ihr diese Person, die gerade eilig das Cafe verlassen hatte, bekannt vor? Das konnte nicht sein. Hanna schüttelte über sich selbst den Kopf. Sah sie plötzlich Gespenster? Sie machte sich auf den Heimweg und beobachtete alles, was um sie herum geschah. Aber sie sah diese Person nicht mehr. Sie musste sich geirrt haben.
Katharina kam spät zurück. Hanna saß noch auf ihrem kleinen Balkon, als sie die Tür hörte.
„Ich bin hier, Katharina.“
„Hey, Hanna. Entschuldige, dass ich so lange weg war. Aber Mathis und ich waren noch….“
„Du musst dich nicht entschuldigen, Katharina. Das ist schon in Ordnung. Ich war am See und habe dort Konstantin getroffen. Wir haben uns für morgen früh zum Laufen verabredet.“
„Wow. Du und Konstantin? Und du willst wirklich mit ihm laufen? Der läuft mehrere Kilometer in der Woche“, schaute sie skeptisch.
„Er hat es mir angeboten und mir versprochen, es langsam angehen zu lassen.“
„Na dann. Freut mich, wenn ihr euch so gut versteht. Er ist ein wirklich netter Kerl“, lächelte Katharina sie an.
„Hat er eigentlich eine Freundin?“, wollte Hanna wissen.
„Im Moment nicht. Die letzte Freundin ging ins Ausland. Die Fernbeziehung hat nicht gehalten. Es war nicht Konstantins Schuld. Sie hat dort einen anderen kennengelernt. Das liegt jetzt ein paar Monate zurück.“
„Das tut mir leid für ihn. Ich weiß, wie weh es tun kann, wenn man jemanden verliert, den man liebt“, nickte Hanna.
„Oh ja. Da können wir beide mitfühlen, aber ich glaube, dass er es langsam akzeptiert hat. Es wäre schön, wenn er wieder mehr Freude an allem hätte“, meinte Katharina.
„Es hat ihm also viel ausgemacht?“
„Schon. Sie waren sechs Jahre zusammen. Hoffentlich verrennt er sich jetzt nicht in etwas.“
„Was meinst du?“, schaute Hanna sie fragend an.
„Du gefällst ihm. Das habe ich schon beim ersten mal bemerkt, als ihr euch begegnet seid.“
„Unsinn. Er ist einfach nur nett zu mir. Es ist doch nichts dabei, wenn wir uns zum Laufen treffen.“
„Nein, dass nicht. Doch Konstantin könnte sich in dich verlieben. Ich glaube, er ist auf dem besten Weg dazu. Und ich kenne dich, du hängst immer noch an Liam.“
„Liam“, wiederholte Hanna seinen Namen.
„Hanna? Du sagst das so eigenartig. Was ist los?“
„Heute Mittag dachte ich, dass ich ihn gesehen hätte.“
„Wen? Liam?“, war Katharina überrascht.
„Ja. Verrückt, oder? Bin ich jetzt völlig übergeschnappt?“
„Das kann doch gar nicht sein. Du warst mit deinen Gedanken wohl gerade bei ihm. Da kann man einen Traum manchmal mit der Wirklichkeit verwechseln. Du hast dir gewünscht, dass er hier wäre.“
„Wahrscheinlich war das so. Ich vermisse ihn.“
„Das weiß ich doch. Aber du musst ihn ein für allemal vergessen. Du wirst ihn nie wiedersehen, Hanna.“
„Ich versuche ja, ihn zu vergessen. Aber es gelingt mir nicht.“
Katharina nahm sie in den Arm und tröstete sie. Beide mussten endlich vergessen und die Vergangenheit hinter sich lassen.
Punkt 8.00 Uhr klingelte Konstantin an der Wohnungstür. Katharina öffnete ihm.
„Hey, Konstantin. Hanna kommt sofort“, begrüßte sie ihn mit einer Umarmung.
„Hey, Katharina. Willst du nicht mal mitkommen?“, fragte er.
„Vergiss es. Ich hasse Laufen. Aber es ist schön, dass du Hanna dazu überreden konntest. Das wird ihr gut tun und sie ablenken. Sie ist während ihres Studiums oft gelaufen.“
„Sie hat es erwähnt. Aber von was ablenken? Hat sie Probleme oder Sorgen?“
„Ein andermal. Da kommt Hanna schon. Viel Spaß euch beiden, beim Laufen“, zwinkerte sie Hanna zu.
„Werden wir haben“, schüttelte Hanna den Kopf und kniff die Augenbrauen zusammen.
Was sollte diese Anspielung?, dachte sie.
„Guten Morgen, Konstantin.“
„Guten