Nick Stein

Abschied einer Mörderin


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Luca pfiff leise durch die Zähne. Bei seiner Suche waren nur sechszehn Frauen übriggeblieben, die nicht aus Rom zurück nach Haus geflogen waren, davon acht Italienerinnen. Von den übrigen acht waren drei zu alt, eine war in einem Krankenhaus nach einem Unfall gestorben, zwei waren schwarzhaarig. Die beiden übrigbleibenden Frauen passten ins Profil, beide hatten jedoch nichts auf sozialen Portalen, die er hätte einsehen können.

      Die Tote im Krankenhaus hätte am ehesten zu Viola gepasst, es wäre eine doppelt erloschene Spur gewesen. Nur war die Tote über fünfzig und adipös gewesen.

      Er besorgte sich über Freunde in Deutschland die Fotos der beiden Frauen aus den Melderegistern. Die Familie, die sich selbst heilige Gesellschaft nannte, hatte viele Kontakte in der deutschen Polizei, das war einfach gewesen. Beide passten auch vom Aussehen her als neue Identität für Viola.

      Eine hatte ihr Ticket mit einer Karte bezahlt, die ihren eigenen Namen trug. Jennifer Ahrens. Die andere, Rosemarie Mertens aus Berlin, nicht; ihr Ticket war mit einer Kreditkarte bestellt worden, die auf den Namen Gianna Moro lautete. Und die hatte ihr Konto, mit dem sie die Kreditkarte ausgeglichen hatte, in Zürich.

      Bingo.

      Rosemarie Mertens sah Viola nur bedingt ähnlich. Sie war blond und hatte blaue Augen, sah ansonsten verhärmt und fettleibig aus.

      Über sie war nicht viel bekannt. De Luca fand eine Vermisstenanzeige in einer Berliner Zeitung und bei der Polizei in Wilmersdorf zu ihr; demnach war sie um die Zeit des Autounfalls von Viola Kroll spurlos verschwunden. Die Polizei ging von einem Suizid aus; eine Bekannte hatte ausgesagt, dass Rosi seit Monaten zu einer Selbsthilfegruppe für Suizidgefährdete gegangen war. Eine Leiche war indes nie gefunden worden.

      Luca zeigt ihr Bild der kalabrischen Putzfrau. Die nickte; ja, das könnte sie gut gewesen sein.

      Er hätte nun noch nach ihrer DNA suchen können. Das wäre erstens wohl vergeblich gewesen, nach einigen Jahren waren alle Zahnbürsten, Kämme, Bekleidung und andere persönliche Dinge verschwunden. Selbst Blutspenden wurden nur ein Jahr aufbewahrt. Zum anderen hielt er es nicht mehr für nötig; Rosemarie Mertens passte. Sie hatte in der Nähe von Viola Kroll gewohnt, die beiden hätten sich kennen können.

      Dann schüttelte er den Kopf. Er war so blöd. Eine Rosemarie Mertens war nicht wieder abgereist, zumindest nicht per Flugzeug, denn das war ja sein Suchschema gewesen. Entweder hatte sie Rom auf anderem Wege verlassen, per Bahn oder mit dem Auto oder als Mitfahrerin, oder Viola hatte die Identität gar nicht benutzt.

      Andere Verkehrswege konnte er nicht nachprüfen. Womöglich war Viola mit dieser Identität nach Neapel oder Florenz oder Mailand gefahren und von dort geflogen, um ihre Spuren zu verwischen? Aber von dort aus gab es keine Flüge einer Rosemarie Mertens irgendwohin. Er war in einer Sackgasse gelandet.

      Gleichwohl gab er seine Erkenntnisse an einen Kollegen aus der Familie weiter, der bei der Polizei arbeitete, als dessen eigene Recherche. Das würde ihm erstens bei seiner Karriere helfen, und zweitens konnte das zu neuen Erkenntnissen führen, die ihm selbst weiterhalfen.

      De Luca sah sich an, was die Polizei Roms bisher gefunden hatte; nichts. Da konnte sein junger Kollege auftrumpfen. Außerdem konnte die Polizei offiziell nach der Kreditkarte und dem Bankkonto dieser Gianna Moro fahnden; das würde weitere Hinweise ergeben, denen er nachgehen konnte. Geld verschwand nicht so einfach, es hinterließ Spuren, und das war seine Spezialität.

      Bei der Polizei lag eine Fahndung von Interpol vor, eine so genannte Red Notice, eine Art internationaler Haftbefehl. Sie lautete auf Vanessa Hemsford, eine Engländerin. Unter weiteren Namen war Viola Kroll aufgeführt.

      Ausgestellt hatte sie ein gewisser Werner Heim. De Luca wusste, wer das war; einer der beiden deutschen Bullen, die Viola am Lago Maggiore entführt und nach Deutschland verschleppt hatten, Viola hatte ihm das haarklein berichtet.

      Heim lebte in Essen. Dort kannte die heilige Gesellschaft jemanden bei der Zollfahndung, der ihr einen Gefallen schuldete; de Luca wies seine Leute an, diesen Mann auf Heim anzusetzen und ihn auszufragen. Hemsford hätte angeblich in Frankreich gestohlene Kunstwerke nach China geschmuggelt, wo ein reicher Sammler viel Geld dafür zahlte. Das passte ganz gut in Violas Profil, fand er. Als Zielort des Transportes gab er Shanghai ein, zusammen mit einem Fantasienamen des Käufers, Zhou Jun, den er mehrfach so im Netz gefunden hatte. Vielleicht ließ sich auf diesem Wege erfahren, was Heim über diese Vanessa Hemsford wusste.

      Die Fahndung nach Rosemarie Mertens gab er auf; darum konnte sich die Polizei kümmern.

      Jetzt musste er warten.

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