Roland M. Horn

"Nur eine Geschichte"


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      Roland M. Horn:

      Nur eine Geschichte

      Eine Zeitreisenovelle

      Impressum:

      Texte: © Copyright by Roland M. Horn

      Umschlaggestaltung: © Copyright by Roland M. Horn

      Verlag:

      Roland M. Horn

      Kloppstr. 53

      66271 Kleinblittersdorf

      [email protected]

      Druck: epubli – ein Service der neopubli GmbH, Berlin

      Roland M. Horn:

      Nur eine Geschichte…

      Eine Zeitreise-Novelle

      Hinweise:

      Folgende Bibelausgaben fanden beim Schreiben dieser Novelle Verwendung:

      Die Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments. Übersetzt von Hermann Menge. Stuttgart 1949/84

      Die neue Scofield-Bibel mit Erklärungen: Die Heilige Schrift nach der Deutschen Übersetzung Martin Luthers, neu durchgesehen (1914) nach dem vom Deutschen Evangelischen Kirchenausschuss genehmigten Text. Pfäffikon o. J.

      Die vierundzwanzig Bücher der heiligen Schrift übersetzt von Leopold Zunz, Basel 1980

      Wenn der Protagonist im nachfolgenden Buch von der „Thora“ spricht, so meint er nicht nur die fünf Bücher Moses, sondern den gesamten Tanach und somit das gesamte Alte Testament.

      Die Bibelzitate wurden zum Teil angepasst: Namen, die in verschieden Übersetzungen unterschiedlich lauteten, werden Durch eine einheitliche Schreibweise ersetzt, und die Zitate wurden an die neue Rechtschreibung angepasst.

      Die Novelle fußt z. T. auf Teile der folgenden Sachbücher:

      Horn, Roland: M.: Geheimagenten aus der Zukunft? Lübeck 2002

      Horn, Roland M.: Sie kamen aus der Zukunft – Das Geheimnis der alten Propheten. Lübeck 2000, und

      Horn, Roland M.: UFOs – The Final Countdown. Wasungen 2014

      „Ich werde sein, der ich bin.“ (2.Mose 3,14)

      „Was geschieht, das ist zuvor geschehen, und was geschehen wird, ist auch zuvor geschehen; und Gott sucht wieder auf, was vergangen ist.“ (Prediger 3,15)

      Inhalt

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Kapitel 6

       Kapitel 7

       Kapitel 8

       Kapitel 9

       Kapitel 10

      Kapitel 1

      Es war Sommer. Die vierzehnjährige Ziva und ihr Großvater Nathaniel saßen wie so oft auf ihrer Bank Richtung Tempelberg in Jerusalem. Es war Abend, und die Temperaturen waren angenehm. Schon oft hatten die beiden hier gesessen, und Nathaniel hatte seiner Enkeltochter von der Vergangenheit ihres gemeinsamen Volkes erzählt. Dabei zitierte er gerne aus der Bibel – sogar aus dem Neuen Testament, obwohl dieses eigentlich nicht Glaubensinhalt seiner jüdischen Religion war.

      Doch diesmal hatte sie etwas ganz Besonderes auf dem Herzen: „Opa“, sagte sie, „ich habe gehört, dass unsere Agenten schon Zeitreisen durchgeführt hätten. Weißt Du etwas darüber?“ Ziva wusste, dass ihr Großvater als hochangesehener Religionswissenschaftler gute Kontakte zu höchsten Kreisen hatte. Sie fragte sich schon lange, ob sie ihrem Opa diese Frage stellen sollte, denn schließlich hatte sie nur ein- zweimal von dem Gerücht gehört und sie fragte sich, ob dies wirklich wahr sein könnte, oder ob dieses Gerücht nur eine Geschichte war, die das Sommerloch füllte.

      Nathaniel überlegte lange. Ziva konnte die Spannung kaum aushalten, bis ihr Opa endlich antwortete: „Weißt Du Ziva, den allumfassenden Frieden, den wir hier erreicht haben, hatten wir nicht immer. Besonders im 20. und 21. Jahrhundert wurde uns übel mitgespielt. Nachdem es unseren Vorfahren gelungen war, unseren Staat wieder zu errichten, wurde er von allen Seiten angefeindet.“

      Ziva entgegnete ungeduldig: „Ja, ich weiß das Opa, das habe ich schließlich schon in der Schule gelernt!“

      Nathaniel antwortete: „Kleines, ich will Dir doch nur den Unterschied zu heute klarmachen. Heute leben wir in einer Zeit, in der es wohl keine Möglichkeit gibt, uns zu schaden. Alle Völker leben in Frieden, der Geheimdienst hat keine Probleme mehr, ein eventuell entstehendes Terrornest ausfindig und kampfunfähig zu machen. Wie Du weißt, sind Waffen seit langem verboten, und wenn jemand welche herstellen würde, würde unser Geheimdienst das sicher bald erkennen. Doch es gab tatsächlich ein heimliches Widerstandsnest, das allerdings von Wissenschaftlern geführt wurde, die am Bau einer Zeitmaschine arbeiteten. Der Geheimdienst übersah allerdings, dass die Motive dieser Zeitreisenden nicht edel waren. Seit der Entstehung des Friedensreiches war der Geheimdienst wenig gefordert, vielleicht sind wir da nachlässig geworden. Das Ziel dieser Wissenschaftler, und jenen die dahinterstanden, war es allerdings, unser Friedensreich vor dessen Entstehung zu verhindern, denn sie wollten kein Friedensreich, das von Juden angeführt wurde. Ja, wie Du noch hören wirst, wollten sie sogar das Entstehen und später die Entwicklung unseres Volkes verhindern. Doch unsere Regierung hatte schnell ihre eigenen Agenten in die Vergangenheit geschickt, um unsere Zeitlinie zu retten, das heißt einfach ausgedrückt, die ‚richtige Vergangenheit‘ wiederherzustellen bzw. soweit es möglich war, das Ändern der Vergangenheit von vornherein zu unterbinden.“

      Opa, Du hast schon oft erzählt, dass es vor diesem Friedensreich Kriege gab. Ich kann mir das gar nicht vorstellen“, fiel Ziva ein. „Der Prophet Micha hat doch auch von einer Zeit gesprochen, in der Schwerter zu Flugscharen gemacht würden. Ist das die Zeit, in der wir jetzt leben?“

      „Ja“, sagte Nathaniel, „das hast Du richtig erkannt. In dem christlichen Buch der Offenbarung des Johannes heißt es, dass dieses Friedensreich auf tausend Jahre beschränkt ist. Danach, so heißt es, würde der „Satan“ – das heißt ‚Widersacher‘ und soll gewissermaßen der Gegenspieler Gottes sein –, der seit Beginn des Friedensreiches gefesselt war, nachdem 1000 Jahren vergangen sind, wieder freigelassen wird, um unsere Feinde an den Enden der Erde – was immer Johannes damit meint – anzustacheln, wieder gegen uns zu kämpfen. Ziva, ich glaube nicht, dass es den Satan als Person wirklich gibt. Ich glaube aber, dass es nach einer gewissen Zeit eine Krise im Friedensreich gab, in der die Feinde, von denen ich Dir gerade erzählt habe, aktiv wurden – und das waren die angesprochenen Zeitreisenden. Zum Glück konnten unsere Agenten aber alles wieder richten. Sonst hätten wir jetzt kein Friedensreich, von unserem Volk wären nur noch wenige übrig, und die wären wahrscheinlich immer noch in alle Welt zerstreut. Doch davon später mehr.“

      Ziva hörte gespannt zu.

      „Du kennst doch die Geschichte von Abraham und seinem Sohn Isaak, als Gott von Abraham verlangte, dass er seinen eigenen Sohn opfern sollte und in letzter Sekunde von Gott aufgefordert wurde, es nicht zu tun?“, fragte Nathaniel.

      „Ja, Gott wollte Abraham prüfen, ob er wirklich Gott blind gehorsam war.“, antwortete Ziva mit entschiedener Bestimmtheit.

      „Ja, siehst Du, Ziva, genau das ist das Problem: blinder Gehorsam ist nie gut. Hätte Abraham seinen einzigen von seiner Frau Sara geborenen Sohn tatsächlich getötet, hätte unser Volk niemals entstehen können, denn der Vater Jakobs, Isaak, der der Stammvater unseres Volkes war, wäre dann nie