Tomek Lehnert

Rüpel in Roben


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möchte ich meinen deutschen und österreichischen Freuden Erik Weiss, Daniel Johnson, Peter Speier und Susi Steed danken. Speziellen Dank an Mac für seine Wichtige Unterstützung seit Beginn dieses Projekts.

      Besetzung der Darsteller

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      Rangjung Rigpe Dorje, der 16. Karmapa,

      Oberhaupt der Karma Kagyü Schule des Tibetischen Buddhismus

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      Shamar Rinpoche oder Künzig Shamarpa oder Shamarpa,

      Hauptschüler Karmapas

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      Tenzin Gyatso, der 14. Dalai Lama,

      hoher spiritueller Führer und König Tibets

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      Thaye Dorje, der 17. Karmapa,

      von Shamar Rinpoche anerkannt

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      Tai Situ Rinpoche oder Situ Rinpoche oder Situpa,

      zweithöchster Schüler Karmapas

      (hier zusammen mit Urgyen Trinley)

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      Urgyen Trinley,

      von Tai Situ Rinpoche und vom

      kommunistischen China als 17. Karmapa

      anerkannt und bestätigt durch den Dalai Lama

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      Jamgön Kongtrul Rinpoche oder Jamgön Rinpoche oder Jamgön Kongtrul,

      hoher Kagyü-Lama und enger Schüler Karmapas

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      Goshir Gyaltsab Rinpoche

      oder Gyaltsab Rinpoche oder Gyaltsabpa,

      hoher Kagyü-Lama und enger Schüler Karmapas

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      Topga Yulgyal order Tobga Rinpoche oder Tobgala,

      Generalsekretär von Rumtek

      und vom Karmapa Charitable Trust

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      Lopön Tsechu Rinpoche order Tsechu Rinpoche,

      hoher Lama und Vertrauter des 16. Karmapa

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      Akong Tulku,

      Kagyü-Lama, der in Schottland lebt; Situ Rinpoches Abgesandter zu den kommunistischen Chinesen

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      Tenga Rinpoche,

      bekannter Kagyü-Lama, der in Kathmandu lebt

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      Lama Ole Nydahl,

      erster westlicher Schüler des 16. Karmapa, Gründer von

      über 600 buddhistischen Zentren im Westen

      Einführung

      Als das Telefon auf der Insel Kauai klingelte, ahnten wir nicht, daß dies der Beginn eines gewaltigen Sturmes sein würde - ein Sturm, der durch die Karma Kagyü-Linie des Tibetischen Buddhismus fegen, ihre Grundmauern erschüttern und der Politik des mittelalterlichen Tibet einen letzten Stoß versetzen sollte. Ein tropischer Strand war wohl kaum der richtige Schauplatz für ein Drama mit Hintergrund im Himalaya, dennoch rollte eine größere Krise auf die Küsten Hawaiis zu. Mitten in einer von Oles arbeitsreichen Belehrungstouren, eingelullt von der Schönheit der Pazifikinsel, waren wir nicht wirklich auf die Neuigkeiten vorbereitet, die da kommen sollten.

      Elf Zeitzonen entfernt in Deutschland schlug Sys - Oles Sekretärin - Alarm. Ein mysteriöser Brief aus Asien war in allen unseren Zentren in Europa angekommen. Mit einer bunten Marke aus Nepal und einer kaum leserlichen Adresse, sah der Brief nach einem weiteren höflichen Kontaktversuch tibetischer Mönche mit dem Westen aus. Als aber die Leute in unseren Zentren den Text genauer studierten, wurde ihre Überraschung nur noch von ihrem Mißfallen übertroffen. Der Brief entbehrte jeder Höflichkeit und der Kontakt den er suchte, beinhaltete politische Intrigen und sektiererische Kämpfe.

      Die Autoren, eine obskure Gruppe tibetischer Händler aus dem Kathmandu-Tal namens “Derge Association” nahmen sich kein Blatt vor den Mund. Was sie zu sagen hatten, sollte den tibetischen Buddhismus in ein noch nie dagewesenes Durcheinander stürzen. Mit Drohungen und unverschämten Forderungen wollten sie die Aufhebung einer Jahrhunderte alten Tradition erzwingen, die dazu gedient hatte, die aufeinanderfolgenden Inkarnationen des Gyalwa Karmapa - des geistigen Oberhaupts der Karma Kagyü-Linie Tibets - anzuerkennen.

      Unsere Freunde in Europa, die mit dem korrupten Einfluß von Politik auf die Religion noch nicht vertraut waren, rannten erstaunt an ihre Telefone. Sys erreichte uns als erste. Ihr Berichte glich einer Wortkaskade und sie machte kaum eine Pause um Luft zu holen. Als sie fertig war, schauten wir uns ungläubig an. Überhaupt nicht an solch zwielichtigen Affären gewöhnt, die seit Jahrhunderten einen wesentlicher Bestandteil des Himalaya-Königreiches darstellten, glaubten wir der Himmel bräche über uns zusammen. Das heilige Tibet benahm sich auf einmal gar nicht mehr so heilig.

      Lama Ole Nydahl schien als einziger die wahre Bedeutung zu erfassen. Irgend jemand, der sich hinter dieser Gruppe nepalesischer Händlern verbarg, versuchte die Karma-Kagyü-Linie zu spalten. Dieser Brief war nur der erste sichtbare Schuß. Das, was eigentlich auf dem Spiel stand und zwischen den Zeilen dieser Nachricht lauerte, war viel bedeutsamer als die Identität der Angreifer. Ihr Angriff traf die Linie mitten ins Herzen. Ihr heimliches Ziel, das bis zu diesem Zeitpunkt nur einem kleinen Kreis von Verschwörern bekannt war, war die Kontrolle über den nächsten Gyalwa Karmapa, den König der tibetischen Yogis.

      Als erster wiedergeborener Lama Tibets, war Karmapa einzigartig unter den vielen Inkarnationen, die sich im Land des Schnees manifestiert hatten. Er wurde von seinem Volk als Buddha verehrt und hatte die Herrschaft über den ganzen östlichen Teil des Landes. In einer ununterbrochenen Folge von mehr als 900 Jahren besaß jede seiner Inkarnationen die vollständige Mittel Buddhas, um mit dem Geist zu arbeiten und es war nicht ungewöhnlich, daß Karmapa vor seinem Tod Anweisungen über die Umstände seiner nächsten Wiedergeburt hinterließ. Diese schriftlichen, manchmal auch mündlichen Hinweise beschrieben mit erstaunlicher Genauigkeit die Umstände seiner zukünftigen Wiederkehr.

      Historisch gesehen spielten zwei notwendige Komponenten eine Rolle in dem heiklen Prozeß der Anerkennung des nächsten Karmapa: Die Taten der jungen Inkarnation und die Anweisungen, die sein Vorgänger hinterlassen hatte. Nachdem der 16. Karmapa 1981 gestorben war, glaubten also seine Schüler, daß auch er traditionsgemäß eine Reihe von Anweisungen hinterlassen hatte. Die brennende Frage nach seinem Tod war somit die Entdeckung seines spirituellen Testaments gewesen. Bei einem allgemeinen Kagyü-Treffen nach der Feuerbestattung im Jahre 1981 hatten seine engsten Schüler - vier hochgestellte Lamas - gemeinsam die verantwortungsvolle Aufgabe übernommen, den Vorhersagebrief