Erich Hoinkis

Ibunk auf Gesundheit


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Chandschu da is natirlich bissel mehr ruppiger als wie dem Chandschu von den alten Panie Schiller; nemlich da paß auf: )

      Steht so bei Mitte

      Auf Keennighitte

      Dem ganzen Frieh

      Menascherie.

      Und Elektiesches Bahne mit Leuten

      Kommt sich aus Kattowize und Beuthen

      Und Laurahitte und iberall!

      Pierona, was kost‘, is ganz egal!

      Muß ansehn so bissel auf Amisierunk,

      Jususche, großes Leewenverfiehrunk!

      Und entlich – widschitsch! – siste woll,

      Is Bude voll!

      Und Leewenbändiger da geht rein

      Bei Leewe, als ob is zahmer Schwein.

      Und Leewe muß hopsen bei Fässer und Stiehle

      Und dreht sich bei Kreise wie Kaffeemiehle

      Und krigt sich Aerger

      Auf Menschen-Zwerger

      Und bläst bei Nase, daß zischt und faucht

      Wie Luft aus kaputtes Gummischlauch;

      Und Leute alle bei Getter stehn,

      Moi bosche, hat Ankst! Is furchtbar scheen!

      Blos der Antek, da denkt jeze, jeze hat ginstik!

      Hat nemlich sehr auf Annuschka brinstik.

      Und legt er Annuschka sein Arm bei Ricken,

      So, bloß bissel dricken!

      Und Annuschka da macht ja auch sehr bequem,

      und is so Verfiehrunk sehr angenehm.

      Und Leewe brillt entlich wie Donnerwetter

      Und haut ja mit Schwanze wietend auf Bretter,

      Und Leewenbändiger

      Da wird auch lebendiger

      Und knallt mit der Peitsche und schießt, daß kracht:

      Gemacht!

      Und pletlich da springt er bei Tiere raus,

      Krums! Is Leewenverfiehrunk aus.

      Und Leute alle zu Hause gehen

      Und erzehln sie all: War furchtbar scheen!

      Blos Annuschka, da is ja noch ganz verrickt,

      Wegn wie hat ihr der Antek bei Ricken gedrickt.

      Und denkt sie bei Franzek, was is ihr Mann,

      Auf Straße wie Laupfrosch an ihm dran.

      Bloß der Franzek, der hat gar nich gelacht,

      Sondern, wie koomt auf zuhause, mein Gott, was macht?

      Was nimmt er bei den Hant

      Von den Nagel an dem Wand?

      „Dem Chandschu!“ Deitsche

      Artolleri-Ferdpeitsche!

      Und packt dem Annuschka und schreit: Pass auf!

      Und haut ihr, wie has du, wie kanns du, drauf!

      Und schmeißt ihr am Ende auf Straße bei Regen:

      „So! Jeze da kanns du iberlegen!“

      Wenn kanns du dir nich auf die Weiber verlassen,

      Da nutzt nich, da musst du dem Chandschu verpassen!

      Forsicht mit die Himmelfahrt.

      Is merkwirdik: Bei mir jedes Jahr bei die Himmelfahrt da passiert was! For drei Jahre da hab ich mien neuem Hutt ferloren. War wek! For zwei Jahre da bin ich bei den Rawa-Bache riengefalln fon die kliene Bricke runter. Und foriges Jahr, da war am schlimmsten, da hätt ich mir beinahe vergeheiratet, psia krew, hat nicht viel gefehlt.

      No, alle gutten Dinge sind dreie, hat mein alten Mutter immer gesagt. Also bei vierten Male da gibt Saures! Deswegen bie diesen Jahre, da hab ich mir forgenomm, dass muss ich aufpassen, wie einen Schießhund.

      No und hab ich auch gemacht so. Ganzenm Tak Himmelfahrt da war ich lieber auf zu Hause geblieben bei meine Bude und auf den Sofa rumgesiehlt und ausgeschlafen for ganzen Woche. No war vernimftik! Kann am weniksten passieren.

      Aber so nach die Vesper, da kloppt draußen wer bei die Tiere, und wie sag‘ ich, na reinkomm!, da kommt der Kaczmarek und holt er mir ab zu ein Schafkopp spielen irgendwo bei eine Kneipe. No denk ich, Schafkopp da is ja nicht gefehrlich. Da kanns du schon mitmachen.

      No sind wir sacht bei die Straße lang gebummelt und allmehlich bei die eine Kneipe da sind wir reingegangen. War schon ein ziemlichen Krach drinne gewesen, lauter lustigen Gesellschaft, und paare Bekannte dabei von uns, wo ham wir grade richtik gepaßt dazu. Na hat natirlich nich lange gedauert, da ham wir feste mitgemacht mit dem Schpecktakel, und noch einen Lage und noch einen Lage, und Schafkopp spielen natirlich da sind wir gar nicht erscht gekomm dazu. Und ham wir gar nicht gedacht iberhaut dran. Bloß gesoffen feste immerfort. Bis richtik warn wir aber doch besoffen wie die Schafkeppe. Und plezlich ich da bei ein Augenblick, da denk ich: Halt, Mensch! Js Himmelfahr heute! Mach, dass du kommst auf zu Hause. Nachher bestimmt hier da gibt noch Keilerei heute. Schlagen sie dir fileich noch einen Auge aus! Weist du schon: Heute da is dem vierten Mal!

      No, wenn hat man so ein Gedanken pletzlich bei ganzen Besoffenheit rinksrum, da muss man aber sofort machen, sonst da is forbei und kommt nich wieder.

      Und ich Gottseidank aber sofort nehm ich mir zusamm und drick ich mir sachte raus aus den Haufen, wo brilln sie alle durcheinander, und schon da bin ich draußen bei Straße. Und draußen da regnet aber wie mit Gießkanne! No, natirlich, wie geheert sich, is ja Himmelfahrt!

      Aber hab ich gehabt ginstik! Nemlich wie grade ibeleg ich noch wegen den Regen, ob mecht ich nich doch noch bissel warten drinne bei der Brieder bis aufheert, da kommt ganz lanksam einen Droschke vorbeigefahren, wo fährt er woll auch schon auf zu Hause, is ja schon spät genuk. Und denk ich, fährscht du mit die Droschke, da is am besten.

      No gleich da ruff ich dem Kutscher, aber er da heert nich. Und lauf ich rieber und seh ich, da schleft ihm iberhaut dem Pieron. No ich geb ihm sacht so ein klein Puff bei den Puckel und sag ich:

      „Höh! – Paß auf du! – Mensch, da schlefst du ja! – Also los, da kannst du mir jeze auf zu Hause fahren!“

      Und sag ich ihm, wo ich wohne, und kletter ich rein bei die Droschke, und jeze den ganzen Himmelfahrt da kann er mir besuchen bei Patschkau! Und gähn ich gemietlich und freu ich mir, dass bin ich die Brieder ausgerissen. Und mach ich mir gemietlich drinne bei die Droschke, wo rumpelt so verschlafen iber dem Flaster, dass kann man am liebsten selber sein schlafen dabei. Na jedenfall, denk ich, da is aber ein feinen Himmelfahrt gewesen heute! Gute Nacht jeze. – –

      No und auf einemal da schlaf ich schon auf zu Hause und weiß ich gar nich, wie bin ich iberhaupt reingekomm bei meine Bude. No, is egal. Aber allmehlich da muss ich doch mal aufstehen, wegen den vielen Bier natierlich, was ham wir gesoffen wieder gestern. Und wie wer ich muter wieder sachte, no da muss ja ich lachen. Nemlich da merk ja ich, dass hab ich iberhaupt noch die Stiewel an und lieg ich gar nicht bei Bette, sondern sitz ich auf den Sofa bei die Ecke. No, denk ich, da warn wir aber wieder fein foll gewesen.

      Und nehm ich Schachtel Steichhelzer bei Hosentasche und mach ich Licht.

      Psia krew, da is ja lustik! Nemlich, da war ja ich iberhaupt noch gar nich auf zu Hause, sondern da sitz ja ich noch immer bei der Droschke drinne. Und dem Droschke, da steht stille!

      No? Was is das?

      Und dem Streichheizelt da brennt mir bei die Finger, dass muss ich ihm schnell wegschmeißen. Und ist wieder finster.